Budget-Einsatzmesser 1 – Böker Plus Savior 2 Rettungs-/Einsatzmesser

Nein, das ist kein OT, sondern wirft ein Schlaglicht auf die Ausrüstungs-Situation bei vielen Behörden.
Solche Einsatzmittel / Ausrüstungsgegenstände dürfen bei normalen Einheiten meist nur möglichst wenig kosten oder werden gar nicht oder mit jahrelanger Verzögerung dienstlich beschafft.
Soll umfangreicher etwas angeschafft werden, muß es EU-weit ausgeschrieben werden, und schnell gehen dann qualitative Erwägungen vor preislichen oder logistischen unter.
Also beschaffen die Kräfte eben das durchaus Notwendige sehr oft selbst - und viele sind dann eben nicht bereit oder in der Lage, dafür höhere Beträge auszugeben, zumal dann auch noch oft das Argument aufkommt, "eigentlich" müsse das ja ohnehin der Dienstherr beschaffen.
Dann werden eben z.B. Taschenmesser aus Preisgründen angeschafft und / oder mit wenig Sachkenntnis.
Und die LED Lenser P7 aus unserer Behörden-Beschaffung (...so etwas dauert Jahre....) ist im Vergleich mit meiner Nextorch TA-30 eine müde Funzel, aber die P7 gabs eben auch schon zum Ausschreibungs-Zeitpunkt, und sie ist relativ billig.
Meine steht jetzt fast nur noch im Schrank rum oder wird allenfalls mal bedarfsweise an Nachwuchskräfte ohne eigene Einsatzausrüstung ausgeliehen, selbst ich hab mittlerweile eben mit Modellen von Nextorch, Nitecore, SolarForce und Fenix deutlich Leistungsfähigeres am Start....aber selbst bezahlt.

Schielen auf Behörden-Gear macht allenfalls bei SEen Sinn, da geht es wirklich zu einem weit höheren Teil um Qualität und Praxisnutzen.....
Bei Messern macht auch das aber keinen Sinn. Da wird zuweilen selbst für SEen eher nach Budget beschafft, es gibt sogar SEen ohne dienstliche Einsatzmesser, also siehst Du da auch nur wieder die individuelle Entscheidung....

Eine Alternative sind die Beitel-Messer von Hultafors oder Mora.
Aber das M-Tech ist Full-Tang und paßt mit Scheide und Farbe auch besser zu sonstiger Einsatz-Ausrüstung als die farbenfrohen Skandinavier.

Mal nach 2 Monaten des Praxisgebrauchs in meinem Team hochgeholt:

Das Savior mußte glücklicherweise kein Auto "entglasen", es wurde als normales Gebrauchsmesser im Einsatz von einem durchschnittlichen Anwender aus meinem Team ohne besondere Messer-Affinität für alle anfallenden Aufgaben verwendet.

Und der Kollege - den ich nach seinen Eindrücken natürlich immer wieder mal gefragt habe - war zufrieden mit dem Messer, konnte alle Aufgaben lösen, hätte sich nichts ausdrücklich anders gewünscht, kam mit der Bedienung problemlos zurecht usw.

NATÜRLICH ist es legitim, aus unserem erfahrenen (und dann eben auch "verwöhnten") Blickwinkel bei solchen Bewertungen die Messlatte hoch anzulegen. Sonst könnten wir die Modelle auch gar nicht wirksam voneinander unterscheiden und nicht nur Geeignetes, sondern nach Möglichkeit das Geeignetste auswählen.
Aber das war für mich wieder einmal die Erfahrung, daß wir dabei dann auch Dinge ansprechen, die der Normalanwender - auch der behördliche - im Gebrauch eher nicht mehr wahrnimmt.

Das jetzt nicht mit dem Hintersinn, das Savior, das hier ja auch mit kritischen Ansätzen vorgestellt wurde, nun "schönzureden" - sondern eher als genereller Denkansatz, wenn wir uns hier Modelle im Budget-Bereich anschauen.

Jedenfalls ist der Kollege in seinem normalen Aufgabenbereich in den normalen Anwendungssituationen rundum prima mit dem Messer klargekommen.