First Look: Tasmanian Tiger Sentinel 40

  • „Der Kunde kauft keine Bohrmaschine, der kauft das Bild an der Wand.“

    So oder so ähnlich hatte es vor vielen vielen Jahren einer meiner ersten Coaches formuliert. Recht hatte er.


    Ich kauf keinen Rucksack, ich „kaufe“ tolle Abenteuer und wunderbare Erinnerungen. Dabei ist gute Ausrüstung etwas, woran man sich per se erfreuen kann, allerdings auch immer „nur“ Mittel zum Zweck.


    Der Zweck sieht dann so aus:





    Jetzt im Herbst ist es oft so, dass man morgens schon fröstelt und mittags nur im Hemd unterwegs ist, daher bietet sich ein Pack an, der im Volumen variabel ist, um die erforderlichen Wärmeschichten schnell im Zugriff zu haben. Der Sentinel 40 ist so einer.


    Wie der Name schon vermuten lässt, gibt es den Sentinel in 40 Liter Volumen, allerdings auch in einer 28 Liter-Version (den hat sich allerdings meine bessere Hälfte geschnappt). Wir bleiben in diesem Review dann also beim größeren der beiden, die Unterschiede sind eh sehr gering, außer dem etwas leichteren Hüftgurt und des geringeren Volumens sind beide identisch.


    Ich bin 183cm groß, 85kg, Bundweite 32/33, zur Einordnung der Größenverhältnisse:



    Wir reden hier über einen sehr leichten Rucksack, mit gerade einmal 1500 Gramm (40 Liter-Version) oder 1150 Gramm (28 Liter-Version). Zum Vergleich, der Klassiker Modular 30 wiegt ohne Innentaschen 1650 Gramm.


    Alle drei kommen mit dem Padded Back-System, hier gut zu sehen:


    Lastkontrollriemen, Durchlass für Kabel oder einen Trinkschlauch, Tragegriff, alles sauber beisammen.


    Die Schultergurte kommen mit D-Ringen und Lasercut-Molle, finde ich sehr praktisch.

    Dem D-Ring kommt nachher noch eine „Tragende Rolle“ zu…

  • Hier auf der rechten Seite mal mit Kompass-Tasche:


    Wie üblich kann überschüssiges Gurtband sauber verstaut werden:


    Darunter verbergen sich die Schnallen des Schnellabwurf-Systems.


    Der Hüftgurt ist beim 40 Liter-Modell einteilig, beim 28 Liter-Modell zweiteilig ausgeführt (so wie beim Modular 30 auch).


    Der 40er ist auch steifer, damit mehr Last auf den Hüften ankommt. Gut gelöst.

    Gurtband kann auch hier unter dem Gummiband versorgt werden.


    Wer mag, kann am Lasermolle Zusatztaschen anbringen, ich vermeide das wo ich kann, meine Arme kommen sich mit Hüfttaschen leider immer ins Gehege…


    Hinter dem Hüftgurt finden wir einen schmaleren Laser-Schlitz, was es damit auf sich hat, sehen wir gleich.


    Der Rucksack ist komplett aus 700er Cordura, T-Square Rip FD, was sich als sehr wasserabweisend erwiesen hat.


    Hier gut zu sehen, abnehmbare Kompressionsriemen, die lang genug sind, um auch Isomatten oder ähnliches anzubringen. Unten erahnt man gerade noch die beidseitige Hypalonschlaufe, ideal als Gegenlager für Stative oder Wanderstöcke.


    Eines nämlich sucht man vergeblich, eine seitliche Außentasche.



    Ein Blick auf die Front und die mittig angebrachte Zippertasche, gut für Karten, Kabel oder ähnliches, ich habe da immer meine Handschuhe verstaut.



    Das Rip-Stop-Gewebe ist gut zu sehen, in der Tasche meine Handschuhe.


    Rechte Seite: Sauberes Lasercut-Molle, aber wieder keine Außentasche. Die hab ich schon beim Modular 30 vermisst und mich diebisch gefreut, als der MilOPS 30 endlich zwei davon hatte.


    Die Sentinel sind übrigens Rolltop-Rucksäcke, nicht benötigtes Volumen kann also einfach „weggerollt“ werden. Hinzu kommt ein YKK-Zipper (wie auch bei der Fronttasche), der das Hauptfach nach oben verschließt. Somit kann man das komplette Volumen ausnutzen und verliert nichts an den eingerollten Verschluss, manche kennen das von anderen Herstellern, da bleibt der Rolltop offen, damit der Einkauf überhaupt hinein passt…

  • Spannend fand ich die neuen Verschlüsse, die sind um 180 Grad drehbar und passen in beide Richtungen. Ziemlich schlau, so benötigt man nur ein Ersatzteil, egal welche Seite mal kaputt gehen sollte. Wobei wir es hier wieder mit sehr hochwertigen WuJin-Schließen zu tun haben, die halten ordentlich was aus.


    Ein kurzer Blick ins Innere:


    An der Rückenwand finden wir durchgehend Flausch/Molle-Klett - Orga-Taschen oder ein Bladder-Carrier können so leicht montiert werden.


    Weitere Unterteilungen gibt es nicht, „less is more“ ist hier die gewichtssparende Devise.


    Wie auch beim Basepack kann man den Rolltop runterklappen, das erleichtert das packen enorm. Der Rolltop ist oben leicht trapezoid geschnitten, das ist sehr durchdacht (wenn auch in der Fertigung teurer, da mehr Material von Nöten ist).


    Hier ein Blick auf mein Loadout, es fehlt nur der TAD Ranger-Hoodie (der aber auch reingepasst hat):


    Nochmal ein Blick zurück zur Seitentasche. Ich verwende sie, so vorhanden, für meine Wasserflaschen. Eine rechts, eine links, fertig. Reserve im Hauptfach.


    Mir ist das dauernde Auf- und Absetzten für Trinkpausen einfach zu fummelig. Was also tun?

    Die irren Finnen von Varusteleka (wer sie nicht kenne sollte, schaut euch den Shop an, die Produktbeschreibungen sind göttlich…) haben die finnische Armee-Flasche im Sortiment. Irgendein Cleverle hat dieser „Canteen“ einen Metallhaken spendiert. Was tut der durstige Autor also?


    Das hier:


    Ich hatte ja erwähnt, das der D-Ring eine tragende Rolle übernimmt…

    Zwei handbreit Shockcord und ein Cord-Lock unter der Lasercut-Molle durchgeführ, fertig:



    So, was machen wir mit dem Gurtband?


  • Es in den schon erwähnten schmalen Lasercut-Molle Schlitz einfädeln!


    Dann kann man den RollTop nach unten abspannen, das sieht dann so aus:



    Aus meiner Sicht reine Geschmacksfrage, was einem besser gefällt:



    Im Falle des Falles lässt man die beiden Riemen einfach dran und führt sie nach vorn, so hat man ein zusätzliches Paar Kompressionsriemen und kann den RollTop nach oben zusammenführen.



    Auch wenn der Gearschrank aus allen Nähten platzt, der Sentinel bringt echte Vorteile mit sich, alleine was das geringe Ausgangsgewicht und die variable Größe angeht, echt super.


    Die Verarbeitung ist wie immer top, wer also einen Rucksack für die Übergangszeit (oder zum Shoppen) sucht der wird hier sicher fündig.



    Wie immer gilt, bei Fragen einfach Fragen fragen!

  • Echt ein super Review! Schön zu lesen, man bekommt einen perfekten Eindruck.

    Ich mache mich, denke ich,mal an die 28er Version. Gerade das Gewicht und die Einfachheit an sich gefällt mir gut.

    Danke dir!

    Beste Grüße vom Cowboy

    "Wir sind wohl alle für das geschaffen, was wir tun" - Ernest Hemingway

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