Langzeiterfahrungen mit Gummigriffen

  • Mich würden eure Langzeiterfahrungen mit weichen Kunststoffgriffen wie
    Kraton etc. interessieren. Ich habe hier zur Zeit mal wieder ein paar
    Messer mit solchen Griffen liegen (Terävä, Linder etc.) und überlege, ob
    ich sie behalte oder nicht.


    Einerseits sind solche Kunststoffe ja schön leicht und griffig,
    andererseits muss ich mich immer fragen, ob sie mit den Jahren nicht arg
    verschleißen durch Umwelteinflüsse wie Handschweiß, Blut, Hitze etc.




    Wie sehen eure Erfahrungen aus? Welche Messer mit solchen Griffen habt
    ihr und wurden sie mit der Zeit z.B. klebrig oder porös?

  • Tach...


    Die Genannten sind ja nun eher im günstigeren Gebrauchsmessersegment angesiedelt. Ich würds da drauf ankommen lassen...
    Ich denke am schädlichsten wäre noch intensive und langanhaltende Sonneneinstrahlung.

    Member of the "outer Bunch..."

  • Ich mag gummiartige Griffe aus praktischen Gründen zum Arbeiten und habe einige Messer damit. Mein ältester Gummigriff ist an einem Buck aus Anfang der 90er Jahre und dieser ist wie neu. Auch bei anderen Messern hatte ich da noch keine Probleme, teilweise sind die aber deutlich neuer (Terävä z.B.). Ich beobachte das Thema daher immer mal wieder, aber konnte, wie gesagt, bei meinen Messern noch nichts feststellen. Dazu kommt, dass es nicht DEN Gummigriff gibt und es sogar innerhalb des gleichen Materials je nach Lieferant zu Qualitätsunterschieden kommen kann. Man müsste also bei Problemen immer genau Modell und Baujahr nennen.


    Wenn ihr Gummi habt das klebt, könnt ihr Babypuder (bzw. Talkum) zum Binden darauf geben. Das Kleben verschwindet sofort. Habe ich schon bei Koffern, einer alten Heißklebepistole oder auch einer (gar nicht so alten) Sonnenbrille erfolgreich gemacht. Silikonspray kann auch schon helfen und auch in Kombi mit Puder verwendet werden. Nachteil: Das weiße Puder hinterlässt einen grauen Schleier und ist nicht sehr griffig. Silikonspray rutscht ggf. sogar noch mehr. Bei Messergriffen evtl. nicht ideal. Schlägertape wäre da evtl. noch eine Lösung.

  • Ich hatte das Cold Steel SRK und habe es jagdlich genutzt. Von der Form und Klingengeometrie, genau mein Geschmack.


    Nach einer gewissen Zeit fing es an zu stinken, weil immer wieder Schweiß und andere Flüssigkeiten unter den Grif gelaufen sind. Und das konnte man auch nicht richtig putzen, weil man einfach nicht tief genug reinkommt.

  • Schlechte Erfahrungen habe ich mit einem Spyderco Bill Moran und einen Al Mar SERE. Bei beiden wurde das Gummi des Griffes klebrig und schmierig. Ein Katz Avenger liegt allerdings seit Jahren unverändert da.
    Probleme machten mir schon mehrmals die Gummiringe zur Sicherung der Messer bei Kydexscheiden.


    andre

  • Schlechte Erfahrungen habe ich mit einem Spyderco Bill Moran und einen Al Mar SERE. Bei beiden wurde das Gummi des Griffes klebrig und schmierig.


    Lustig, ich wollte mein altes Al Mar SERE gerade als Positiv-beispiel anführen. Ich glaube, das ist mein ältestes mit Gummigriff.


    Nennenswerte Ausfälle bei Gummigriffen habe ich bisher nicht festgestellt, und ich bin ja auch schon eine Weile dabei. ;)

    Marc Götzmann
    Produktmanager
    UMAREX GmbH & Co. KG

  • Ich mag Gummigriffe ebenfalls bei Arbeitsmessern, die Griffe von Terävää sind zb Klasse, gute Oberflächenstruktur, und bis dato keine negativen Erscheinungen.


    Es gibt mittlerweile auch ein neues Material, dass sich sure touch nennt, ein Verbund aus G10 und Gummi.
    Das möchte ich demnächst mal ausprobieren.

  • Die Frage ploppt immer mal wieder auf (was aber nicht schlimm ist angesichts Themenfüllle und nachwachsender Mitgliederschar! :) )


    Tatsächlich reden wir hier nicht über EIN Material mit gleichen Eigenschaften zu Alterung, Schadensanfälligkeit usw.
    Was hier unter "Gummigriff" firmiert,ist ja tatsächlich eine ganze Reihe verschiedener Produkte, selbst Kraton kann vergleichsweise eher weich sein wie z.B. bei Ontario oder eher hart wie bei CS. Aber darüber hinaus haben natürlich die Griffe von Peltonen, Terävä, ER, Spyderco, Al Mar, Mora oder z.B. auch die von NOKS und Melita-K aus Russland ganz verschiedene Eigenschaften.


    Tatsächlich ist mir noch kein einziger Gummigriff kaputt gegangen, weder durch mechanische Schäden, Alterung noch das beschriebene "klebrige Auflösen".
    Zu den ältesten "Gummi"griffmessern im Bestand zählt bei mir ein Peltonen Sissipukko M 95 mit ca. 18 Jahren auf der "Uhr", gefolgt von Fulcrum C und Shrapnel C von ER mit ihren Forprene-Griffen, die ebenfalls schon über 15 Jahre alt sind.
    Auch ein Ontario Marine Raider Bowie mit relativ weichen Kraton-Griff spielt in dieser Altersklasse - schadensfrei.


    Insgesamt sind so rund 20 Messer mit solchen Griffen im Bestand und Gebrauch, die ERs über zig Jahre am Einsatzkoppel, zigfach gereinigt und in Kontakt mit Umgebungsgegenständen usw.


    Ein kleines Al Mar SERE mit Gummigriff ist zwar nicht dauernd im Einsatz, hat nun aber auch weit über 20 Lebensjahre auf dem Buckel und klebt nicht.
    Tatsächlich hab ich zu diesem Phänomen bestimmte Kontaktstoffe im Verdacht, z.B. Öle und wohl auch Sonnenmilch. Dem Gummiriemen einer Taucherbrille konnte ich vor Jahren mal sozusagen beim klebrigen Auflösen zuschauen, nachdem eine Sonnenmilchflasche in der Tasche ausgelaufen war - an einen Zufall glaube ich da nicht.
    Allgemein wird der Effekt jedoch auf Weichmacher im Gummi selbst zurückgeführt - wogegen freilich spricht, daß sich Griffe derselben Art oft bei verschiedenen Nutzern komplett unterschiedlich verhalten.
    Das auch schon diverse Male mit Wasser abgespülte SERE zeigt jedenfalls keine Tendenzen dazu.

  • Tatsächlich hab ich zu diesem Phänomen bestimmte Kontaktstoffe im Verdacht, z.B. Öle und wohl auch Sonnenmilch. Dem Gummiriemen einer Taucherbrille konnte ich vor Jahren mal sozusagen beim klebrigen Auflösen zuschauen, nachdem eine Sonnenmilchflasche in der Tasche ausgelaufen war - an einen Zufall glaube ich da nicht.
    Allgemein wird der Effekt jedoch auf Weichmacher im Gummi selbst zurückgeführt - wogegen freilich spricht, daß sich Griffe derselben Art oft bei verschiedenen Nutzern komplett unterschiedlich verhalten

    Ja, bestimmte Öle und Fette vertragen sich nicht optimal mit Gummi. Daher sollte man z.B. auch die Gewinde von Taschenlampen mit Silikonfett behandeln und nicht mit mineralischen Fetten. Die Dichtungsgummis reagieren u.U. nicht gut darauf (Aufquellen etc.)


    Allerdings fangen auch Gummiteile die nie mit Öl/Fett in Berührung gekommen sind evtl. irgendwann an zu kleben. Das allein kann es also nicht sein. Eine regelmäßige Reinigung und ggf. Pflege mit Silikonspray ist natürlich trotzdem zu empfehlen. Auf scharfe Reiniger würde ich aber verzichten. Ebenso auf Aceton o.ä.


    Interessant, dass Messergriffe dahingehend eher unauffällig sind. :thumbup:

  • Guten Tag.


    Bei meinem jetzt gut 5 Jahre im Küchengebrauch genutztem Hultafors, ist der Gummigriff leicht unangenehm klebrig; und zeigt erste Auflösungserscheinungen. Mit Crocodile Tape habe ich Abhilfe geschafft.
    Das Messer war aber auch schon ein paar Mal in der Spülmaschine.


    Nix was die Welt untergehen lässt, aber ich wollts erwähnt haben.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!