Gebrauchsschärfe

  • Hallo zusammen,

    ich wollte euch mal gesammelt fragen, was für euch eine "(gute) Gebrauchsschärfe ist"? :/

    Grundsätzlich will ich meine Messer immer rasiermesserscharf haben, und das gelingt mir auch
    immer.

    Jedoch bin ich Perfektionist, gefangen in einem Kreis aus Schärfen und Schärfe testen :rolleyes: .

    (Ich habe fast keine Haare mehr an Armen und Beinen :D)
    Durch das Testen verliere ich dann wieder an Schärfe, sodass der Prozess dann nach ein paar
    Wochen von neuem beginnt.


    Daher die Frage in die Runde, was für euch eine (gute) Gebrauchsschärfe ist.


    Für mich wäre die Definiton die klassische "Tomatenschärfe".
    So scharf muss es für mich immer sein

    Wie ist es bei euch so? :/

    Was ich (vielleicht) dazu auch noch sagen muss:
    Ich bin zwar Angler und daher schon öfters in der Natur,

    aber ich muss ja nicht Bushcraften oder Ähnliches, deshalb
    verwende ich meine Messer auch relativ selten.
    In erster Linie werden (daheim oder am Arbeitsplatz)
    Verpackungen geöffnet und Lebensmittel geschnitten.

    LG aus dem Salzkammergut ;)

  • Für mich wäre die Definiton die klassische "Tomatenschärfe".
    So scharf muss es für mich immer sein

    Sehe ich genauso. Wenn die Schneidkante nicht mehr in biegschlaffe Gemüsehäute oder Kunststoffverpackungen o.ä. "beißt", ist ein optimales Arbeiten eigentlich nicht mehr vollständig gewährleistet und die Schneide müsste abgezogen werden. Ob ich das dann auch tatsächlich tue oder die Faulheit obsiegt, ist eine andere Frage. 8o


    Dazu reicht üblicherweise schon eine sauber geschlossene Schneidkante in grober Körnung ab etwa 400 JIS. Aber nach oben sind natürlich keine Grenzen gesetzt. ^^

  • Dazu reicht üblicherweise schon eine sauber geschlossene Schneidkante in grober Körnung ab etwa 400 JIS. Aber nach oben sind natürlich keine Grenzen gesetzt. ^^

    Das bekomm ich schon hin. Aber so eine richtige Rasiermesserschärfe hab ich erst nach dem Stroppen. :/

    Wobei ich sagen muss, dass ich glaube, dass meine Wassersteine zu weich sind (sind von der Marke "Skerper")

    Ich hab mal einen Messerschärf-Kurs belegt, und dort hab ich gesehen, was ordentliches Equipment für einen
    Unterschied macht. Dort wurden alle Messer innerhalb weniger Züge rasiermesserscharf (teilweise spürte man das Abtrennen der Haare garnicht).

    Gestern habe ich meine Messer nachgeschliffen (keines davon war wirklich stumpf - haben hald nicht mehr rasiert).
    Hab einen 3000er Stein benutzt, ich hatte gut Materialabtrag, aber egal was ich versucht habe, da ging kein einziges Haar weg.

    Hab das selbe Prozedere auf einem Schwarzen Arkansas im Schleifkurs versucht, sofort hatte ich eine Rasiermesserschärfe.
    Das Stroppen auf Leder mit Diamond Compound hat das natürlich noch ein bisschen besser gemacht, aber ich konnte
    schon nach Steinen mit niedriger Körnung bisschen "rasieren".

    Das schaffe ich nun nicht mehr.

    Meine Vermutung: der Wasserstein ist zu weich und verträgt es nicht, wenn ich die Klinge nach vorne schiebe (ich schleife ins Material hinein - war ein Tipp von Richard Kapeller beim Schärfkurs).

    Habt ihr ähnliche Probleme?
    Oder konkrete Empfehlungen für preiswerte Arkansas-Steine. (Beim Kapeller kostet einer 100€)

    LG
    Thomas ;)

  • Bei den Arkansas-Steinen hängen Preis und Qualität (ist ja keine Körnung im technischen Sinne) eng zusammen. Während Soft und Hard noch erschwinglich sind, machen Hard Black, Surgical Black und Translucent jeweils deutliche Preissprünge nach oben.


    Aber ich schärfe auch lieber auf Arkansas als auf Wassersteinen; für mich ist das Feedback beim Schärfen da besser. Das ist aber sicher Geschmackssache.


    Und außer beim Soft (wo das nicht empehlenswert ist) schärfe ich immer gegen die Schneide, nie mit der Schneide. Aber auch da werden jetzt manche sicher die Augen rollen. ;)

    Marc Götzmann
    Produktmanager
    UMAREX GmbH & Co. KG

  • Aber so eine richtige Rasiermesserschärfe hab ich erst nach dem Stroppen.

    Das Schärfen von Rasiermessern ist soweit ich weiß - und ich bin dort nicht bewandert - eine Welt für sich. Während man bei Rasiermessern eine möglichst glatte Schneidkante erreichen will, die ohne Irritationen der Haut die Haare kappt, kann bei einer sog. "Gebrauchsschärfe" bzw. "Tomatenschärfe" eine Microsäge, sprich nicht zu fein geschlossene Schneidkante durchaus wünschenswert sein, die eben wie gesagt besser und länger in biegschlaffes Schnittgut beißt.


    Somit sind für mich die echte Rasur- oder Rasiermesserschärfe und die Fähigkeit einer Schneide, Armhaare widerstandslos und ohne Druck zu kappen, zwei Paar Schuhe. Letzteres sollte nämlich auch schon nach einem frischen Schliff mit 400er Körnung (ohne Strop) möglich sein, wenn die Schneidkante beim Schärfen auf ganzer Länge erreicht und danach sauber entgratet wurde.


    Da ich zu einem großen Teil hochlegierte pulvermetallurgische Klingenstähle nutze, besteht meine Schleifprogression inzwischen in den gröberen Körnungen zwischen 180 und 1200 JIS ausschließlich aus galvanisch gebundenen Diamantplatten. Erst zum Abschluss wechsle ich auf hartgebundene keramische Banksteine der Marke Shapton Pro.


    Natursteine verwende ich nicht mehr, da wie beagleboy sagt, insbesondere die feinen Körnungen von hoher Qualität auch exorbitant teurer sind.

  • Bei Messern mit V Edge / Microphase nach bisschen härterem Gebrauch immer über nen Keramikstab zb. Worksharp und wenige Züge übers Leder. So lässt sich eine noch intakte Schneide sehr lange am Leben halten... Wenn komplett frisch dann mit geführtem System, mit digitaler Winkelmesseung. Scandi über Diamantstein / Wasserstein. Konvex wohl eher Wasserstein, hab ich aber keine Erfahrung damit...


    Versuche Grundsätzlich auch immer eine Rasiermesserschärfe zu halten. Klappt bei einer ordentlichen Schneide mit Keramik + Strop sehr gut.

  • Quote

    Ich denke, die Schneidkante wurde FAST erreicht, da nur ein paar Züge am Strop dann das Ergebnis lieferten (würde wahrscheinlich länger dauern, wenn ich noch weit weg wäre, eine gute Schneidkante zu haben).

    Das klingt für mich eher so als würde dir das Reduzieren des beim Schleifen an der Schneidkante entstanden Grates auf dem Stein nicht vollständig gelingen. Deswegen greifen nämlich Viele nach dem Stein noch zum stropping Leder o.ä. (was auch überhaupt nicht verwerflich ist).


    Versuche, wenn du Lust hast, nach dem Schärfvorgang mal mit Wechselschüben je Klingenseite 5-4-3-2-1 den Grat auf dem Stein zu reduzieren.

  • Bukowski Hmm, das kann schon sein :/
    Für Normal hatte ich ehrlich gesagt keine Probleme, aber ich war auch im Stress, vielleicht hätten ein paar abwechselnde Züge pro Seite schon gereicht.
    Trotzdem sind mir jetzt eher weich gebundene Wassersteine eher unsympathisch geworden.. (Wenn ich da an den Arkansas denke, oder an etwas mit Keramik, das is schon viel geiler)

    Hab gerade das Messer in der Arbeit auf einem X-beliebigen Schleifstein mit unbekannter Körnung (ich schätze ca. 2000 oder 3000) bisschen bearbeitet,
    jetzt kann ich zumindest schon ein paar Haare von meinem Arm schneiden, rasieren kann man das allerdings nicht nennen.
    Den Grat habe ich allerdings diesmal deutlich gespürt und mit ein paar abwechselnden Zügen dann entfernt.


    Das klingt für mich eher so als würde dir das Reduzieren des beim Schleifen an der Schneidkante entstanden Grates auf dem Stein nicht vollständig gelingen. Deswegen greifen nämlich Viele nach dem Stein noch zum stropping Leder o.ä. (was auch überhaupt nicht verwerflich ist).


    Versuche, wenn du Lust hast, nach dem Schärfvorgang mal mit Wechselschüben je Klingenseite 5-4-3-2-1 den Grat auf dem Stein zu reduzieren.


    Wenn ich quasi mit beiden beschriebenen Herangehensweisen ein gleiches Ergebnis erzielen kann (wird schon ähnlich sein aber nicht ganz gleich, glaube ich), dann
    würde ich immer Stropping bevorzugen, da es sehr schnell geht und ein sehr gutes Ergebnis liefert :/

    Scharf genug is es, um den nächsten Fisch aufzuschlitzen (auszunehmen) ;)

    LG aus dem Salzkammergut

  • Moin, demn grat "kleinzuschleifen" wird wohl etwas besser sein, alss in nur aufzurichten, denke ich.


    aeh, hat scho wer Missarka gesagt? eigentlich meine lieblings keramiksteine, nur die koernungsangaben sind etwas merkwuerdig. halten ewig und koennen auch mit wasser benutzt werden.

  • muss man je nach Messer differenzieren, ich würde nicht auf die Idee kommen meine Gartenwerkzeuge zur Rasurschärfe bringen zu wollen. Bei dem light duty EDC Messern die eben zum schneiden da sind, gibts immer weider Stähle und Geometrieren die einen perfekten Abzug nicht so recht leiden können...einfach nicht dafür geeignet, also reicht es wenn ich damit Papier, Karton etc zerschneiden kann, Lebensmittel etc. Das gilt aber nur für meine EDC Messer, hier gibts auch Kollegen die mit ihren +-1cm Klingen rumlaufen und damit meine ich die Klingenstärke, da bringt ein superfeiner Abzug meist nichts, kaum ins Material eingedrungen wird eh schon gespalten.


    Also bei mir:

    Garten, gröbere Arbeiten: muss die Arbeit die damit erledigt wird gut erfüllen, sonst nichts weiter. Jeder Schritt mehr der hier getan wird, ist ohnehin in kurzer Zeit dahin.

    EDC, zu 99% Folder: in meinem Fall leichte tasks, da versuche ich beim schärfen das maximum rauszukitzeln, versuche die Schärfe per abziehen und Leder gut zu halten. Nochmal ran musste ich dann noch nie, dazu hab ich zu viele Messer

  • Das ist für mich die Gebrauchsschärfe.🤣

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