Wie ölt ihr eure Schwerter?

  • Ich habe mich entschieden meine Schwerter zu ölen, habe dazu das Hanwei Schwert-Öl gekauft. Ich wollte fragen ob es auf diese Weise ok ist:


    Ich habe das Schwert aus der Scheide gezogen, hab das alte Öl mit einem Papier-Taschentuch sehr gründlich entfernt, dann alle 15cm einen Spritzer Öl auf die Klinge gespritzt, und mit einem sauberen Taschentuch verteilt so das die Schicht gleichmäßig überall drauf ist, auch auf dem Dicken Rücken der Katana. Anschließend vorsichtig in die Scheide getan, zurück in den Stoffbeutel und mit ein paar Silica-gel Päckchen unten zugebunden.


    Ich hoffe das ist jetzt ok so?

    Einmal editiert, zuletzt von ZeroVision ()

  • Öl hat eine deutlich erhöhte Fließfähigkeit bei Erwärmung, verteilt sich dann also erheblich besser.


    Das wußten schon die Russen im Großen Vaterländischen Krieg und haben zuweilen ein Feuerchen unter ihren Lkw's entzündet, um diesen Effekt zu fördern. Mit Schwertern sollte man das aber nicht machen - in Samurai-Kreisen gilt das als unfein und würdelos und wird gemeinhin mit Seppuku geahndet, wie man schon im "Hagebaumarkt", dem technischen Nachfolgewerk des Hagakure, nachlesen kann...


    Auch Erwärmen in der Mikrowelle ist eindeutig der falsche Weg, obwohl der moderne Japaner sich bekannterweise durch Affinität zu moderner Technik auszeichnet. Schwerter gehören jedoch NICHT in die Mikrowelle: Sie detonieren nicht unversehens wie etwa Pudel oder auch dieser blöde Nymphensittich von Tante Lene, nachdem wir ihn endlich mit ein wenig Körnerfutter in den Kasten gelockt hatten....aber sie sprühen heftig Funken, und irgendwann steht man plötzlich im Dunkeln und schneidet sich an der noch immer scharfen Klinge die Fingerchen ab, die das Ölkännchen hielten. Daher steht in japanischen Gebrauchsanleitungen für solche Geräte gemeinhin auch "Keine Kinder, Kleintiere und auch nicht die schöne Katana hineintun in diese magnetisch-elektrische Kasten für Haushalt!"


    Also empfiehlt sich moderate Umluft in einem Backofen - und eindeutig die Verwendung wärmebeständiger Bratschläuche statt der ansonsten obligatorischen Frischhaltefolie....:)

    Einmal editiert, zuletzt von Micha M. ()

  • Schwerter nur GANZ sparsam ölen!


    Für mich das einzig akzeptable Öl ist das reine japanische Kamelien-Öl.


    Ich mache nur einen winzigen Tupfer Öl auf ein Küchentuch und verreibende auf der Klinge.
    Es darf wirklich nur ein hauchdünner Film entstehen.



    Gruß
    Macke

    Gruß
    Macke

  • NENENEN WAS MACHST DU DENN?!?!?!?


    Folgende Evaluierung deiner Arbeitsschritte:


    Ich habe das Schwert aus der Scheide gezogen, => OK
    hab das alte Öl mit einem Papier-Taschentuch sehr gründlich entfernt, => NOK => Microfaser oder feines Baumwolltuch wäre besser => ich persönlich würde ein Tuch aus Merino vorschlagen
    dann alle 15cm einen Spritzer Öl auf die Klinge gespritzt, => Bist du denn des Wahnsinns knusprige Beute??? Min alle 13,5cm!!!!
    und mit einem sauberen Taschentuch verteilt so das die Schicht gleichmäßig überall drauf ist, => sieh Punkt 2
    auch auf dem Dicken Rücken der Katana. => OK, aber sieh Punkt 2
    Anschließend vorsichtig in die Scheide getan, => Ich hoffe du die Klinge hatte keinen Kontakt mit der Scheide, ansonsten muss du nochmals von Vorne anfangen!
    zurück in den Stoffbeutel und mit ein paar Silica-gel Päckchen unten zugebunden. => OK

    :ironie:

    Have you my go-stop over-meadow’d?.

  • Jungs jetzt mal ernsthaft.


    Wenn wir schon von Japanischen Schwertern aka Katana reden ist es extrem wichtig auf die genaue abfolge der Ölungszeremonie zu achten.


    Zu allererst muss mal Vollmond sein. Dann muss amn den Schlüpfer einer Jap. Jungfrau erschneiden und damit das alte Öl entfernen. Natürlich muss mann dazu das Bushido aka "den Weg des Kriegers" (nicht den deutenen Rap-Kasperl) vorm geistigen Auge haben.


    Dann mit dem speziellen, in jedem guten Schweertpflege Kit enthaltenen beutelchen mit Puder durch rhytmisches Klopfen, Puder auf der Klinge vverteilen und mit einem neuen Stück des Schlüpfers das eingetrocknete Öl incl Puder entfernen. beim klopfen muss das Schwert gaaanz leise anfangen zu vibrieren.
    Und dann wieder mit einem neuen Stück schlüpfer der Jungfrau gaaanz dünn!!!! aber wirklich nur gaaaaaaaaaaannnnnnnzzzzz Dünn neues original jap. Kamelienöl auftragen.


    Dann immer noch bei Vollmond mit einem Tiefen OHHHMMMMM AAAAIIIII TSCHAAA das Katan wieder in die Scheide führen und wieder vorm Familienaltar Ablegen.



    Das ganze darf natürlich nur bei Vollmond passieren und ganz wichitg ist der Jungfreuliche Schlüpfer. Microfaser oder Taschentücher haben auf den Katana nix verloren...




    AMEN und ENDE


    OHHHMMMMM


    @ Lenz: also deine Ausfürung in allen Ehen und das mag in der Heutigen gesallschaft/ geschäftswelt durchaus seine Berechtigung haben so a evaluierung aber bei den sagenhaften sauteuren superKatanas um dies hier geht is das fehl am platz sorry aber :(

    better be judged by twelve than carried by six

    2 Mal editiert, zuletzt von archer ()

  • huhu, bei moderneren oelen drauf achten, was sie loesen koennen. waere doch schade, wenn ballistol dir schoene tsuka aus messing etwas broeseliger zuruecklaesst, oder wenn wd40 die griffwicklung von eventuellen epoxid befreit.

  • selbstredend kann man aus der Konservierung von Klingen eine Wissenschaft machen und alles an Ölen oder Fetten durchprobieren was der Markt oder die Natur bietet, unbedingt nötig ist es nicht.
    Messer mit Klingen aus niedriglegiertem Stahl befinden sich bei mir im offenen Bücherregal, einige seit Monaten, einige seit Jahren, keinerlei Korrosion, ohne irgendein Öl oder Fett. Ein Rapier steht bei mir in der Küche hinter meinem Stuhl, unbehandelter Stahl, seit Wochen Zugluft und Wasserdampf ausgesetzt, keinerlei Korrosion.


    Natürlich kann man sich beruhigen, einölen und regelmässig kontrollieren, wenn das Freude macht ist das in Ordnung, gehört auch irgendwie dazu. Im Gegensatz dazu, nur als Vergleich, diese kleinen Küchenmesserchen aus Kohlenstoffstahl, versehen tadellos ihren Dienst, dunkeln wohl nach, aber rosten nicht weg. Das Paradebeispiel, alter Dosenöffner. Diese alten treuen Kameraden aus gebogenem Blech als Griff und einer Schneide aus C60, schneiden gefühlte Ewigkeiten Bleche entzwei, werden nicht immer pfleglich behandelt und geölt, und sind meist noch in der Erbmasse von Tante Hedwig um mindestens noch einer Generation den Verzehr von Ravioli zu ermöglichen.


    Katanas, leicht geölt und ein wenig gepudert, überstehen so die Jahrhunderte, auch wenn man es mit der Pflege mal nicht so genau nimmt.
    Mit dem Rost ist es so eine Sache, ich bin auch nicht immer so pfleglich mit dem Werkzeug wie ich es eigentlich sein sollte, das gebe ich auch zu. Die Schmiede steht fast das ganze Jahr offen, die ganzen Werkzeuge hängen oder liegen hier und da müssten auch öfter geölt werden. Der Schraubstock, neben dem Amboss das schwerste Werkzeug, sein ganzer Unterbau ist sowohl Wasser wie auch Eisen3Chlorid ausgesetzt, und er weigert sich hartnäckig, wie es seinem gesamten Charakter übrigens entspricht, mir wegzurosten. Einmal im Jahr, mit der Stahlbürste abbürsten, entweder mit WD40 oder Unschlitt eingeschmiert, versieht er wieder tadellos seinen Dienst, und bei mir ist er zumindest in seinem zweiten Leben.


    Wie dem auch sei, ich würde eher eine Klinge sparsam ölen. Welches Öl man nimmt, diese Glaubensfrage kann man stellen, aber nicht beantworten. Da sind zuviele persönliche Vorlieben und Abneigungen dabei um jedem gerecht zu werden.


    Viele Grüße
    Roman

    panta rhei

  • Das Paradebeispiel, alter Dosenöffner. Diese alten treuen Kameraden aus gebogenem Blech als Griff und einer Schneide aus C60, schneiden gefühlte Ewigkeiten Bleche entzwei, werden nicht immer pfleglich behandelt und geölt, und sind meist noch in der Erbmasse von Tante Hedwig um mindestens noch einer Generation den Verzehr von Ravioli zu ermöglichen.

    Na, diese tollen Dosenöffner werden aber mehrmals im Jahr mit feinstem Sardinen-Öl konserviert. :D



    Grüße
    Alex

  • die Öl- oder Fettfrage ist zwar hier ein Nebenkriegsschauplatz, aber durchaus betrachtenswert.


    Obwohl ich auch ein hartnäckiger "Ballistol- und WD40-User" bin, habe ich die Erfahrung gemacht mit Kriechölen aufpassen. Der Einwand von Alex ist dahingehend mehr als berechtigt. Ein Rollenhalter für eine Angelrute, sauber eingeklebt mit einem Zweikomponentenkleber, war in seinem Gewindegang etwas sperrig, wenn ich das mal so ausdrücken darf. Eine Wolke WD40 hat diese Sperrigkeit fast mit sofortiger Wirkung egalisiert. Aber, nach ein paar Wochen, ist dieses verdammte Öl mir sogar unter die Epoxidverklebung gekrochen und meine Angelrolle hat sich um den Rutengriff gedreht wie ein Propeller, das hat dann doch einen leichten Schatten auf den Angeltag geworfen.


    Viele Grüße
    Roman

    panta rhei

  • Ich verwende Addinol Waffenöl seit einiger Zeit, der Liter ist recht billig, die Konservierung für Kohlenstoffstahlklingen ist ausgezeichnet. Funktioniert aber mit Brunox oder CLP auch gut, mit CLP wird es aber schon etwas teurer. Das Öl nehme ich übrigens auch für meine Stoeger Double Defense 12/70, funktioniert ausgezeichnet. Mit gutem Waffenfett kann man übrigens auch ganz gut versiegeln, manchmal wurde da zwei Jahre lang weder geölt oder eingefettet, alles gut und heil überstanden.


    Für Messer mit denen ich säurehaltige Nahrungsmittel schneide nehme ich Kamelienöl, Ballistol mag ich nicht wegen dem Geruch, kann man aber auch nehmen.

    vae victis

    2 Mal editiert, zuletzt von Kibo ()

  • WD40 ist agressiv und eignet sich NICHT zum ölen, schmieren und haltbar machen. Zumindest solange Holz, Kunststoff oder ähnliches (Rochenhaut?) im Spiel sind.


    Da gibt es einfach bessere, mildere Mittel.

    Diskutiere nicht mit Idioten! Zuerst ziehen sie dich auf ihr Niveau und dann schlagen sie dich mit Erfahrung.

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