Beiträge von Benathar

    Schöne Schnurre.
    Hoffentlich beteiligt sich Roman auch aktiv, etwas in seinem Stil wäre hier ein weiterer Genuss :)


    Ich hab hier mal technischen Support zu liefern, und da ich nicht zeichnen kann wie Rolf, hab ich vorhin zur illustren Illustration zu den ursprünglich gesetzten Tags mal Bilder gemacht zu Rucksack und Messern...und mit besonderem Vergnügen auch zum verfügbaren, weil anlasslos mitgeführten Beilchen, ales natürlich taktisch :D


    Du darfst auch gerne ein wenig weiterschreiben. Auch das wäre sicher ein weiterer Genuss... ;)

    Liebe Malin,


    ich sende dir mein geliebtes Taschenmesser, das du mir zu
    unserer Hochzeit geschenkt hast, um es sicher zu verwahren. Du weißt, es ist
    mir der liebste Gegenstand, erinnert er mich doch immer an dich, aber meine
    Suche hat mich an eine Schwelle gebracht, deren überschreiten mich ängstigt und
    ich möchte es sicher verwahrt wissen. Wir haben vor kurzem zwei Steintafeln
    gefunden. Auf der einen waren seltsame Zeichen abgebildet, auf der anderen war etwas,
    das wie eine Karte ausschaut. Ich habe Zeichnungen derselben angefertigt und
    lege sie dir mit in dieses Päckchen. Sobald wir die Zeichen und die Karte
    entschlüsselt haben bin ich mir sicher, dass wir…



    An dieser Stelle war der Brief leider einmal nass geworden und die Tinte war verlaufen. Gegen Ende des Briefs konnte man wieder Buchstaben erkennen, aber es waren nur noch private Dinge, die nur Malin etwas angingen. Unterschrieben war der Brief mit: „In Liebe, Alvar“. Als Dominik fertig gelesen hatte und das Taschenmesser bei Frau Johannson angekommen war, drehte sie es nachdenklich in den Händen und sagte: „Ich glaube ihnen ihre Geschichte ja“, sie sah zu Thomas auf, „aber die Schmiede ist seit dem Tod des Schmieds vor“, sie überlegte kurz, „sieben Jahren nicht mehr im Betrieb. Und es gab auch nie einen Laden daneben. Die Schmiede liegt in unserem Gewerbegebiet.“

    Thomas war verwirrt, und mitten in diese Verwirrung platzte das Klingeln seines Handys. Es war sein Arbeitgeber der ihm mitteilte, dass das dringend benötigte Ersatzteil es leider nicht mehr auf die Fähre geschafft hätte und somit erst morgen ankommen würde, er könne sich den Tag frei nehmen. Thomas bestätigte das und beendete das Gespräch. „Ich habe heute frei“, sagte er in die Runde, „dann kann ich mich ja ein wenig mit dem geheimnisvollen Kistchen beschäftigen.“ „Ich werde dir helfen“, sagte Dominik plötzlich, „ich werde im Internet recherchieren, ob ich etwas finden kann. Alvar und Malin sind zwar in Schweden keine seltenen Namen, aber wer weiß? Und vielleicht finde ich ja auch irgendetwas über den Ort RON oder RÖN.“ Die Aussicht, die Bachelor-Arbeit noch ein wenig liegen lassen zu können, versetzte Dominik in gute Stimmung, ganz im Gegensatz zu seiner Großmutter, die aber nur eine Augenbraue etwas hochzog. Dominik war ihr Lieblingsenkel und das wusste der auch sehr genau. Er schenkte ihr ein Lächeln und die Augenbraue sank wieder herab und wich einem Gesichtsausdruck, der bei ihr schon fast als Lächeln hätte gelten können. „Solange der Junge“, sagte Mario und schaute zu Dominik, „im Internet rumgräbt, kannst du eh nichts tun. Ich will gleich zu Rolf in die Konditorei. Was hältst Du von einer Zimtschnecke und einer Tasse Kaffee? Nicht, dass an ihrem Frühstück in irgendeiner Weise etwas auszusetzen wäre!“, beeilte er sich in Richtung des Tischendes hinzuzufügen und sah kurzfristig tatsächlich etwas ängstlich aus, was Ingo zu erneutem Glucksen verleitete. „Ich komme mit, wenn ihr nichts dagegen habt.“ Ingo saß mit auf dem Bauch gefalteten Händen zurückgelehnt auf seinem Stuhl und sah in diesem Moment tatsächlich ein wenig wie ein Buddha aus, glücklich in dem Gedanken an die Zimtschnecke, die vor seinem geistigen Auge schon Gestalt annahm. „Ok, also auf zu Rolf! Dann kann ich auch gleich bei Tageslicht noch einmal nach dem Eingang zu der kleinen Gasse schauen.“ sagte Thomas und sie gingen in den Flur, zogen sich die Jacken an und verließen die Pension in Richtung des kleinen Cafés, in dem Thomas schon gestern gewesen war…


    To be continued…

    Kapitel 2


    „DONG…DONG…DONG…!“

    Der tiefe Gong der kleinen Uhr auf dem Kaminsims im Esszimmer holte Thomas zurück in die Gegenwart. Er hatte sich schon seitdem er die Unterkunft in der Pension bezogen hatte gefragt, wie eine so kleine Uhr so tiefe Töne von sich geben konnte und das schon so früh am Morgen. Wenn man die kleine Uhr das erste Mal hörte, suchte man automatisch nach einer riesigen Standuhr und wenn der Blick dann nach einiger Zeit etwas verwirrt auf der kleinen Uhr hängenblieb, schien sie zu grinsen und man hörte förmlich, wie sie sagte: „Da staunste, wa?“. Die Uhr beendete ihr stündliches Konzert mit einem letzten tiefen „DONG!“ und stand wieder still und unschuldig auf dem Kaminsims, nur leise vor sich hin tickend, als hätte sie nicht gerade versucht BIG BEN Konkurrenz zu machen. Thomas war nach erfolgloser Suche schließlich wieder in seine Unterkunft zurückgegangen und hatte sich ziemlich zeitig ins Bett begeben. Nach einer unruhigen Nacht mit wirren Träumen über eine Wikingerkneipe und irgendeinen geheimnisvollen Ort namens RON oder RÖN saß er jetzt mit den anderen Gästen der Pension zusammen am Tisch des Esszimmers und wartete auf das Frühstück. Seit er sich an den Tisch gesetzt hatte, hatte er über den gestrigen Nachmittag nachgedacht und sich nicht an den Unterhaltungen der anderen Gäste beteiligt, die jetzt über ihn hereinschwappten. Er betrachtete seine Tischnachbarn, während er versuchte ihrem Gespräch zu folgen, das sich um Computer und die Digitalisierung drehte. Eins hatten alle am Tisch gemeinsam, sie waren Deutsche.


    Da war zum einen Dominik, der Enkel der Pensionswirtin, ein schlanker, fast schmächtiger junger Mann, der in Würzburg Informatik studierte und der von seiner Großmutter liebevoll „Domi“ genannt wurde. Er war hier, um seine Bachelor-Arbeit fertigzustellen. Die Abwesenheit der „Ablenkungen“ einer Universitätsstadt sollte ihm dabei helfen, so zumindest die Theorie. Dominik hatte es sich aber anscheinend zur Aufgabe gemacht, den Unterschied zwischen Theorie und Praxis wissenschaftlich zu belegen, und so waren in den drei Wochen seiner bisherigen Anwesenheit keine bedeutenden Teile zu seiner Arbeit hinzugekommen. Als zweiter war da Ingo, ein Musiker aus der Nähe von München, der beim Ensemble des hiesigen Theaters ein dreimonatiges Engagement als Gastmusiker bekommen hatte. Ingo lachte gerne und viel und hatte immer kleine Anekdoten und Lebensweisheiten zur Hand, mit denen er jedes Gespräch bereicherte. Der letzte war Mario, ein Weltenbummler, der hier einen Freund besuchte. Dieser Freund war der Konditor des kleinen Cafés, in dem Thomas gestern nach seinem Erlebnis bei der Schmiede den Inhalt des Kistchens in Augenschein genommen hatte. Am Tischende war noch ein Platz unbesetzt, das war der Platz der Pensionswirtin, die jede Mahlzeit mit ihren Gästen zusammen einnahm.

    Sie war eine sehr resolute alte Dame, die vor 45 Jahren aus Deutschland eingewandert war um hier einen mittlerweile lange verstorbenen Herrn Johannson zu heiraten, was auch die ausschließlich deutschen Gäste erklärte. Sie wurde im Internet als Geheimtipp gehandelt, wenn man als Deutscher eine Unterkunft in der kleinen schwedischen Stadt suchte. Sie besaß eine derartige natürliche Autorität, dass Ingo eines gemeinsamen Abends den Witz gemacht hatte, dass die Schlacht bei Waterloo sicher anders verlaufen wäre, wenn sie neben Napoleon gestanden hätte. Sie war knappe einsfünfundfünzig „groß“, aber was ihr an Körpergröße fehlte, machte sie durch Ausstrahlung und Willensstärke wieder wett. Thomas erinnerte sich an den Tag seiner Ankunft. Er hatte gerade seine Sachen in den Schrank geräumt, als die Glocke zum Essen läutete und er war hinunter in den Speiseraum gegangen. Die anderen drei hatten dort bereits gesessen, man hatte sich kurz unter allgemeinem Händeschütteln vorgestellt und Thomas hatte sich auf einen freien Stuhl gesetzt. Als die Pensionswirtin mit zwei Tablets durch die Tür gekommen war, war er aufgesprungen und hatte ihr helfen wollen, den leicht panischen Blick und die wedelnden Hände Ingos sowie das breite Grinsen Marios und Dominiks ignorierend. Die anschließende Standpauke darüber, dass sie nicht gebrechlich sei und ob er glaube, dass man sie gleich mit den Füßen zuerst raustragen müsse hatte sie schließlich mit den Worten beendet: „…und jetzt setzen sie sich gefälligst auf ihren Hintern und lassen sie mich meine Arbeit machen!“ Thomas hatte völlig perplex getan, wie ihm geheißen worden war und Ingo, der schon die ganze Zeit glucksend in sich hineingelacht hatte, war in schallendes Gelächter ausgebrochen, was ihm wiederum einen recht bösen Blick der Hausherrin und von Thomas eingebracht hatte.


    Die Küchentür öffnete sich und die Hausherrin kam herein, in der einen Hand eine Kanne dampfenden Kaffees, in der anderen einen großen Korb mit Brötchen. Sie stellte beides auf den Tisch und drehte sich dann kurz zum Kamin und legte zwei weitere Holzscheite hinein, über die sich die Flammen sofort gierig hermachten. Dann setzte sie sich zu den Männern, die sich bereits mit Brötchen und Kaffee versorgt hatten und nahm sich ebenfalls ein Brötchen. Während sie es aufschnitt und mit Butter bestrich, schaute sie Thomas lange kritisch an und fragte dann: „Sie wirken heute so abwesend, junger Mann. Geht es ihnen nicht gut?“ Thomas drehte sich zu ihr hin und überlegte kurz, entschied sich dann aber dazu, die Geschichte vom gestrigen Tag und der vergangenen Nacht zu erzählen. Als er bei seinem Traum mit der Wikingerkneipe ankam, lachte Mario laut auf und rief: „Na, da muss wohl gestern eins der dreißig Bierchen schlecht gewesen sein, oder?“, verstummte aber sofort, als er die bösen Blicke der anderen aus den Augenwinkeln bemerkte. Thomas erzählte seine Geschichte zu Ende und holte dann das Kistchen aus seinem Zimmer, um es den anderen zu zeigen. Sie betrachteten gemeinsam den Inhalt und einer nach dem anderen nahm sich die drei Stücke Papier und das kleine Taschenmesser zur Hand, um die Sachen zu untersuchen und den Brief zu lesen.

    Dominik übersetzte für alle:

    Nachdem er bezahlt, das Messer im Rucksack verstaut und sich schon zum Gehen gewandt hatte, fiel sein Blick noch auf ein Holzkästchen, das auf dem Sekretär stand. Neugierig trat er näher und öffnete es, um einen Blick hinein zu werfen. Im Inneren lag neben ein paar gefalteten Stücken Pergament oder Papier ein altes Taschenmesser. Die Griffschalen schienen aus Bunthorn zu sein, das beim Betrachten leicht schimmerte. Die Beschläge schienen aus Silber zu sein und das Messer übte auf Thomas sofort eine nicht zu erklärende Faszination aus. „Verkaufen sie mir das Messer?“, fragte er den alten Mann. „Nun“, sagte dieser. „es war dabei, als ich den Sekretär bei einer Antiquitäten-Auktion ersteigert habe. Wissen sie was, sie haben sich so an den Messern erfreut, ich schenke Ihnen das Kästchen mit dem Messer.“ Thomas war sprachlos, und bevor er noch zu einer Antwort ansetzen konnte war der alte Mann herangekommen und hatte ihm das Kästchen mit einem warmen Lächeln in die Hand gedrückt. „Danke“, stammelte Thomas und verstaute die kleine Kiste in seinem Rucksack. Der alte Mann aber schüttelte nur den Kopf, lächelte und öffnete die Tür, um seinen Kunden in die Dunkelheit zu entlassen. Thomas lenkte seine Schritte wieder in Richtung der Einkaufsstraße. Die Torflügel der Schmiede waren mittlerweile geschlossen, auch das Schmiedegeräusch war verstummt, der Schmied musste Feierabend gemacht haben, während er im Laden gewesen war.


    Wieder auf der Einkaufsstraße angekommen war seine Neugier mittlerweile so groß, was sich noch in dem Kästchen befand, dass er es am liebsten sofort untersucht hätte. Aber bei dieser Kälte schien das keine gute Idee zu sein und der Nebel wurde auch immer dichter. Ihm fiel ein, dass er vorhin an einer kleinen Konditorei mit Café vorbeigekommen war und so ging er schnellen Schrittes dorthin. Dort angekommen bestellte er sich bei dem Mann hinter der Glastheke einen Kaffee und eine Zimtschnecke und setzte sich damit an einen Tisch. Thomas hatte schon von der Konditorei gehört, sie war weit über die Stadtgrenzen hinaus für ihre Motivtorten bekannt. Der Konditor war, soweit er wusste, vor vielen Jahren aus Deutschland nach Schweden ausgewandert.


    Thomas nahm das Kästchen aus dem Rucksack und platzierte es vorsichtig vor sich auf der Tischplatte. Er öffnete den Deckel und nahm vorsichtig das Messer und die Papiere heraus. Das Messer besaß drei Klingen und war eine sehr schöne handwerkliche Arbeit. Es schien alt zu sein. Er legte es zunächst zur Seite und betrachtete die Papiere näher. Es waren drei Blätter, sie waren alt, vergilbt und gefaltet und Thomas entfaltete das erste. Auf dem Blatt befanden sich komische Schriftzeichen, die er nicht kannte und noch nie gesehen hatte. Auf dem zweiten Blatt war eine Zeichnung oder ein Karte und Thomas nahm sich das dritte Blatt, um es zu betrachten. Es handelte sich um einen Brief auf Englisch in einer altertümlichen Handschrift, er lehnte sich zurück und begann zu lesen. Ein außenstehender Betrachter hätte jetzt gesehen, wie der Mann am Tisch mit jedem Augenblick des Lesens aufgeregter wurde, wie sein Körper sich zusehends spannte und er schließlich alles schnell wieder in das Kistchen packte, selbiges schnell in seinem Rucksack verstaute, die Jacke anzog und das Café im Eiltempo verließ.


    Thomas eilte die Einkaufsstraße entlang in Richtung der kleinen Gasse. Was er soeben gelesen hatte, hatte den Wunsch in ihm geweckt, dem alten Mann noch einige Fragen zu stellen. Der Nebel war mittlerweile noch dichter geworden, man sah beinahe die Hand vor Augen nicht mehr. Thomas wechselte wieder die Straßenseite und suchte nach dem Eingang der Gasse, aber so sehr er auch suchte, er konnte ihn nicht finden. Die Gasse schien wie vom Erdboden verschluckt zu sein…




    To be continued…

    Eine Weihnachtsgeschichte


    Thomas fröstelte und schlug seinen Kragen hoch, es war kalt geworden in der kleinen schwedischen Stadt, in die ihn sein Arbeitgeber auf Montage geschickt hatte. Nachdem der Tag sonnig und recht mild für die Jahreszeit gewesen war, zog jetzt kalte Luft herein und brachte Nebel mit sich. Er umgab die gelben Lichter der Straßenlaternen mit einer Corona und dämpfte die Geräusche der Stadt. Thomas ging spazieren, ziellos schlenderte er durch die Straßen. Nach einem späten Mittagessen hatte ihn irgendetwas herausgetrieben aus der kleinen Unterkunft, die sein Arbeitgeber ihm gemietet hatte. Völlig anlasslos hatten seine Schritte ihn zur Garderobe geführt, er hatte seine Jacke und Schuhe angezogen, sich seinen Rucksack genommen und war anschließend in die zunehmende Kälte hinausgetreten. Kurz hatte er vor der Tür in der beginnenden Dämmerung innegehalten und den Menschen zugesehen die vorbeihasteten, den Kopf tief zwischen die Schultern gezogen und mit ihren Gedanken ganz bei sich und ihren Angelegenheiten. Dann hatte er seinem Atem nachgesehen und war nach einem kurzen Moment in die gleiche Richtung losspaziert.



    Während Thomas nun die kleine Einkaufsstraße entlangging, drang plötzlich ein leises metallisches Geräusch in sein Bewusstsein. Er hatte es schon länger unterbewusst gehört, aber jetzt klopfte es beharrlich an seiner Bewusstseinstür an und wollte hereingelassen werden. Es schien von rechts aus einer kleinen Gasse zu kommen, die er vorher noch nie wahrgenommen hatte, und Thomas wechselte die Straßenseite, um seiner Herkunft auf den Grund zu gehen. Seine Schritte, jetzt zielgerichtet, wurden schneller, er bog in die Gasse ein und hinter ihm verschwanden der Trubel und die Geräusche der Einkaufsstraße langsam im Nebel. Dafür wurde das Geräusch vor ihm jetzt immer lauter und nach kurzer Zeit sah er den Grund dafür. An dem Pfosten einer Toreinfahrt war ein schwarzes Schild befestigt, auf dem mit weißen Buchstaben

    SMEDJA

    stand, und für alle, die eventuell nicht lesen oder kein schwedisch konnten, war daneben ein weißer Amboss abgebildet. Thomas ging noch ein paar Schritte, bis er durch die Toreinfahrt schauen konnte. Ein Schmied stand dort am Amboss und schlug auf ein glühendes Stück Metall ein, dass Thomas Mitleid mit dem armen Werkstück bekam. Der Schmied hatte Hände groß wie Bratpfannen, der Hammer sah darin fast aus wie ein Spielzeug. Thomas war selbst nicht klein, ganz im Gegenteil, aber solche Hände weckten Ehrfurcht. Er musterte den Mann am Amboss genauer. Er war vielleicht Mitte oder Ende fünfzig, hatte einen grauen Rauschebart und trug zu seiner schweren braunen Lederschürze Holzpantoffeln, die mit Fell besetzt waren. Auf seinem Kopf trug er eine kleine Wollmütze und in seinem Mundwinkel ruhte eine Pfeife. Nach kurzer Zeit drehte sich der Schmied um, schob das Werkstück wieder in die Esse und begann mit dem Fuß, einen Blasebalg zu betätigen. Sein Blick schweifte von der Esse in Richtung der Gasse und er sah Thomas fest in die Augen und lächelte.


    „Beeindruckend, nicht wahr?“ sprach ihn plötzlich eine Stimme von hinten an. Thomas erschrak sich ein wenig und drehte sich um. Hinter ihm stand ein kleiner alter Mann, graue Haare, ein rundliches Gesicht und eine runde silberne Brille, durch die ihn zwei Augen freundlich anschauten. Erst jetzt fiel ihm auf, dass ihn der alte Mann auf Deutsch angeredet hatte. „Woher wissen sie, dass ich Deutscher bin?“ fragte er ein wenig verwirrt. Der alte Mann lächelte nur und zeigte auf den taktischen Deutschland-Patch auf dem linken Ärmel seines Gegenübers. „Er schmiedet gerade ein Messer“, sagte der alte Mann und deutete wieder zur Schmiede. Thomas Interesse war nun endgültig geweckt, waren doch Messer seine Leidenschaft und seine Sammlung entsprechend groß. „Was für ein Messer wird das?“, fragte er. „Oh“, sagte der alte Mann, „ich kann ihnen welche zeigen. Ich verkaufe sie nebenan in meinem Laden.“ Das war ein Angebot, dem kein Messersammler der Welt je würde widerstehen können und so folgte Thomas dem alten Mann zu dem kleinen Laden neben der Toreinfahrt, den er erst jetzt bemerkte.


    Eine kleine Glocke über der Tür bimmelte, als die Ladentür geöffnet und wieder geschlossen wurde und Thomas fand sich in einem seltsamen kleinen Laden wieder, der wohl am ehesten als Antiquariat hätte bezeichnet werden können. Hohe Regale aus dunklem Holz säumten die Wände und unzählige Sachen lagerten darin. In der Mitte des Raumes stand ein alter reich verzierter Sekretär aus Mahagoni, der rötlich im warmen Licht der Ladenbeleuchtung schimmerte. Der Rest des Raumes bestand aus einem Sammelsurium von Möbelstücken, Lampen, allem möglichen Nippes und einem Verkaufstresen, hinter dem der alte Mann jetzt stand. Vor ihm ausgebreitet lagen diverse Messer in allen möglichen Formen und mit diversen Griffmaterialien. Thomas war freudig überrascht und nahm eins nach dem anderen in die Hand, prüfte die Handlage, strich über die Griffe und die Klingen und bewunderte die tollen Arbeiten des Schmieds, den er gerade noch bei der Arbeit beobachtet hatte. Er entschied sich schließlich für ein kleines Messer mit einer Klinge in Blattform und einem Knebel aus Messing, der Griff war aus Lederscheiben und einem Stück Hirschhorn kunstvoll gearbeitet.



    Hallo zusammen,


    ich habe da mal eine Idee, ob es eine Schnapsidee oder eine gute ist, werdet ihr letztlich entscheiden. ;) Gleich vorab:


    IN DIESEM THREAD BITTE NUR DIE GESCHICHTE, FÜR DISKUSSIONEN UND ABSPRACHEN GIBT ES EINEN EIGENEN THREAD!


    In diesem Thread soll eine Geschichte entstehen, an der alle mitschreiben können. Jeder schreibt ein Stück, es gibt keine Vorgaben, in welche Richtung es geht. Die einzelnen Abschnitte müssen lediglich plausibel zur Gesamtgeschichte passen. Wenn also plötzlich Magie eine Rolle spielt, erklärt schlüssig, warum und wieso. Gleiches gilt für Aliens, Cowboys, Delfine oder was auch immer.


    Das jeweilige Ende muss offen sein, so dass der nächste daran anknüpfen kann. Beendet ihr einen Handlungsfaden, dann macht möglichst einen neuen auf, der dann aufgegriffen werden kann. Da wir das Tacticalforum sind, müssen folgende Worte in jeden Geschichtenteil eingebaut und farblich gekennzeichnet werden:


    - anlasslos führen (oder) anlassloses Führen (meine persönliche Topp-Wortkonstuktion 2019 des Tacticalforums ;) )


    - Messer


    - taktisch



    - Rucksack

    (Den gestrichenen Teil würde ich gerne aus den Regeln nehmen, um den Einstieg nicht so schwer zu machen. ;))


    Gerne dürfen Personen aus dem Forum in der Geschichte verwendet werden, die man dann eventuell in den Protagonisten wiedererkennt. ;) Wenn ihr einen neuen Teil schreibt, kündigt das kurz im anderen Thread an, damit nicht zwei Leute parallel eine Fortsetzung zum letzten Teil schreiben und einer von beiden sich die Arbeit umsonst gemacht hat.


    Und jetzt viel Spaß, ich eröffne mal mit einem ersten Teil, der euch alle Möglichkeiten zum Weiterspinnen offen lässt... ;)

    In letzter Zeit häufen sich ja die Beiträge, die nicht so richtig taktisch sind. ;) Ohne in irgendeiner Weise Kritik äußern zu wollen, habe ich mir mal Gedanken gemacht, wie sich das vielleicht weiter entwickeln könnte. Alle Personen sind fiktiv! ;)




    Das Tacticalforum.de im Wandel der Zeit!



    2005: Erwin S. postet Fotos von seinem letzten Fallschirmsprung
    und erntet viel virtuellen Beifall. Im sich daraus entspinnendenThread
    postet Malte F. Bilder seiner letzten Weltumsegelung, Hubert K. die
    seiner Expedition durch das Amazonas-Delta und Neil A. Fotos der Mondlandung,
    wobei bei letzterem zwei der ewigen Zweifler nur den Beitrag komplett zitieren
    und mit „Fake“ antworten.



    2010: Erwin S. postet Fotos von einem taktischen Overall,
    den er sich für seinen nächsten Fallschirmsprung gekauft hat. Im sich daraus
    entspinnenden Thread werden Bilder von einer Jacke gepostet, die sich Malte F. für
    die nächste Weltumsegelung zugelegt hat, eines Messers, das sich Hubert K. für
    die nächste Expedition gekauft hat und Neil A. zeigt sein Airfix-Modell einer Saturn
    1B Apollo 7 ( A06172 - 1/144 ), wobei bei letzterem die zwei ewigen Zweifler sofort
    über Airfix herziehen und anführen, dass das Revell-Lunar-Modul Eagle ( 04828 )
    viel detailgetreuer ist, aber überhaupt sei die ganze Mondlandung ja eh ein Fake
    gewesen und daher wäre das ja eh alles Blödsinn.



    2015: Erwin S. postet Bilder aus der neuen Kollektion für
    den fröhlichen Fallschirmspringer. Im sich daraus entspinnenden Thread gibt
    Malte F. bekannt, dass er sein Abo der Zeitschrift „Yacht“ letztes Jahr
    gekündigt hat und postet ein Bild seiner Sammlung der Hefte der letzten 20
    Jahre. Hubert K. postet das Foto eines Messers, das man auf einer Expedition
    benutzen könnte, erzählt aber gleichzeitig von seinen Problemen mit dem Ischias
    und dass er nicht mehr auf dem Boden schlafen könne. Auch die Matratze im
    Schlafzimmer sei viel zu hart und er sei auf der Suche nach einer neuen, ob da
    nicht jemand helfen könne. In die daraus entbrennende Diskussion über Vor- und
    Nachteile einzelner Schlafsysteme postet Neil A. zaghaft ein Foto, das ihn beim
    Zusammenbau des Lego Creator Expert Modells der NASA Apollo 11 Mondlandefähre ( 10266 )
    mit seinem Enkel zeigt, wobei die zwei Zweifler anführen, dass die Bausätze von
    Cobi… aber das geht in der allgemeinen Schaumstoff/Bockspring-Diskussion völlig
    unter.



    2019: Erwin S. berichtet davon, dass er beim Anschauen
    eines Fallschirmvideos unglücklich von der Couch gestürzt sei und postet ein
    Bild von seinen neuen Krücken. In dem sich daraus entspinnenden Thread erzählt
    Malte F. davon, dass er sich beim letzten Sonntagsspaziergang am Wasser
    fürchterlich erkältet habe, postet ein Bild von einem dampfenden Becher mit
    heißer Zitrone und gibt sein voraussichtliches baldiges Ableben aufgrund seines
    Männer-Schnupfens bekannt. Hubert K. äußert sein Mitgefühl und gibt Tipps aus
    einem Buch über die Heilkunde der Naturvölker des Amazonas, das er gerade gelesen
    habe. Da er ja wegen seines Ischias und des mittlerweile vierten
    Bandscheibenvorfalls die Lust an der Bewegung ziemlich verloren habe, lese er in
    letzter Zeit halt viel. Schließlich postet er noch Bilder seiner letzten Reha. Neil
    A. berichtet darüber, dass er in letzter Zeit anfängt, Dinge zu vergessen und
    sich deswegen ein wenig Sorgen mache. Er habe aber schon einen Termin bei einem
    Arzt und postet ein Bild von dessen Visitenkarte. Die beiden Zweifler fragen,
    ob der Arzt denn auch gut sei und ob man dort eventuell auch anrufen dürfe. Man
    habe da einen Freund, der…



    2025: Erwin S. schreibt, dass er sich von seinem Sturz
    von der Couch nie richtig erholt habe und dass er jetzt kaum noch richtig gehen
    könne. Das von ihm gepostete Bild zeigt seine neueste Anschaffung, einen funkelnden
    Rollator vor der Schaufensterfront eines Sanitätshauses. Rechts und links an
    den Bremsen hängen Fuchsschwänze und auf der Sitzfläche prangt groß der Spruch
    „2 FAST 4 U!“. In der allgemeinen Bewunderung meldet sich Malte F. zu Wort. Er
    habe seinerzeit ja den Männerschnupfen mit Mühe und Not (es war wirklich knapp)
    überstanden, aber jetzt habe er einen eingewachsenen Zehennagel und das Ende
    sei nah! Das von ihm gezeigte Foto desselben sorgt für Irritationen und es
    entbrennt eine Diskussion darüber, welche Verletzungen in einem Tactical-Forum
    eigentlich gezeigt werden dürfen. Hubert K. führt an, so ein eingewachsener Zehennagel
    sei ja gar nichts und seit er Probleme mit seiner Prostata habe, ziehe er
    eigentlich immer ein Tröpfchenspur hinterher sich her, ein anonymer Gastbeitrag
    gibt daraufhin kurz den Tipp, dass es auch TENA LADY für Männer gäbe. Das
    Angebot von Hubert K. die Problematik mit einem Bild zu veranschaulichen wird
    sofort und vehement abgelehnt, man habe genug Vorstellungskraft und so ganz
    fremd sei das Problem ja auch nicht. Neil A. berichtet darüber, dass er in
    letzter Zeit anfängt, Dinge zu vergessen und sich deswegen ein wenig Sorgen
    mache. Er habe aber schon einen Termin bei einem Arzt und postet ein Bild von
    dessen Visitenkarte. Die beiden Zweifler fragen, ob der Arzt denn auch gut sei
    und ob man dort eventuell auch anrufen dürfe. Man wisse zwar nicht, warum man
    da anrufen wolle, aber es scheine intuitiv irgendwie richtig zu sein…



    2030: Erwin S. postet ein Bild vom Seniorennachmittag und
    sofort werden mannigfaltig Fotos von ähnlichen Events gepostet. Neil A. fragt
    nach, warum er per Mail über neue Beiträge informiert worden sei, schließlich
    kenne er hier doch niemanden, die beiden Zweifler stimmen zu und schließen sich
    seiner Frage an…

    Gibt's bei gearbest.


    In der Suchfunktion Furagear eingeben.


    Klappt mit dem Verlinken übers Handy gerade nicht.

    Danke dir! Ich hatte ihn schon bei Gearbest gefunden, aber er zeigte mir keine Versandmöglichkeit nach Deutschland an. Das gleiche bei ebay.com, auch da kein Versand nach Deutschland. Dischu hat mir jetzt aber den Link geschickt und ich habe ihn schon bestellt. :) Danke euch für eure Mühe! :thumbup:


    Ich würde die Regeln nicht ändern, sondern ergänzen. Der Punkt bleibt so und wird um den Passus: "Ein Mitglied mit negativer Bewertung kann nur teilnehmen, wenn alle anderen Teilnehmer einverstanden sind." ergänzt.Das gibt die Möglichkeit, bei augenscheinlich unnötigen negativen Bewertungen den Betreffenden trotzdem teilnehmen zu lassen und schließt so einige Mitmenschen, die sich sogar nach erfolgtem Ausschluss aus dem Forum unter neuem Nick wieder anmelden, von vorne herein ohne Diskussion aus.


    Ich hätte nichts gegen Columbos Teilnahme und würde mich freuen, wenn er dabei wäre!

    Hast du den Test vorliegen? Mich würde das Abschneiden der Zeiss- und der Minox-Gläser interessieren, beide habe ich im jagdlichen Einsatz. Kannst du dazu was sagen?