Beiträge von Micha M.

    Das Dobermann ist ja der Ausgangspunkt für das Col Moschin gewesen, das dann auf Anforderung der Messerkampf-Ausbilder des Regiments um 20 mm gekürzt wurde. Ansonsten sind die Modelle ja hinsichtlich Umriß, Klingengeometrie usw. fast gleich, die Griffe sind identisch.
    Ich mag ja auch große Messer - muß allerdings in diesem speziellen Fall sagen, daß mir im direkten Vergleich mit beiden Messern das Col Moschin besser in der Hand lag.

    An eine Griffkürzung ist realistisch nicht zu denken, schon die leichte Klingenkürzung um 0,6 cm wurde bei der ersten Kontaktaufnahme ja als zu aufwendig empfunden - obwohl man ja nicht mal die Lederscheide hätte einkürzen müssen, die 6 mm "zuviel" Länge hätte man ihm da wohl kaum verübelt. Bei den Werkzeugkosten für eine neue Griff-Form würde das wohl für ihn wirtschaftlich völlig uninteressant.


    Ich glaube, es gäbe wirklich eine ganze Reihe Interessierter an einem "42a-konformen" Sissipuukko. Ich hab ja da mein Anliegen schon vorgebracht. Natürlich wird es wenig bewegen, wenn wir das Interesse hier untereinander erörtern :)
    Wer sich für so ein Messer interessiert, könnte z.B. eine entsprechende Anfrage oder Anregung - durchaus auch unter Hinweis auf diesen Thread - an einen der Importeure richten.
    Ich habe den Weg über durapi.com gewählt, Herr Boegens ist ein freundlicher und engagierter Ansprechpartner.

    Nee, mußte der große Klopper sein :)


    Hier: Al Mar - User bei sld-company.de , Post 27.
    Ist eigentlich viel zu elegant für mich, im Grunde auch zu nostalgisch.
    Hat aber etwas von einem alten Sportwagen mit Wurzelholz-Armaturenbrett, schön und schnittig.....


    Während mir bei den Fixed von den beiden SOF Attack das kleinere besser gefällt - ein echter Handschmeichler - hab ich mich im direkten Vergleich der beiden Folder gefreut, das größere Messer erwischt zu haben. Paßt auch wunderbar selbst in meine kleine Hand.


    Finde aber gut, daß es beim Fox (wie beim Al Mar...) eben für Größen-Wahlmöglichkeiten gibt, jeder Jeck ist schließlich anders...Beim Fox sind das ja sogar drei Größen, beim Al Mar zwei
    Auch dort reizt MICH aber eigentlich nur das 577 mit seiner satten 11 cm - Klinge.


    Da ich ja fast immer in Feldhosen und -jacken herumlaufe, sind ja auch die Taschen groß genug - in die Hosentasche einer Köhler-Hose oder die Tasche meiner Tarnjacken paßt sogar ein 6 Zoll-Ti-Lite :)

    Seh ich weitgehend wie Du: Die beiden Peltonen-Modelle 07 und 95 sind für mich auch die optimalen "Tactical Puukko". Leider gibt es die aber mit minimal 125 mm Klingenlänge, ich hab bislang Herrn Peltonen ja nicht zum 42a-tauglichen Kürzen animieren können, hab aber aufgrund der positiven Resonanz auf diese Messer noch mal meinen Kontaktmann angeschrieben und um einen erneuten Vorstoß ersucht :)


    Smersh 1 und 2 können diese "Lücke" füllen, denke ich.


    Daneben sind natürlich Smersh 1 bis 4 sowohl wegen ihres Hintergrunds interessant als auch als nordisch orientierte Gebrauchsmesser. Hatte heute nochmals Kontakt mit dem Importeur, der mir Hoffnung gemacht hat, in ca. einem Vierteljahr einige NOKS-Modelle anzubieten. Wer das Russland-Geschäft kennt, wird das als einen ungefähren Wert verstehen...Wir werden das hier als Erste erfahren :)

    Thomas von knifetom.net hat das kleinere und das mittlere Modell bereits gelistet, kann aber auch das große 577 besorgen.
    Außerdem hab ich das Messer auf verschiedenen italienischen Händlerseiten gesehen, z.B. bei Zoppi in der Toskana :)

    Ich hab ja das Glück gehabt, zu sehr gutem Kurs einen großen Al Mar Attack Folder ergattern zu können :)


    Beim Stöbern hab ich kürzlich ein Messermodell entdeckt, das offenbar sehr von diesem Al Mar - Modell inspiriert ist, den Griff mit den großen Stahlbacken dabei aber mit einer 11 cm - Bowieklinge kombiniert:


    http://www.foxcutlery.com/k/en…tegory=1&q=Forest&first=9


    Wie der Attack Folder ist auch das Forest ein Backlock-Zweihänder mit ähnlich sattem Gewicht (330 g).
    Das Messer gibt es mit braunem Pakka-Holz, schwarzem Micarta (jeweils mit Edelstahl-Backen), schwarzem durchgehenden Micarta ohne Backen sowie in einer "Military-Camping"-Version mit großem Handschutz und Kraton-Griff. Neuerdings gibt es wohl auch noch eine edlere Version mit Amboina-Schalen. Hätte zwar 440C lieber gesehen, die Klinge ist aber aus 440B.


    Das große Modell erkennt man an der Artikelnr. 577.


    Wer es ne Nummer kleiner bzw. leichter lieber mag, wird ebenfalls bedient: die Reihen 575 und 576 warten mit 7,5 und 9,5 cm Klingenlänge auf.


    Mir gefällt die große Version :)
    Interessant finde ich vor allem die schön geformte Bowie-Klinge, die in ihrem Abmessungen (11cm Länge, 5 mm Stärke) z.B. dem BM Rant Bowie ziemlich ähnlich ist.


    Habe mal bei Thomas Wahl angefragt, der kann den großen Folder mit Pakka-Schalen für ca. 130 Euro besorgen. Dürfte aber auch über andere Fox-Importeure zu bekommen sein, natürlich.


    Das Messer ist imo ein interessanter großer nostalgischer Zweihänder - und damit "42a-konform". Könnte ich mir in einer schönen Ledertasche am Gürtel (oder bei mir eher in der Jackentasche...) gut als "Wander-Folder" vorstellen :)

    Heute mal ein wenig belastet und erprobt:


    Diverse Male geworfen, einschließlich einigen Fehlwürfen, Ziel war Hartholzbrett. Spitze intakt, kein Umlegen, keine Brüche. Griff intakt, keine Risse. Auch danach keinerlei Spiel z.B. am vorderen Griffabschluß o.ä.


    Dann Papierschneiden, danach 50 Abschnitte Kletterseil auf Hartholzbrett, mit z.T. relativ tiefen Einschnitten ins Holz. Danach wieder Papier geschnitten und Armhaare rasiert. Ist übrigens "out of the box" deutlich schärfer gewesen als viele andere meiner Messer....


    Danach zur Erprobung der Handlage bei Belastung mit einigem Druckaufbau Holzstab gespitzt. Griff ist haptisch und ergonomisch sehr angenehm.


    Schließlich Einstechen in Hartholzbrett, forward und reverse, Hammergriff ohne oberes Umlegen des Daumens im Reversegriff, keine Handschlaufe (...ich sollte es besser wissen...).
    Maximales Verruschten in wenigen Fällen ca. 3 mm. Da war ich aber noch mit der gesamten Hand im Auflagebereich des Griffs und sicher hinter dem vorderen Griffende, geschweige dann auf dem "Sicherheitsbereich".


    MEINEN Segen hat es. Werde aber noch ggf. weitere Werte von Peer abwarten. Dann werde ich ggf. dem Importeuer empfehlen, die Modelle 1-3 anzubieten zu versuchen. Werde Euch über die Entwicklung weiter berichten.

    Falls das dieses Mal etwas wird, verläuft das wohl ein wenig seriöser :)


    Zuerst mal habe ich bei nochmaligem Nachmessen festgestellt, daß die Klingenlängen-Angabe der angegebenen Quelle für das Musterstück nicht paßt. Kam mir irgendwie reichlich kurz vor für 140 mm - und hat sich als ziemlich genauer "Fünfzöller" entpuppt (gemessen auf der leicht längeren unteren Seite. Also gut 125 mm Klingenlänge...
    Die anderen Angaben hatte ich alle direkt vermessen, die stimmen.


    Man wird also nach den aktuellen Maßen der Modelle 1 und 2 vorher noch einmal fragen müssen!


    Preisbildung: Mal abgesehen von dem nicht-rationalen "Nimbuszuschlag" für einige Messer - unter Gebrauchsgesichtspunkten sollte sich der Preis imo noch zweistellig einpendeln im Hinblick auf Konkurrenzfähigkeit zu den genannten Mitbewerbern.


    Versatz zwischen Riffelung und Griffkante (Überstand der Griffkante): Das kann man bündig gestalten, aber z.B. auch beim SOG Pentagon ist dieser kleine Überstand vorhanden. Wie gesagt - wer ein Messer mit Handschutz vorzieht, wird sich anders orientieren, hier ist eher die andere Anwendergruppe angesprochen.


    Scheide: In der jetzigen Scheide hält das Messer im Normalbereich auch gut tipup. Genauere Prüfung hat das "Rädchen" (das sich beim M95 tatsächlich um die untere Nase des Handschutzes dreht) beim Smersh als eine runde nicht mitdrehende Scheibe erkannt, die sich an die Griffunterkante andrückt. Hält aber!


    Hinsichtlich des Rückschritts einer nicht abnehmbaren Gürtelschlaufe stimme ich Blue Turtle zu: Mir fehlt das aber eher nicht, um damit das Messer dann durch die untere Schlaufe an Gurten anzuschlaufen. Aber die Schlaufe ist natürlich im Weg, wenn man das Messer mit der anderen Seite nach vorn tragen will, z.B. IWB rechts. Sie ist zwar schmaler und kürzer als der Messergriff, der daher trotzdem gefaßt werden kann, aber eine abnehmbare Schlaufe wäre da tatsächlich die bessere Lösung. Man kann sich aber behelfen, wenn man das Messer so tragen will: Die Schlaufe ist ja an zwei Nieten befestigt, die beide sehr solide wirken, ebenso wie das Leder selbst. Löst man die Schlaufe vom unteren Niet, kann man sie bedarfsweise um den oberen nach unten drehen. Dann funktioniert sie noch immer, kann aber aus dem Weg gedreht werden.
    Übrigens trägt sich das schlanke Messer IWB sehr angenehm, hab ich heute den ganzen Tag ausprobiert :) Durch die hintere Nase am Knauf hat man einen guten Andruckpunkt für flüssiges Ziehen des Messers.

    Glückwunsch, sehr interessante Messer!
    Sehr praktische Größe. Und ich mag die ergonomischen Vorteile des gebogenen Griffs. Die Lösung hier überzeugt mich absolut.
    Ich ziehe ebenfalls das größere Messer vor (lucky verdient seinen Namen :) ).
    Auf den Choil würde ich bei diesem Messer aber ebenfalls verzichten. Wenn die Schneide unmittelbar vor dem Griff beginnt, muß man bei dieser Gesamt-Klingenlänge ja nicht unbedingt kurz fassen. Die Meinung von Tony und Howie und anderen zu diesem Punkt ist überzeugend.



    Compliments, very interesting knives!
    Very practical size. And I like the ergonomic advantages of the curved handle. This solution convinces me absolutely.
    I also prefer the bigger of the both (Lucky really can be lucky :) ).
    I also would abandon the choil for this knife. If the edge starts directly behind the top of the handle,imo there is no need for a short take-hold of the handle regarding the blade length of this knife. The opinion of Tony, Howie and others convinces me concerning this point.

    Howie, das mit dem Beginn der Schneide relativiert sich ein wenig, weil man dafür den Griff wirklich bis unmittelbar bis zum Vorderende umfassen kann, während man ja den Auflagebereich bei Griffen mit Handschutz/Parierelement normalerweise auch ein wenig hinter dem Beginn der Schneide hat, weil eben der Handschutz dazwischen liegt. Grundsätzlich kann ich Deine Überlegung aber nachvollziehen, übrigens vertritt auch Tony sehr überzeugend diesen Standpunkt :)


    Wegen des "fehlenden" Handschutzes ist für mich dieser "Sicherheitsbereich", auf den man übrigens bei sehr kurzem Greifen auch vorgreifen kann, allerdings hier eigentlich sogar begrüßenswert bis notwendig. So ist das ja z.B. beim SOG Pentagon auch geregelt, das ohne Handschutz auskommt. Und auch beim Hissatsu (...ebenfalls ohne Handschutz...) beginnt die Schneide erst eine Fingerbreite vor dem Griffanfang.


    Letztlich gibt es erfahrene Anwender, die einen ausgeprägten Handschutz bevorzugen (ich vertrete das auch oft), und ebenso welche, die das weniger wichtig finden (wie z.B. Tony, x-blades oder Ama-Ebi). Ich muß aber sagen, daß der 3D-geformte Griff (wie beim Reeve Green Beret oder beim Al Mar SOF Attack) wirklich satt in der Hand liegt und sich das Gummi sehr griffig anfühlt, ähnlich dem Elastron bei Kizlyar oder dem Forprene bei ER. Ist aber eindeutig zumindest nur etwas für Anwender, die zumindest unter diesen Umständen auf ein PE völlig verzichten können bzw. wollen! Ansonsten empfehlen sich eben eher das M 95 oder M 07 oder alternativ z.B. das Kizlyar Taran, das einen ähnlichen griffintegrierten Handschutz hat wie das M 95.


    Schliffwinkel: Nun, die ganze Grundgestaltung ist ja sehr an Finnenmessern orientiert. Die haben bei ähnlicher Klingenhöhe meist halbhohen Anschliff auf Null, bei einer Klingenstärke von auch dort oft 3 mm oder leicht mehr. Da seh ich das wie Waltan: Bei dem rückenhohen Anschliff gönn ich mir da eben auch mehr Klingenstärke.
    Bei meinen Vorlieben ist es ja sogar eine 6mm-Klinge, weil ich für mehr Stabilität eben auch auf ein paar Grade Schneidleistung verzichte und das Auseinanderdrücken spröden Schneidgutes ohnehin von meinen Viertelzöllern gewöhnt bin. Wer es dünner und potentiell schneidfreuiger mag, wird vermutlich eher zum Kizlyar Sterkh mit seiner 3mm-Klinge tendieren, das ja aus genau diesem Grund von entsprechend orientierten Anwendern zuweilen als "das bessere Sissipuukko" bezeichnet wird.


    Ich geh auch gern mit dem M 95 um, das ja auch mehr als 5 mm stark ist...Übrigens ist auch bei der Sissipuukko-Lederscheide die Gürtelschlaufe leider nicht seitenwahlfrei anzubringen, das geht nur bei der Kunststoffversion, die für mich eine der durchdachtesten Gebrauchsmesserscheiden überhaupt ist. Aber es stimmt: Dort kann man die Gürtelschlaufe abnehmen und z.B. zur Montage an einem Gurt oder Hosenträger usw. durch die zweite Schlaufe auf der Frontseite ziehen. Ich selbst mach das fast immer mit kleinen Kabelbindern.


    Bei "unbegrenzter" Klingenlänge ziehe ich - mal ausschließlich unter Gebrauchsaspekten und unter "Ausblenden" von Begehrlichkeiten wegen Nimbus und Seltenheit - individuell im Hinblick auf den Handschutz und die geniale Scheide das M 95 allen anderen genannten Modellen derzeit vor. Daß ich gern mit Kohlenstoffstahl-Klingen umgehe, begünstigt diese persönliche Bevorzugung.


    Leider war aber Herr Peltonen nicht dazu zu bekommen, eine "deutsche" M07-Version mit 5 mm weniger Klingenlänge anzubieten. Einen entsprechenden Kontakt über einen der Anbieter hat es übrigens gegeben :)


    Daher finde ich momentan die Smersh-Reihe besonders hinsichtlich der Modelle 1 und 2 interessant, die dann im Vergleich einerseits mit "normalen" Finnenmessern stehen, andererseits insbesondere mit dem Sterkh 1.


    Aber, ganz ehrlich, die angesprochenen Begehrlichkeiten kann ich nicht VÖLLIG ausblenden :)

    Ich kann noch nichts dazu sagen, welche Modelle der Importeur anpeilt und was sie kosten sollen.
    Vor Jahren wurden hier in Deutschland schon einmal für kurze Zeit NOKS-Messer angeboten, leider zu "Mondpreisen", die nach Ansicht vieler Anwender in keinem Verhältnis zur Wertigkeit der Messer standen.
    Also wird natürlich auch die Preisbildung eine Rolle spielen. Wer sich für eines dieser Messer primär unter Anwendungsaspekten interessiert und wenig auf Seltenheit und Nimbus gibt, wird sich zwangsläufig z.B. an den Preisen eines Sissipuukko M 95 oder M 07 oder z.B. auch am Preis eines Kizlyar Sterkh 3 orientieren und dann eben entscheiden, ob ihm im Vergleich das Smersh den geforderten Kurs (den ich nicht kenne...) wert ist.


    Die russische Gesetzgebung macht den Export ziemlich teuer. Was dort eine längere Klinge als 90 mm oder eine stärkere als 2,4 mm oder ein Parierelement oder tiefe Fingermulden hat, ist angeblich eine Blankwaffe und sozusagen einzeln genehmigungspflichtig. Ist aber weniger exotisch, als man erst glauben mag, denkt doch mal an die merkwürdigen Regeln z.B. in England oder Dänemark oder daran, daß auch ER in Italien lange bei Bestellungen von Dolchen einen Zuschlag für Genehmigungskosten für die für jeden Dolch einzeln in Italien zu beantragende Exportgenehmigung erheben mußte.


    bagheera: Das von Dir ausgesuchte Messer stand auch auf der Liste der Messer, die ich dem Importeur als interessante Kandidaten zusammengestellt habe :)


    Aber laßt uns doch erst mal in Ruhe schauen, ob die Messer nur nett ausschauen oder man mit ihnen etwas anfangen kann :)
    Mittlerweile hat sich übrigens auch noch ein anderer Anwender gemeldet, der schon eine Zeitlang ein Smersh 4 besitzt.
    Er ist herzlich eingeladen, auch seine Eindrücke mitzuteilen - das schafft doch ein wenig mehr Objektivität in der Wahrnehmung und bringt weitere Erfahrungen ein.

    Durch Jennis sehr lobenswertes Engagement haben wir ja seit einigen Jahren die Möglichkeit, russische "Tacticals" - und das in sehr guter Qualität! - aus der Fertigung von Kizlyar auch in Deutschland (...und Österreich :)..) kaufen zu können. Einige von Euch werden wissen, daß z.B. der Stalker 2 zu meinen Lieblings-Einsatzmessern zählt.


    Auch Messer aus Zlatoust, einer russischen "Messerstadt" sind seit geraumer Zeit über Böker oder andere Händler hier zu bekommen. Leider kann aber Jenni aufgrund der sehr restriktiven russischen Messer-Exportbestimmungen viele Produkte nur sehr langsam oder gar nicht bekommen, und bestimmte Messer anderer Hersteller waren regulär in Deutschland bislang gar nicht erhältlich.


    Besonders geärgert hat mich das seit geraumer Zeit betreffend der "Smersh"-Messer der Firma NOKS, die zu den Modellen dieses Herstellers zählen, die durch die Verwendung beim russischen Geheimdienst und militärischen Spezialeinheiten (zumindest, soweit berichtet und in Foren diskutiert wird...)auch im Westen recht bekannt geworden sind. Der Name ist zusammengezogen aus dem Wörtern "SMERt SHpionam" (Tod den Spionen) und bezeichnet ein im WK II von der russischen Armee betriebenes Programm (und Einheiten)zur Ausschaltung von Spionen, Partisanen, Saboteuren - ist also sozusagen ein treffender Name für ein spitzfindiges Instrument zur Spionageabwehr :)



    Es handelt sich dabei um eine Viererserie von Messern im Stil finnischer oder nordrussischer Messer, mit sehr spitzen, stabilen Klingen und Griffen ohne Parierelemente, getragen in Leder-Köcherscheiden mit dem bekannten kleinen Halterädchen.


    Die Klingenlängen betragen 95, 115, 140 und 155 mm bei einer Klingenhöhe an der Hinterkante der Schneide von ca. 20 mm, die Griffe sind identisch und bei einer Länge von 110 mm zwischen 17 und 20 mm (am mittlerein "Bauch" und am Knauf) stark und zwischen 25 (an der Zeigefingermulde) und gut 30 mm hoch (im Auflagebereich). Die Klingenstärke beträgt bei den Modellen 1 und 2 einheitlich 4 mm, die Modelle 3 und 4 sind wahlweise mit 4 oder 6 mm Stärke zu haben. Das Nettogewicht des Smersh 3 (140er Klinge bei 6 mm Stärke) liegt bei 150 g.
    Als Materialangabe habe ich 50X14MF gefunden, der Härtegrad wird mit 56-58 HRC angegeben.



    Bilder und Daten findet man z.B. hier:
    http://www.klyk.ru/index.php?categoryID=231&show_all=yes
    Übrigens hat es sich als völlig erfolglos erwiesen (zumindest in meinem Fall), dort bestellen zu wollen :)


    Trotz des vielleicht ein wenig dramatischen Namens ist das Messer also ein robuster Gebrauchsgegenstand in der Tradition von Finnenmessern - und ebenso vielseitig.


    Nachrichtlich: Es gibt noch ein Smersh 5, das allerdings ganz anders gestaltet und einem herkömmlichen westlichen Messer mit breiter Klinge und Parierelement viel ähnlicher ist.


    Ich fand Smersh 1 bis 4 sehr interessant, weil ich mit dem ähnlich konzeptionierten finnischen Sissipuukko M 95 (und im Kollegenkreis mit dem kürzeren M 07) von Peltonen ausgezeichnete Erfahrungen gemacht habe. Die klassisch orientierte Formgebung ist bei beiden Serien ähnlich, die Materialien modern, die Klingen stark und belastbar, die Detaillösungen an Messer und Scheide modern und praxisorientiert.


    Mal ein paar Daten zum Vergleich: Das M 95 hat bei 155 mm Klingenlänge, 22 mm Klingenhöhe und 5,5 mm Stärke eine Grifflänge von 125 mm, der Griff hat eine relativ einheitliche Stärke von ca. 22 mm und eine Höhe zwischen 26 und 32 mm im Auflagebereich. Es wiegt netto ca. 200 g. Das M 07 hat eine 30 mm kürzere Klinge, die aber leider immer noch einen halben Zentimeter zu lang für die abstruse "42a-Konformität" ist. Es ist differentiell gehärtet und hat im Bereich des Körpers 45 - 50 HRC, im Schneidenbereich 58 HRC.


    Bilder und Daten findet man z.B. hier:
    http://www.durapi.com/produkte/messer.php


    Das Wenige, das ich zum "Smersh" recherchieren konnte, war sowohl hinsichtlich der Faktenangaben als auch insbesondere in der Bewertung sehr unterschiedlich bis gegensätzlich und reichte von voller Zufriedenheit bis zu Geringschätzung. In einigen Systema-Videos habe ich russische Könner sehr fließend und geschickt damit umgehen sehen - zumeist reverse und im typischen Systema-Stil mit einer angestrebten ebenso raschen wie "ultimativen" Beendigung der Auseinandersetzung :) Interessanterweise verzichten ja viele russischen Messer (in besagter Tradition bzw. Orientierung) auf PEs - und ähneln in Grundform und Anwendung damit z.B. auch japanischen Aikuchi und ähnlichen Messern. Daher mag kein Zufall sein, daß z.B. James Williams, der Entwickler des Bugei / CRKT Hissatsu, sowohl Systema als auch japanische Messerkampfformen meisterlich beherrscht und wegen der Anwendung auf sehr engem Raum bzw. in sehr enger CQC-Anwendung und zur Vermeidung am Festlegen von PE an eigener oder gegnerischer Kleidung oder Ausrüstung diese Art von Messern sehr bevorzugt. So kann man das Smersh 3 (oder vielleicht eher das etwas längere 4) sozusagen als "russisches Hissatsu" sehen :)


    Das verlockt jemanden mit meinen Interessen natürlich, sich selbst ein Bild zu machen - nur wie?



    Vor kurzer Zeit bin ich nun mit einem deutschen Händler und Importeur mit guten Kontakten nach Russland (diesmal nicht Jenni) in Berührung gekommen und habe einfach mal angeregt, die Importmöglichkeiten (oder besser: die Exportmöglichkeiten aus Russland...) für diese Messer einmal zu prüfen.


    Das wurde versucht, hat sich im Einzelfall als relativ aufwendig erwiesen - hat aber nun mit einem "Musterstück" geklappt, das heute zur Begutachtung bei mir eingetroffen ist: Smersh 3 mit einer Klingenstärke von 6 mm.


    Ich habe allerdings dem Importeur geraten, insbesondere auch den Import des Modells 2 zu versuchen, im Hinblick auf 42a eben. In den nächsten Tagen werde ich mit dem Messer umgehen und Euch meine Eindrücke schildern.


    Zum Ersteindruck: Der Griff, der deutlich kürzer als der des M 95 ist, liegt sehr gut in der Hand, die Gummimischung mit viel Grip und die dreidimensional ergonomisch gestaltete Form wirken sehr gut zusammen.Ich will gar nicht verschweigen, daß mir ein kleines griffintegriertes PE sympathisch wäre (und sei es auch nur für die Nerven :) ), andererseits müßte es aber schon SEHR heftig zugehen, um von diesem Griff auf die Schneide abzuruschen, zumal vor Beginn der Schneide unten noch ein geriffelter "Sicherheitsbereich" von knapp 15 mm Länge liegt.
    Das Messer ist unter dem Indexfinger balanciert und liegt sehr leicht in der Hand, dabei aber wegen der Form des Griffs und der starken Klinge wirklich "satt", sowohl forward als auch reverse.
    Die Scheide besteht aus Leder mit einer Harteinlage, über die vordere Unterkante des Griffs gleitet ein Rädchen, wie man es vom M 95 kennt, und hält das Messer auch tipup gut fest. Wie beim M 95 hat man ein sicheres Gefühl, kann aber ohne "Gezerre" flüssig ziehen. An der Hinterseite ist eine Gürtelschlaufe, die allerdings nur für Gürtel bis ca. 45 mm Breite reicht. Die Tragehöhe ist sehr günstig, die Schlaufe ist allerdings nicht seitenwahlfrei umsetzbar wie bei der Kunststoffscheide des M 95.
    Auf der Vorderseite ist eine zweite Schlaufe aufgenietet, die ein Durchführen von Gürteln bis ca. 35 mm Breite gestattet. Das ist sehr praktisch, da man entweder das Messer unter dem Gürtel höher oder auch insbesondere mit der Schneide nach vorn hoch am Gürtel tragen kann, um reverse zu ziehen - hier ist ja eine höhere Position sehr günstig.



    Falls Ihr das Messer interessant findet, laßt uns das hier ansprechen. Vermutlich wird der Importeur sich die Mühe mit der ganzen Abwicklung nur machen, wenn er hier auch sozusagen "interessiertes Publikum" erwarten kann. Leider kann ich Euch momentan noch nicht sagen, zu welchem "Kurs" das Messer hier angeboten werden kann. Ich hab auch mit der Vermarktung nichts zu tun, sondern habe nur den Denkanstoß gegeben und kann jetzt immerhin mit dem Muster umgehen, um mir ein eigenes Bild von diesem Meser machen zu können, das allerdings einen recht guten Ersteindruck hinterläßt :)


    Ich persönlich werde mit Sicherheit das Smersh 3 behalten und könnte mir ein 2er als einschneidiges 42a-konformes Gebrauchsmesser durchaus vorstellen. Dabei gebe ich allerdings unumwunden zu, daß nicht allein die Möglichkeit eines modernen Finnenmessers die ausschlaggebende Rolle spielt - das könnte man schon auch mit einem Martiini aus der "Black Line" haben, sogar billiger als mit einem Smersh.
    Aber das 3er wirkt sehr robust, ergonomisch überzeugend - und hat NATÜRLICH auch den Nimbus eines hier seltenen russischen militärischen Gebrauchsmessers...für vielfältigen Gebrauch.


    Bezeichnenderweise hat das Messer übrigens sofort Gnade in den diesbezüglich ziemlich unerbittlichen Augen meiner lieben Frau gefunden :) Sie hat es sofort in die Hand genommen, die schlanke Form gelobt (...solange das nur für Messer gilt, meinetwegen...)und die Handlichkeit sofort positiv angemerkt. Ein guter Start!

    Wieso weniger interessant, Waltan? Finde ich nicht. Ich find es immer spannend, wenn man für einen guten Kurs irgendwo etwas Praktisches bekommt. Stünde Graham drauf, wär's wohl deutlich teurer :)
    Und diese geraden "Meißelspitzen" haben sich doch mit den Jahren immer mehr verbreitet, denk mal an Graham, das Wilson (...und Böker...) Cop Tool, das Becker TacTool, das CRKT McGowan oder das Schanz Epizentrum....


    So etwas habe ich übrigens auch bei den neuen Lindblom-Modellen gesehen, die Durapi vertreibt und die im letzten MM teilweise abgebildet waren.....


    Ama-Ebi und bagheera: Das ist bei unseren nächsten Treffen mit Sicherheit auch zum Kennenlernen mit dabei!


    Das Messer gibt es auch in zwei "42a-konformen" Varianten mit 95 und 115 mm Klingenlänge, falls Du so etas meintest, bagheera! :)


    JB1964: Ja, der Vergleich drängt sich absolut auf, die liegen auch gerade bei mir einträchtig nebeneinander zum Vergleichen :)
    Daten usw. kommen in der Vorstellung, die ich zur systemkonformeren Einordnung bei den "Feststehenden" posten werde.


    Dort dann auch was zu den eventuellen Bezugsmöglichkeiten....

    Heute ist eines der hier nur schwer aufzutreibenden "Smersh 3" bei mir angekommen, die in Russland für Spezialkräfte gefertigt werden - und dann auch noch in meiner "Wunschversion" mit 6 mm starker Klinge. Böööser hagerer Russe, so eine Art "nordisches Hissatsu". Werde das Messer in den nächsten Tagen gern hier vorstellen, hier schon mal ein paar schnelle Vorab-Bilder, weil ich - ehrlich gesagt - auch schon ziemlich gespannt auf das Messer war, von dem ich schon viel gehört und gelesen hatte, das ich aber noch nie in die Finger bekommen konnte...






    Ersteindruck: Sehr gute Handlage trotz "fehlenden" PEs, SEHR griffige Gummimischung am Griff, Balance unter dem Zeigefinger, ein extrem "schnelles" Ding.
    Für meine Verhältnisse ungemein schlank, dabei aber bei 6 mm Klingenstärke trotzdem vertrauenerweckend stabil.
    Lederscheide mit Rädchen funktioniert wie die des Sissipuukko M 95 und hält das Messer auch tipup. Die Schlaufen sind ein wenig schmal.


    So, jetzt geh ich damit ein wenig spielen :)