Review: Fällkniven Professional Survial Knives Serie: S1 Pro

  • The english version of this review can be found at Pine Survey.


    Intro
    Auf der diesjährigen IWA 2016 in Nürnberg, war zum ersten Mal seit langer Zeit auch wieder einmal Fällkniven aus Schweden mit einem eigenen Stand vertreten. Scheinbar wollte man neben den neuen Messermodellen auch wieder ein wenig Präsenz in der Szene zeigen; nicht dass dies notwendig wäre, zählt Fällkniven doch zu einem der unbestrittenen Markennamen am Firmament der Messerwelt.
    Für mich war es dennoch eine angenehme Überraschung noch während der IWA eine Nachricht von Andreas (seines Zeichens Chef von Lorenzi Stahlwaren in Wien) zu erhalten, ob ich nicht Interesse hätte einen Blick auf ein Messer der Pro Serie Fällkniven’s zu werfen.


    Gesagt getan… Dank der Firma Lorenzi, die mir schon das Review zum Fällkniven F1Z ermöglicht hatte, kann ich euch nun das S1 Pro dieser allseits bekannten und respektierten, schwedischen Messerfirma vorstellen.



    Überblick
    Die Professional Survival Knives Serie Fällkniven’s ist ein Resultat aus fünfjähriger Entwicklungszeit, die sich den allseits beliebten Survival Messern F1, S1 sowie A1 gewidmet hat und laut der Firma die Messer auf die nächste Stufe an Funktionalität und Qualität heben soll. Hierbei führen die Schweden in ihrem Katalog acht markante Unterschiede zu den regulären Survival Messern an. Mehr dazu aber weiter unten - schauen wir uns zunächst einmal die trockenen Fakten an:


    Gesamtlänge: 24,7 cm
    Klingenlänge: 13 cm
    Dicke: 6 mm
    Stahl: Laminierter CoS (Kobalt Stahl), auf 60 HRC gehärtet. Mehr Info: http://goo.gl/wTh8OW
    Gewicht (Messer): 250g
    Griffmaterial: Thermorun
    Scheide: Zytel - Molle kompatibel (!)


    Lieferumfang
    Im Gegensatz zur regulären Survival Serie von Fällkniven, werden die Messer der Pro Serie in einer stoßfesten und wasserdichten Box geliefert, inklusive eines DC4 Schleifstein, der sowohl über eine Diamant-, als auch über eine Keramik Seite verfügt. Somit bekommt man beim Kauf der Professional Survival Knives Serie:


    1x Messer
    1x Zytel Scheide
    1x DC4 Schleifstein in einer ledernen Stecktasche
    1x Transportbox mit Schaumstoff Innenleben.



    Das Messer
    Das S1 Pro besteht aus einer klassischen Spearpoint Klinge aus laminierten Kobalt Stahl (CoS), der auf 60 Rockwell gehärtet wurde. Die Klinge selbst ist 6mm stark und wurde konvex geschliffen. Der Rücken der Klinge ist kantig gehalten, damit man bei Bedarf einen Feuerstahl verwenden kann und hierfür nicht die Schneide des Messers beanspruchen muss.



    Wie auch bei den restlichen von Fällkniven verwendeten Laminatstählen, sieht man beim S1 Pro ebenfalls sehr schön den Übergang der miteinander verbundenen Stähle. Wie bereits im Review zum F1Z erwähnt wurde, hat man fast den Eindruck eine Hamonlinie vor sich zu haben.



    Zwei weitere schöne Details sind auf der Klinge zu finden. Zum Einem das gelaserte Logo mit Stahlbezeichnung von Fällkniven, zum Anderen eine praktikable Schleifkerbe vor dem Ricasso. Im Unterschied zur regulären Survival Serie, findet man beim S1 Pro (und auch den anderen Messern der Pro Serie) ein Parierelement aus Edelstahl vor. Selbiges ist fest mit dem Erl verbunden.



    Der Griff des S1 Pro besteht, wie auch die der anderen Survival Messer, aus Thermorun. Das Material wird direkt auf den Erl aufgespritzt, wie man deutlich an der Unterseite des Griffes sehen kann. Dies, sowie das mittels einer Öse durch den Erl gestanzte Lanyard Loch, verhindert ein Abnehmen des Griffes.



    Der Erl des Messers selbst, ist laut Fällkniven bei dieser Serie breiter und dicker gehalten, was selbigen auch dementsprechend strapazierfähiger machen soll. Wie auch bei den regulären Messern der Survival Serie schaut der Erl am Knauf des Griffstückes hervor und bietet somit ein Schlagelement.


    Scheide
    Die Scheide ist wie bei den meisten Messern Fällknivens aus Zytel. Für die Pro Serie unterlief aber auch die Scheide einer Überarbeitung:


    Die Stärke des Materials wirkt grundsätzlich dicker. Das Gurtband für die Gürtelschlaufe, sowie die Sicherungslasche für das Messer sind jeweils unverändert. Links und Rechts des Einschublochs sind jedoch nun Bügel angebracht, durch die man Gurtband und Paracord fädeln und die Scheide somit an PALS und MOLLE Plattformen anbringen kann.




    Ein weiterer länglicher Schlitz findet sich auch am Ende der Scheide, der die beiden Löcher der regulären Zytel Scheiden ablöst. Man darf sich aber nicht dem Trugschluss hingeben, dass die Abflussöffnung am unteren Ende der Scheide weggelassen wurde. Selbige wurde mit dem länglichen Schlitz kombiniert bzw. darin versteckt. Hier kann ich mir vorstellen, dass ein Gurt bzw. Paracord den Abfluss effektiv verhindern wird, aber dies hängt von der Art und Weise der Anbringung ab.



    Rein von der Haptik her, wirkt die neue Zytel Scheide um Welten wertiger, als die reguläre Scheide, der Survival Serie.


    Schleifstein
    Wie bereits erwähnt, befindet sich im Lieferumfang des Messers auch ein DC4 Schleifstein von Fällkniven. Selbiger ist in einer wertigen Lederstecktasche untergebracht und verfügt - wie es der Name schon andeutet - über eine Keramik- und eine Diamantseite. Die gelbe Diamantseite besteht aus Titan-Aluminium-Nitrid, während die andere Seite aus einem feinen Keramikmaterial besteht.



    Wie der kundige Messernutzer sicherlich weiß, dient die aggressive Diamantseite zum groben Zurechtschleifen, während die feine Keramikseite in weiterer Folge zum eigentlichen Schärfen dient.
    Laut Fällkniven muss der Stein nicht befeuchtet oder geschmiert werden; sollte jedoch bei regelmäßigen Gebrauch mit Wasser und Seife gereinigt werden. [Hierbei wirkt erfahrungsgemäß Scheuermilch bzw. Geschirrputzmittel mit dementsprechenden Schwamm Wunder, da hiermit die Poren der Oberfläche besser gereinigt werden.


    Addendum:
    Auch wenn er nicht im Lieferumfang enthalten ist, möchte ich an dieser Stelle auch den CC4 Stein von Fällkniven erwähnen. Dieser hat zwei feine Keramikseiten, um die letzten Arbeitsschritte des Schleifens zu vervollständigen.
    Die weiße Seite besteht aus einem superfeinen Keramikmaterial, während die graue Seite ein feines Material aus synthetischen Saphiren ist.
    Auch dieser Stein ist ohne Wasser bzw. Öl zu verwenden und wird in einer ledernen Steckhülle geliefert.


    Box
    Das eine derartige Box mit dem Messer mitgeliefert wird, ist meiner Meinung nach eine angenehme Überraschung. In dieser Größenordnung kosten vergleichbare Boxen schon fast wieder soviel wie ein Messer allein. Insofern sehe ich dies als extreme Aufwertung der Pro Serie.



    Vom reinen Lager- und Präsentationsstandpunkt aus gesehen, ist die Box der regelrechte Overkill. Die Attribute “Stoßfest und Wasserdicht” werden für ein massives Messer wie dem S1 Pro nicht benötigt. Insofern kann man seiner Phantasie hier freien Lauf lassen, um die Box für die jeweiligen eigenen Zwecke zu modifizieren.
    Die Box schließt mit einem ordentlichen Klick der beiden Schnallen und greift sich wertig und massiv an. Mich würde wirklich interessieren, wer die Box produziert - jedenfalls kann ich euch diese Info nicht geben.


  • Haptik und Verarbeitung des S1 Pro
    Das Messer macht von Beginn an einen wertigen Eindruck und vermittelt dem Anwender sofort das Gefühl, dass man sich darauf verlassen kann. Ich konnte keine Verarbeitungsmängel vorfinden und war von der Führigkeit des Messers sofort angenehm überrascht.


    Die Balance liegt ungefähr auf Höhe des Parierelement, näher zur Spitze hin. Insofern würde ich das Messer nicht als kopflastig bezeichnen, jedoch auch nicht als ausbalanciert. Wie es sich in der Verwendung schlägt, werde ich weiter unten noch genauer ausführen.


    Hier seien noch die verschiedenen Griffarten angeführt, die problemlos mit dem Messer durchführbar sind.






    Unterschiede zur regulären Survival Serie
    Mittlerweile wurden die Unterschiede ja schon in dem einen oder anderen Absatz erwähnt. Der reinen Übersicht halber, möchte ich sie hier jedoch noch einmal kurz und bündig zusammenfassen:

    • Statt laminierten VG10 wird laminierter CoS mit einer Härte von 60 HRC verwendet.
    • Die Dicke der Messer wurde verstärkt.
    • Der Erl ist dicker und breiter als bei den regulären Modellen.
    • Ein Parierelement aus Edelstahl wurde dem Design hinzugefügt.
    • Die konvexe Schneide wurde angepasst um die Schneidfreudigkeit zu verbessern.
    • Die Zytel Scheide wurden verstärkt und für MOLLE Plattformen angepasst.
    • Die Messer werden zusammen mit einem DC4 Schleifstein geliefert.
    • Eine stoßfeste und wasserdichte Transportbox ist im Lieferumfang mit inbegriffen.

    In der Verwendung
    Das S1 ist ja schon wie seine Geschwister - dem F1 und dem A1 - seit Jahrzehnten bekannt. Insofern stellt sich die Frage, ob man in Bezug auf die Verwendung überhaupt noch etwas Neues schreiben kann.



    Für mich persönlich ist das S1 Pro in Bezug auf die Größe ideal: Nicht zu groß und nicht zu klein. Das F1 war für mich schon ein sehr interessantes Messer, aber das S1 Pro liegt mir persönlich besser aufgrund der Größe. Nichtsdestotrotz finde ich den Griff des F1 jedoch besser, speziell wenn es um die Handlage geht. Aufgrund der Größe und des Gewicht des S1 Pro, neigt das Messer dazu leicht in der Hand zu rollen. Das Thermorun Griffmaterial ist zwar vom Gefühl her schön warm und griffig, aber das Messer könnte sich fülliger greifen lassen, wenn es nach mir ginge.


    Die 6mm Stärke lassen das Messer zum Brecheisen werden. Der Schneidfreudigkeit tut dies jedoch keinem Abbruch! Aufgrund des konvexen Schliffes und der unbeschichteten Oberfläche, ist das Messer ein wahrer Schneidteufel.


    Durch das Gewicht von einem Viertel Kilogramm, wird das Messer auch zu einem nicht zu unterschätzenden Hackwerkzeug. Es war sowohl lustig als auch faszinierend, wie schnell ich mich durch einen armdicken Ast durcharbeiten konnte.


    Dasselbe gilt für Batoning. Auch hier kommt das Gewicht und die Stärke von 6mm dem Messer zu Gute. Hierbei fällt auch das Parierelement aus Edelstahl positiv auf. Je nachdem welche Stelle des Rückens man für das Batoning verwendet, kann der Griff bekanntlich in Mitleidenschaft gezogen werden. Vor allem, wenn er aus einem weicheren Material wie dem Thermorun der Fällkniven Messer besteht.
    Mit dem Parierelement wurde ein effektiver Schutz vor einer etwaigen Abnutzung gewährleistet - von der primären Funktion des Fingerschutzes einmal abgesehen.


    Auch die Messerspitze ist aufgrund der Spearpoint Klinge und des Anschliffes äußerst stabil. Bohren und Stechen machten der Spitze bei meinen Ausflügen in den Wald nichts aus - eine Info, die für Jäger und Bogenschützen sehr relevant sein sollte.


    Im Grunde hat das Messer alle die von mir versuchten Arbeitsschritte wunderbar erfüllen können. Wer sich ein eigenes Bild machen möchte, kann sich hier gerne ein kurzes Video ansehen. Wie immer halte ich mich bei Kommentaren während des Filmens zurück...


    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Resümee
    Mit der Professional Survival Knives Serie hat sich Fällkniven nach fünfjähriger Entwicklungszeit zurückgemeldet und dabei ein wenig von den klassischen Survival Messern der Firma entfernt. Ob man fünf Jahre benötigen muss, ein Parierelement an ein Messer zu stecken und den Stahl zu ändern sowie das Ganze in eine wasserdichte Box zu stecken, sei dahingestellt.
    Aber hinfort mit der Polemik! Der bekannte Spruch “never change a winning team” kann bei der Pro Serie sicher nicht angewendet werden. Die Aktualisierungen machen Sinn und waren überfällig! Im speziellen und hier vorliegenden Fall des S1 Pro kann man getrost sagen, dass das Messer aufgewertet wurde und nun sicherlich wieder für die nächsten Jahre fit ist.


    Die Aktualisierung der Zytel Scheide sehe ich skeptischer. Hier hätte man ruhig mit der Zeit gehen und auf Kydex umsteigen können. Dies hätte aber wohl zu starke Umstellungen im Werk bedeutet, wo man ja die dementsprechende Maschinerie für die Zytel Scheiden besitzt. Nichtsdestotrotz machen die Veränderungen in Hinsicht auf MOLLE Kompatibilität Sinn und die Vorteile einer solchen Kunstsstoffscheide, vor allem für dreckige Outdoor- und Jagdaktivitäten, stehen außer Frage.


    Das Gesamtpaket der Pro Serie weiß letzten Endes zu überzeugen. Ein wertiges Messer mit Scheide, ein ordentlicher und funktionaler Schleifstein sowie eine Transportmöglichkeit für das Messer bzw. andere wichtige Outdoor-Utensilien, geben dem Outdoor-Enthusiasten, Jäger und Sammler oder Militärangehörigen ein ausgezeichnetes Starter- bzw. Survival Paket.


    Damit möchte ich dann auch zum Schluss kommen. Ich möchte mich bei der Firma Lorenzi - feinste Stahlwaren & Schleiferei für die Möglichkeit bedanken euch das Messer vorstellen zu können sowie bei meinen Lesern für die aufgebrachte Geduld!


    In diesem Sinne Danke und bis zum nächsten Mal!

  • Servus LowEndD,


    vielen Dank für das sehr gute und ausführliche Review. Zusammen mit den Bildern und dem Video ist Dir ein wirklich guter Bericht gelungen. :thumbup:


    Was mich verwundert... Du schreibst, dass bei den Veränderungen zu den "Ursprungsmodellen" u. a. die konvexe Schneide angepasst wurde, um die Schneidfreudigkeit zu verbessern. Jetzt rein von den Bildern und den technischen Daten hätte ich das nicht vermuten. Die Klingendicke hat sich - im Vergleich zum "Ursprungsmodell" - ja erhöht. Ist die Veränderung der Schneide wirklich so positiv? Hast Du ein Vergleich zu einem "Ursprungs-S1"?


    Viele Grüße,
    Dirk

  • Hallo LowEnd!
    ein sehr schönes Review, besten Dank dafür!
    Fällkniven interessiert mich doch immer wieder :) Über die Klingenstärke muss ich zugeben habe ich mich allerdings gewundert.
    Leider ist diese "Pro" Serie preislich soweit von gut und böse entfernt das da so schnell nix draus wird. Da hol ich mir lieber ein A2 :)

  • Erstmal vielen Dank für die zahlreichen Kommentare. Bin ich ehrlich gesagt nicht gewohnt.


    dirdeck
    Ich habe hier die Aussagen von Fällkniven selbst paraphrasiert. Nachdem das Messer doch einen Millimeter dicker geworden ist, nehme ich an, dass damit gemeint ist, dass der Anschliff dementsprechend mit einer flacheren Kurve forgenommen wurde - wenn ihr mir diese saloppe Formulierung erlaubt. Es gibt sicher präzisere Worte dafür.


    Nachmessen kann ich es leider nicht, da mir die Instrumente dazu fehlen und wenn ich ein reguläres S1 hätte, wäre es im Reviewprozess miteingebunden worden. Somit muss ich dich leider enttäuschen, da ich dir die Info nicht geben kann.


    hanomag


    Es geht sicher mit Übung, ich habe sie aber nicht und schärfe das Messer normal am Leder. Derzeit musste ich das S1 Pro noch nicht schärfen, weil es nach wie vor eine ordentliche Gebrauchsschärfe hält.


    Nochmals Vielen Dank für eure Kommentare. Der Preis ist sicherlich höher, aber der Lieferumfang und wohl auch der Stahl tragen dazu bei. Vielleicht konnte das Review ja die Unterschiede dementsprechend hervorheben.

  • ....alle miteinander.


    War mal wieder eine exzellente Besprechung und ein großes Vergnügen für mich, das auszuwerten. Danke an dieser Stelle für die Arbeit und die Sorgfalt.


    Als meine persönliche Meinung zu diesem Produkt erlaube ich mir an dieser Stelle anzumerken, das mir das Messer überhaupt nicht gefällt.
    Die älteren Modelle von Fällkniven gefielen mir besser.
    Da haben sich eine Menge Fachleute ihre Gedanken gemacht, wie man ein noch tolleres besseres (höher/schneller/weiter) Messer baut.
    Aber das Ergebnis löst bei mir spontan garnichts aus.
    Für mich hat dieses Werkzeug keine Seele. Weiss nicht, wie ich das sonst noch ausdrücken sollte.


    Messer sind bei mir zu einem sehr großen Teil eine Liebhaberei und dafür ist mir dieses Messer einfach als Reduktion auf ein mit hohem Technikaufwand produziertes nüchternes Werkzeug zu industriell.


    Früher kamen die FK's in einem einfachen weißen Pappkarton. Heute muss es eine Stoßfeste Wasserdichte Box sein...Wozu?
    Und wenn ich dann in den Wald gehe und das Messer am Gürtel habe, was mach ich dann mit der Box?


    Ich erinnere an hier nochmal an den Test des BR Teddy II vom TO an dieser Stelle. Ein Test und Beitrag der mir auch sehr sehr gefallen hat und ich hab das Messer Aufgrund dieses Tests immernoch nicht vergessen und werde es mir eines Tages zulegen.


    Dafür danke ich LowEnd und danke ebenso für diesen Beitrag der mir nur bestätigt hat, was ich mir von der Ansicht der Bilder der neuen FK's schon dachte - das ich so eins nicht brauche...


    und ich bin hier bewusst nicht auf den Preis einegegangen.


    Auf Bald
    und


    Beste Grüße,
    Andy

    Member of the "outer Bunch..."

  • Vielen Dank für den tollen Bericht mit den Bildern und dem Video.


    Meiner Meinung nach sind bei Fällknivens lam VG 10 Survival- Modelle der einzige Nachteil die (Mikro-) Ausbrüche, die bei harter Beanspruchung vorkommen kann. (Siehe auch das Ende des folgenden Videos: https://www.youtube.com/watch?v=DPiEvmK-ZYI )


    Wird das durch Lam CoS besser ? Dann wäre es eine tolle Weiterentwicklung.


    Stinkeputz
    Kann Deine Argumente nachvollziehen. In einem Artikel habe ich mal gelesen, dass Fällkniven „the thinking man´s choice“ ist.
    Technisch gesehen absolut top (was auch zahlreiche Militärtests und deren Verwendung beweisen), die Reduktion auf klares Design und reine Funktionalität hat ihre Berechtigung und Vorteile... allein es löst bei mir dennoch keine große Begeisterung aus, obwohl ich mir über die objektiven Vorteile bewusst bin.


    Die Stabilität der Pro Serie ist zB. mit Strider sicher (mindestens ?) gleichauf, tägliche Anwendungen können viel besser durchgeführt werden als mit einem „sharpened prybar“, trotzdem fehlt für mich da was.

  • ...das ich hier nicht falsch verstanden werde.


    Ich möchte dieses Messer keineswegs in irgendeiner Weise schlecht reden. Und auch nicht kritiseren.
    Für den Fall, das ich abseits der Zivilisation auf Gedeih und Verderb auf mein Messer angewiesen wäre und eventuell davon mein Leben abhängt, würde ein solches Hightec-Produkt in den Engsten Fokus rücken.
    Dann spielt auch der Preis keine Rolle mehr.
    Oder aber natürlich auch im Militärischen Bereich - keine Frage.


    Aber hier, im beheizten Wohnzimmer oder im Naturschutzgebiet in Rheinnähe rücken solche Überlegungen eher in den Background und meine eigenen Vorlieben werden berücksichtigt.


    Da kommen mir die spontan die Messer in den Sinn, die Randall im Auftrag der NASA für die Reisen zum Mond von Hand aus 440er gefertigt hat - mit verlöteter Klinge - in Kleinstserie....
    Jaaa - die hatten Messers dabei... 8)


    Weiss jetzt auch nicht, wie ich drauf komme...wie würde sowas heute wohl aussehen. Könnte mir vorstellen - so wie diese FK's vielleicht.


    Beste Grüße,
    Andy

    Member of the "outer Bunch..."

  • Immer wieder eine Freude, diese sorgfältigen und in ihrer Ausführung so informativen, ausführlichen und systematischen Reviews zu lesen. Das ist nicht mal eben so beiläufig angemerkt, sondern mit viel Engagement herausgearbeitet und präsentiert :thumbup:


    Im vorliegenden Fall überzeugt mich die Darstellung mehr als ihr Objekt. Nicht, daß wir uns missverstehen: Diese Messer sind ja nicht umsonst regelrechte Klassiker geworden und überzeugen auch viele Fachleute. Und man wird auch kaum erwarten können, daß eine Neuauflage eines so bewährten Messermodells auf einmal grundlegend anders ausschauen würde - nicht bei einer so "linientreuen" Firma.


    Aber die Modelle machen irgendwie den Eindruck, man habe da für die ja mittlerweile FK-übliche "Nobelauflage" mehr kosmetisch aufgehübscht....und vor allem bei der Scheide dann auf halbem Wege die Lust verloren.


    Guuut, immer noch keine so "sinnvollen" Beistellungen wie diese ganze Zertifikat-Pouch-Patch-Geschichte, die mich immer maßlos geärgert hat bei anderen, weil es mir um den Gebrauchswert der Messer geht und nicht um irgendwelche sinnigen "Urkunden", die ich - bis auf Romans liebevoll-handgeschriebene, die für mich eher den Charakter von beigefügten Zeilen eines Freundes haben - ausnahmslos weggeschmissen habe...


    Aber diese "Staubsaugerdüse" bei der Luxus- oder meinetwegen Profi-Ausgabe des Messers
    Nee, da war viel Luft nach oben, z.B. endlich ein modulares System mit einer abnehmbaren Cordura-Umhüllung wie bei Extrema Ratio oder einigen FKMD-Modellen. Ohne Bastelstunde vielseitig zu befestigen, optisch deutlich aufgewertet, vor allem aber auch mit der Möglichkeit, z.B. als Jäger so etwas auch "leise" zu tragen (weil umhüllt und damit weniger tönend bei Kontakt).


    Spannende Frage für mich: Wenn der Hersteller seine Produkte als maximal durchdacht und erprobt bewirbt, wie werden dann die nächsten Produktionsrunden der "normalen" F1 und S1 ausschauen, zum "normalen" (ja auch nicht sooo billigen) Preis? Werden wir den stärkeren Erl und die stärkere Klinge dort wiederfinden. Wenns Sinn macht, müßte man eigentlich...

  • @ Micha


    "Spannende Frage für mich: Wenn der Hersteller seine Produkte als maximal durchdacht und erprobt bewirbt, wie werden dann die nächsten Produktionsrunden der "normalen" F1 und S1 ausschauen, zum "normalen" (ja auch nicht sooo billigen) Preis? Werden wir den stärkeren Erl und die stärkere Klinge dort wiederfinden. Wenns Sinn macht, müßte man eigentlich…"


    Es gibt ja schon eine Zwischenform in Gestalt des F1-dz. Auch mit Lam CoS, 50€ über dem "normalen" Basis F1 (es gibt ja auch noch den 3G Stahl) und 80€ unter dem F1 Pro. Wie strak bei diesem Modell der Full Tang ausgeprägt und wie dort der Anschliff ist weiß ich nicht.


    Der FK Gründer Peter Hjotberger hat schon vor Jahren gesagt, dass die populären Modelle immer weiterentwickelt werden wenn es einen Stahl gibt der bessere Eigenschaften aufweist und unter der Voraussetzung, dass es wirtschaftlich vertretbar ist. So kam es zur generellen Umstellung von VG 10 zu Lam VG 10. Lam Cos wird vielleicht der neue Basisstahl.


    @ Stinkeputz


    Hab Dich sicher richtig verstanden und stimme Dir zu, mein Post war vielleicht unklar.

    3 Mal editiert, zuletzt von Bergmann ()

  • Neinnein, Post war schon sehr klar...Wollte es nur noch klarer darstellen, was ich meine...


    Hab aber schon ein schlechtes Gewissen, den eigentlich ist das ja hier ein Review und kein Diskussionsthread.
    Noch dazu ein so Gutes...


    LG...

    Member of the "outer Bunch..."

  • Lasst euch bitte von der Diskussion nicht abhalten! Nur über den Diskurs kommt man zu neuen Erkenntnissen.


    Was die Scheide anbelangt:


    Fällkniven hat meines Wissens nach die Scheidenproduktion internalisiert und wird nach den dementsprechenden Bemühungen wohl nicht die Lust haben, wieder etwas auszulagern und/oder teuer neu anzuschaffen.


    So "unsexy" die Scheide auch sein mag. Gerade für die Jäger macht sie mehr Sinn als eine Cordurascheide, vor allem wenn man das Aufbrechen des Wilds in Betracht zieht. Da wäre Cordura, aber auch Leder bei weitem nicht so hygienisch.


    Als Nichtjäger wäre mir jedoch auch etwas anderes lieber, aber ich muss ehrlich sagen, ich habe schlechtere Lösungen diesbezüglich gesehen.


    Bergmann


    Was den Stahl anbelangt, kann ich noch keine eindeutigen Aussagen treffen. Fällkniven gibt sich bedeckt (abgesehen von der Zusammensetzung) und ich hatte das Messer noch nicht lange genug in Verwendung, dass es zu Ausbrüchen oder dergleichen kommen könnte. Habe aber beim VG10 auch noch keine dementstprechenden Probleme gehabt.

  • David, nicht Cordura STATT Plastik, sondern ne Plaste-Scheide, die in eine intelligent gemachte Cordura-Tragevorrichtung eingeschlauft werden kann, halt wie bei ER oder z.B. beim FKMD U.T.K.


    Blut und Dreck kann man aus dem ausgelaschten Plaste-Teil auswaschen, dafür kann man ne Cordura-Lage drüberschlaufen, die Anstoß-Geräusche dämpft....


  • Die Aktualisierung der Zytel Scheide sehe ich skeptischer. Hier hätte man ruhig mit der Zeit gehen und auf Kydex umsteigen können.


    Die Fällkniven-Zytelscheiden haben zumindest einen großen Vorteil: Sie sind sehr schmal/klein. Für mich - und vielleicht auch aus der Sicht von Fällkniven - ist das ein echter Vorteil bzw. ich sehe bei Kydex keinen relevanten Vorteil.


    Bei der Schleifkerbe stellt es mir immer die Haare auf - vor allem wenn sie so scharfkantig wie bei Fällkniven ist. Die ist auch dafür verantwortlich warum ich noch immer kein S1 habe, obwohl es ansonsten meine Wünsche perfekt trifft. Man verliert Schneide dort, wo man das meiste Gefühl und die meiste Kraft aufbringen kann etc. Das nur um beim Schärfen nicht mit dem Ricasso in Konflikt zu kommen. Aber ich weiß auch, dass viele eine Schleifkerbe bevorzugen und ich da recht alleine im Wald steh ;( .


    Den Koffer finde ich witzig in Anbetracht, dass darin ein Survival-User transportiert wird. Bei rohen Eiern oder einem Sammlerschmuckstück ... aber hier treibt es aus meiner Sicht nur den Preis noch ein Stückchen höher.


    Ebenso witzig finde ich das mit den 5 Jahren Entwicklungszeit ?( . Das muß ein Traumjob sein. :D


    Danke für den umfassenden Bericht! Das "normale" S1 ist immer noch auf meiner Wunschliste. Das Pro ist mir persönlich zu teuer.
    lg, Franz

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!