Was ist aus dem hype geworden?

  • Moin,


    das hat jetzt schon nicht mehr viel mit dem anfänglichen Thread zu tun, wenn auch ich Deine Gedankengänge nachvollziehen kann. Aber das sind sind nur schäbige Verhaltensweisen einzelner, wenn auch einzelne Akteuere sicher auch ihren Einfluss haben. Ist ja immer so, dass die prominentesten/lautesten Member soeine Gruppe formen und eben auch Maßstäbe setzen. Ich wollte aber wirklich nur mal Eure Einschätzung bezüglich der Soziologie um Dynamik in Foren, Community und socialnetwork lesen.
    Besten Dank dafür.
    Ich bin dann mal kydexen.... 8)

    MfG Holzland Customs
    ...und immer den Rücken frei halten!

  • Aloha,


    ich glaube wir vergessen hier alle etwas grundlegend Anderes. Ich sage nur: Inflationsrate irgendwo um 5(!)%


    Könnte es sein das viele einfach kein Geld mehr für ein kostspieliges Hobby haben und die die es noch haben geben es vielleicht eher für Wichtigeres aus? Je weniger "Mitspieler", desto weniger "Hype"? Oder brennst bei Facebook gerade? Ich bekomme das nämlich auch nicht mit.


    Ich verweigere mich sozialen Medien auch aus Überzeugung. Unter "Internet-Urgesteinen" gibt's da nämlich den schönen Spruch "Web 2.0 killed the Internet".


    Beste Grüße
    Michael a.k.a. mikio

    "Regel #51 - Manchmal hast Du unrecht." ~ Leroy Jethro Gibbs.

  • Ja, Inflation VS. Liquidität ist sicher auch ein Aspekt.
    Aber die selbstkritische Beurteilung nach diesen Messinstrumenten hängt wieder vom eingangs erwähnten Alter und somit einer gewissen Reife ab.
    Unterm Strich: Ja, der hype lebt offenbar noch, nur eben woanders und bei anderen. Sonst würden gewisse Modelle gewisser Marken logischerweise überall verschleudert werden. Mir war hier nur nicht die Rolle des TF bewusst, sprich, warum es hier scheinbar so ruhig ist. Scheinbar ;)

    MfG Holzland Customs
    ...und immer den Rücken frei halten!

  • Ich bin fast erstaunt, was Strider Messer derzeit kosten. Wobei mir nur die Preise bei Ebay geläufig sind. Soziale Netzwerke meide ich. Manchmal gerate ich fast in Versuchung mein ED und die beiden SnG zu verkaufen. Allerdings wären sie halt nur schwer zu ersetzen. Deshalb bleiben sie erstmal in der Schublade

  • Was sich vielleicht auch hier im Forum bezüglich Strider ausgewirkt hat ist der Verlust von Vorbildern.


    Ajax und Chris 77 hatten tolle Berichte mit realen Anwendungen.
    Ajax war dann von Strider enttäuscht, hat dies ausführlich beschrieben und ist zu Spartan übergewechselt.


    Auf FB gibt / gab es (?) eine Stridergruppe. Dabei handelt(e) es sich vor allem um Präsentationen. An reale Anwendungen kann ich mich nicht erinnern, ebensowenig an Diskussionen wie hier im TF.
    Und es gab Modelle die regelmäßig die Besitzer wechselten.


    Last but not least ist es vielleicht auch eine Generationenfrage. Ein altes Gerber BMF oder LMF zB. ist für jüngere keine Besonderheit. Dies waren Top Modelle in der Vergangenhet zu denen sie einfach keinen Bezug mehr haben.

    Einmal editiert, zuletzt von Bergmann ()

  • Stimmt Bergmann, das mit den Zugpferden habe ich bezüglich TF garnicht bedacht. Und ja, zumindest bis vor einem Jahr gab es in FB gefühlt nur Kaffee-Tisch-Bilder. Soweit ja auch legitim, aber Nutzerbelange wurden damals gefühlt hier deutlich mehr bedient. Klar, ein SMF für 400 Eus piekst man eher mal in ein Stück Holz als wenn man dafür 650+ gelöhnt hat. Daher heute mehr zurück haltung, auch wegen Wiederverkauf.

    MfG Holzland Customs
    ...und immer den Rücken frei halten!

  • Ich denke gerade bei Strider liegt es daran, dass die bekannten Modelle, bei denen die sie haben wollen bereits vorhanden sind, und neues kaum mehr zu bekommen ist - Strider selbst verschickt soweit ich weiß gar nicht nach Deutschland. Und was bei Monkeyedge & Co dann mal ankommt ist nach ein paar Minuten bereits ausverkauft. Habe ich jedenfalls so erlebt als ich mich für eins interessiert habe.
    Ich suche bereits länger das MT Mod 10 und hab mir dann letztlich eins mit ein paar Modifikationen nachbauen lassen (falls das jemand liest der eins loswerden will....). Genau so wie es einige alte Modelle gibt die mich immer noch reizen, die aber so gut wie gar nicht mehr zu bekommen sind. Und wenn dann zu preisen die einfach lächerlich sind. Ich bin "User" und eigentlich kein Sammler, die Ebay-Preise sind dafür nichts.....


    Hinzu kommt ja noch das es die ein oder anderen Kontroversen um Strider gab, die viele verschreckt haben. Sicherlich waren die damals auch scheisse wenn man betroffen war. Alles in allem finde ich aber Strider auch gerade wegen der vielen "politischen Unkorrektheiten" (ich nenn das jetzt einfach mal so....) mit den ganzen Hintergrundstorys als Messermarke interessanter als diverse andere.

  • Klar, die story dahinter verkauft sich freilich mit. Ich selbst finde die Story nach zugegeben anfänglichem Reiz (a la Ex-Militär, er muss ja wissen was gut ist) aber ausgenudelt, da ja einige maker diese Kuh reiten.

    MfG Holzland Customs
    ...und immer den Rücken frei halten!

  • Aufgrund der Rückmeldungen kann man folgendes Fazit ziehen:
    Ein Nachschub an neuen Messern findet höchst selten statt, in Europa schon länger nicht mehr. Die Preise der SMF und SNG bei Amel von Vienna Cutlery waren zuletzt bei oder sogar über 800€. Da ist es verständlich, dass die Hard Use Folder in der Vitrine landen und primär als Fotogegenstand und Wertsteigerungsprojekt angesehen werden. Dass schön bemalter Folder im Falle einer Währungsreform das beste Investment ist glaube ich nicht.


    Mein persönlicher Anfang vom Ende als Strider und Crusader Forge Fan begann an einem schönen Bushcraft Tag mit Freunden, 3 Survival Trainer, einer davon zusätzlich damals Messermacher. Auf der Suche nach DEM SHTF / End of the World MESSER hatte ich ein Crusader Forge TCFM mitgenommen. Der Schallmauer Durchbruch für ein Fixed in der 400€ Liega war damals zum ersten mal geschehen, ein entsprechend besonderes Ereignis mit hoher Erwartungshaltung. Das ernüchternde Fazit war, dass niemand von uns sagen konnte, worin dieses Messer tatsächlich gut war bzw. was ein geeigneter Anwendungszweck gewesen wäre. Zum Batonieren war die Klinge zu kurz, das Schnitzen einer 4´er Falle aufgrund der Klingengeometrie eine Herausforderung…


    Bei einem Survivaltraining hatte ich ein etwas größeres Strider Tanto dabei. Einfaches Hacken und Batoning war absolut in Ordnung, der Rest bestenfalls Mittelmaß.


    Dass es auch anders geht zeigt zB. Fällkniven mit der Pro und X Serie. Die sind erhältlich, robust (siehe deren Bruchfestigkeit auf der Homepage) und Holzbearbeitung macht damit tatsächlich Spaß, Küchenarbeit geht auch jedoch benötigt feines Zwiebelschneiden mit 6 bis 7 mm Rückenstärke etwas Übung…


    Wer meint sein Messer in Autotüren rammen zu müssen findet zahlreiche günstigere Alternativen.

  • Damit kein falscher Eindruck entsteht:
    Ich war mal echter Fan! Und bin es auch heute noch indirekt, weil mich die Zeit bezüglich eigener Messerbauerei maßgeblich beeinflusst hat. Allein die Erinnerungen, die beim Betrachten eines alten Lego-SMF aufkommen, zeigen die doch bestehende Verbindung.
    Was war ich stolz auf mein erstes SnG 2009 von RaR.
    Danach einige andere Modelle nebst CF und einem Medford-Fehlgriff. Und dann vor wenigen Jahren das plötzliche Desinteresse. Nichtmal nur aus Enttäuschungen heraus weil beim SnG und dem Praetorian ohne hard-use die Spitze versagt hat, beim SMF der lock aufgegeben hat und dem Fakt, dass man für echte Schneidaufgaben eh immer ein anderes Messer genommen hat als sich mit einem zwar scharfen aber dennoch schneidunwilligen DB lächerlich zu machen. Die Perspektive hat sich bei manchen geändert, was aber eben eher mit der Veränderung der Community und der Mitglieder (social network, Präsentation, eigene Änderung der Lebens-Schwerpunkte) zu tun hat. Wir altern eben :P Ich lese heraus, dass das der eigentliche Grund für Einige ist, dem weniger oder nicht mehr zu folgen.

    MfG Holzland Customs
    ...und immer den Rücken frei halten!

  • Inwiefern hat es Einfluss auf Eure Begeisterung für diese hochpreisigen Messer, mit sehr starken Klingen a la Strider, dass sie ja kaum bei Soldaten oder Polizisten im Einsatz zu sehen sind sondern eher in Vitrinen landen?


    andre

    2 Mal editiert, zuletzt von andre ()

  • Ich kann nur von mir sprechen aber bei mir war bei dieser Art von Messer recht schnell der Zauber verflogen, sobald ich es hatte. Das ist bei Chris Reeve und co ganz anders. Aber der Nutzwert eines Medford, Strider und Co geht bei mir doch gegen Null. Zu groß und schwer um es komfortable als EDC zu tragen, Schneidleistung mehr als mangelhaft und dazu noch rustikal verarbeitet.
    Die angelbiche Stabilität (bei Foldern) sehe ich auch nicht. Was bringt mir ne 5mm Klinge wenn die Schwachpunkte immer Lock und Achsschraube sind. Dann sehe ich noch ein Strider welches auf einer Seite nur G10 hat und es ist ganz vorbei. Sind wir ehrlich bevor ich die Klinge abbreche (ich rede nicht von der Spitze sondern die Klinge) fliegt mir eher zehn mal die Achsschaube um die Ohren. Egal wie fett der Folder ist.


    Gibt für mich also keine Vorteile gegenüber anderer und vor auch deutlich günstigeren Messern.

  • Über die Jahre hat man im TF Marktplatz immer gesehen welche Hersteller gerade angesagt sind und ein halbes Jahr später liegen genau diese Marken wie Blei


    Davon, welche Hersteller gerade "angesagt" sind, habe ich mich nie mitreißen lassen. Mein Interesse an Crusader Forge, Raidops oder Medford kam erst deutlich später. Auch die Begeisterung, als hier am Beginn meiner TF-Zeit die ganzen TFDE 10 gezeigt wurden, konnte ich überhaupt nicht nachvollziehen und von Busse wurde ich erst letztes Jahr infiziert.


    Inwiefern hat es Einfluss auf Eure Begeisterung für diese hochpreisigen Messer, mit sehr starken Klingen a la Strider, dass sie ja kaum bei Soldaten oder Polizisten im Einsatz zu sehen sind sondern eher in Vitrinen landen?


    Gar keinen. Ich kaufe die Messer, weil sie mir gefallen.


    Ich kann nur von mir sprechen aber bei mir war bei dieser Art von Messer recht schnell der Zauber verflogen, sobald ich es hatte. Das ist bei Chris Reeve und co ganz anders. Aber der Nutzwert eines Medford, Strider und Co geht bei mir doch gegen Null. Zu groß und schwer um es komfortable als EDC zu tragen, Schneidleistung mehr als mangelhaft und dazu noch rustikal verarbeitet.


    Mir ist erst nach einigen Jahren bewußt geworden, dass mir gerade die dicken Messer ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Das Gewicht gefällt mir sowohl in der Hand, als auch in der Hosentasche - dann brauche ich nicht ständig fühlen, ob mein Messer noch da ist. Natürlich gibt es schneidfreudigere Messer und wenn ich vorhätte, stundenlang irgendwas mit meinem Messer zu schnitzen, würde ich sicher kein Medford Praetorian TI oder ER Nemesis wählen. Aber für die seltenen EDC-Schneidaufgaben haben auch die "dicken Dinger" bisher immer gereicht. Dass der Apfel mehr gespalten als geschnitten wird, stört mich beim Essen nicht. ;)

  • .....bevor ich die Klinge abbreche (ich rede nicht von der Spitze sondern die Klinge) fliegt mir eher zehn mal die Achsschaube um die Ohren. Egal wie fett der Folder ist.


    Bei Liner Lock und auch bei Frame Lock wird, so vermute ich, der Lockbar an der dünnsten Stelle einknicken, bevor die Klinge bricht.

    MfG, Joachim
    Nachrichten bitte per E-Mail.

  • @ andre


    Finde es toll wenn fachkundige Sammler wie Du günstig zu Einsatzmessern kommen und sie entsprechend wertschätzen.


    Wenn Messer über 1000$ oder gar ein Vielfaches davon kosten handelt es sich meiner Meinung nach mehr um eine Kunstform die den Bezug zur Realität zur Gänze verloren hat.


    Mad Dog zB. wurden zuerst als Einsatzmesser konzipiert, dann kam der Hype und ich kann mir nicht vorstellen, dass in dieser Preisregion die Käufer in den Wald ziehen und loslegen.

  • Ich denke mir ging es wie den Meissten ...
    Man lies, sieht und hört etwas über den Nimbus "Strider", es werden Begehrlichkeiten geweckt und man hat nicht eher Ruhe, bis so ein Ding da ist, dann stellt man fest, dass es nicht für das gedachten Zweck geeignet ist.
    Dann versucht man es ggf. noch mit 1 - 2 weiteren Modellen.
    Am Ende ist man dann froh, wenn man die Dinger halbwegs kostenneutral wieder los bekommt und benutzt zum Arbeiten was sinnvolles.


    Wohlgemerkt, ich bin User und kein Sammler ...


    My 2 Cents ...

    Kämpfen – aber mit Freuden! Dreinhauen – aber mit Lachen!
    Kurt Tucholsky (1890 - 1935)

  • Ich wollte vor zig Jahren auch unbedingt ein Strider haben - hatte einige schöne Modelle auf Forentreffen gesehen und viele Bilder im Forum. Aus den Staaten habe ich dann ein SNG Tanto bekommen. Es war optisch schon sehr geil aber konnte - für mich - nichts richtig: zu kurze Klinge die nicht gut schneidet, sehr unangenehm zu tragen (vor allem IWB) und dazu noch recht „sperrig“.
    Damit war Strider für mich erledigt.


    Im höherpreisigen Segment kamen und blieben dann über die Jahre diverse Extrema Ratio, Chris Reeve und Spartan Blades. Ich nutze ebenfalls (fast) alle meine Messer.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!