Pimp up your sheaths und alternative Trageweisen

  • Die schlechte Nachricht:
    Clint Hollingworth beschreibt in seinem Buch „Wildernes Survival Knives“


    https://www.amazon.de/Wilderne…ilderness+survival+knives


    dass das Konzept der Hohlgriff- Survivalmesser, möglichst viele Survivalutensilien im Griff zu haben, nur in wenigen realen Fällen funktioniert, da bei harter Beanspruchung Griff und Klinge getrennte Wege gehen.
    Bestenfalls Modelle von „one piece construction“ Herstellern a la Chris Reeve erfüllen den Belastbarkeitsanspruch.


    Die gute Nachricht:
    Der Gedanke, wichtige Survivalgegenstände im Messer zu haben ist grundsätzlich theoretisch gut, praktisch und zielführender ist es besser, diese zu Gunsten der Stabilität um das Messer herum, sprich an der Scheide, zu befestigen.


    Hollingworth´s Minimalaustattung seiner Wildernes- Survivalscheiden sind daher Umwicklungen
    mit Paracord (zB. für Shelterkonstruktionen)
    und Draht (zB. für Fallen).


    In weiteren Zwischen- und Ausbaustufen können Wasserentkeimungstabletten, Schleifstein, ein zweites kleines flaches Fixed für feine Arbeiten, Feuerstahl inkl. Zunder, Alufolien... dazukommen.


    Um dies zu erreichen und zu optimieren bastelt er an seinen Scheiden rum oder lässt sich welche anfertigen.


    Die Erweiterung der Scheide mit Paracord und oder Draht ermöglicht zusätzliche Tragemöglichkeiten, will heißen zB. auch horizontal, oder ein um die Schulter Hängen (optional inkl. Holster dafür).
    Glaube, Ajax hat mal geschrieben, dass er sein Difensa öfters mal an einer Schnur um den Hals und die Schulterachsel trägt.


    Damit zur Frage nach dem Sinn.


    In den meisten Fällen reicht es, wenn das Survivalmesser inkl. Zubehör im Rucksack getragen wird. Es gibt jedoch Situationen,


    a wo dies nicht optimal ist (zB. wenn bei einer Bootstour das Gefährt kentert und mitsamt Gepäck verloren geht -> man hat bestenfalls nur mehr das was am Körper ist / war -> die Notfallausrüstung ist weg)
    b wo ein Rucksack ein Tragen des Survivalmessers am Gürtel nicht ermöglicht und der Zugang zum Messer ohne Absetzten und Aufmachen möglich sein soll
    c in denen Geschwindigkeit zählt und daher Ballast rasch abgeworfen werden können muss
    d in denen es notwendig sein kann, sich ganz schnell vom Rucksack unfreiwillig trennen zu müssen (zB. bei einer Flussüberquerung)


    Letzteres ist dem Autor bei einer Flussüberquerung in den Cascade Mountains bei einer Tour im Juni passiert. War nicht lebensbedrohlich und er konnte am nächsten Tag wieder vorzeitig den Ausgangspunkt erreichen, aber er konnte die Nacht erträglicher bei einem Feuer trocken und zusätzlich gewärmt in einer Rettungsfolie mit einer Suppe mit Brühwürfel, die er in einer Art starken Alufolie gekocht hat, verbringen.


    Fazit
    Finde die Anregung, die Scheide des Survivalmessers zu erweitern und sich alternative Tragemethoden auszudenken zumindest überlegenswert, wichtige Ausrüstungsgegenstände am Körper und nicht nur im Rucksack bei bestimmten Touren zu tragen für sinnvoll oder gar notwendig.

  • Servus Bergmann,
    da bin ich voll bei dir. Klar hat es seinen Reiz alles in einem zu haben. Aber eben so gut ist es nicht verkehrt Überlebenswerkzeug und Klinge getrennt aufzubewahren.
    Mal abgesehen von den räumlichen Grenzen, die man in einem Griff deutlich eher hat als in einer Beitasche.


    Mein Problem mit Rundgriffen ist das sich bei mir hier oft beim Arbeiten das Messer dreht. Deshalb habe ich bis auf eine Ausnahme sämtliche Rund- und damit Holgriffe wieder weiter ziehen lassen.
    VG!
    Knaller

  • Der Ansatz ist aber nicht neu. Mir fällt da sofort das Extrema Ratio Ontos ein
    http://www.extremaratio.com/ontos-black.html?___store=en

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    Be the kind of man that when your feet hit the floor each morning the devil says "Oh Crap, He's up!" Brother, life is too short to wake up with regrets. So love the people who treat you right. Forgive the ones who don't just because you can. Believe everything happens for a reason. If you get a second chance, grab it with both hands. If it changes your life, let it. Take a few minutes to think before you act when you're mad. Forgive quickly. God never said life would be easy, He just promised it would be worth it.

  • Polymath hat sehr kompakte und trotzdem recht umfangreiche Survivalkits, die recht günstig und auch für den Notfall was taugen.


    Das Ultra Compact Survival Kit beinhaltet:
    Waterproof Capsule, anodised aluminium
    LED Light Source, 3x AG3 cell
    Whistle with integrated Ferrocerium Rod and Striker
    Compass, 18mm liquid-filled
    1m Paracord, 550lb
    Water Carrier
    2x Water Purification Tablet
    2x Waxed Fuel Disc
    Cotton Wool
    Scalpel Blade, #10
    8m Fishing Line, 6lb
    3x Fishing Hook, Size 10
    2x Swivel, Size 10
    2x Safety Pin
    Sewing Needle
    Split Ring, 19mm


    Das Fire-Kit :
    Fire Steel, 6.5mm Ø
    Fire Steel Striker
    10x 6cm Tinder Stick
    Fire Powder Vial
    Cartridge
    Split Ring, 25mm
    Match Striker Cap


    Und ein EDC Medic Kit (Achtung sehr rudimentär)
    Liquid Skin® medical grade tissue adhesive / wound sealant
    5x5cm Low Adherent Dressing Pad
    Wound Closure Strips
    sterile Dressing Pad


    Alles 3 ist etwa die Grösse einer 12er Schrotpatrone (ist die "Verpackung des Survival Kits") Bei meiner Scheide passen davon mit drücken und pressen 2 davon nebeneinander ins Fach vorne (Codura Scheide von CRKT). Ansonsten kann man sie auch gut in die Hosentasche packen oder könnte sie an der Scheide mittels Kydex montieren ähnlich wie bei Feuerstahl oder Schleifsteinen. Ich denke je kleiner die Kits desto weniger kann man sie verlieren.
    Preislich kosten alle 3 zusammen 25 Pfund = etwa 30 € plus 5 Euro Pfund. Für mich eine Lösung unterwegs in der EDC Tasche.


    zu bekommen hier:
    https://www.polymathproducts.co.uk/

    Einmal editiert, zuletzt von M4dk3kz ()

  • Meine (zugegebenermassen überschaubaren) Erfahrungen in diesem Bereich geht in die gleiche Richtung.
    Jedoch mag ich so aufgeblasene Scheiden persönlich nicht besonders.
    Ich bevorzuge eine normale Scheide fürs Messer am Gürtel. Dazu ein kleines Notfallpaket extra am Mann (z.B. in der Oberschenkeltasche oder Jacke, kleine Pocket Organizer finde ich da recht praktisch) und alles andere im Rucksack.
    Das Messer im Rucksack zu transportieren sehe ich nur nachteilig. Mittlerweile gibt es genügent alternative Befestigungsmöglichkeiten.
    Jederzeitiger rascher, problemloser Zugriff und idealerweise blindes zurückstecken sind für mich von großer Relevanz bei einem Messer. Egal ob im Büro, in der Stadt oder in der Wildnis.

  • Für eine reine Outdoorlösung habe ich das hier gebastelt
    Galerie Kydexbasteleien
    Post 264


    ansonsten Messer und EDC Kit getrennt in der Hose und am Gürtel

    Du sollst nicht töten. Du sollst nicht vergewaltigen. Du sollst nicht
    stehlen. Das sind Grundsätze nach denen jeder Mensch, jeden Glaubens
    leben sollte. Anstand, Hilfsbereitschaft, Freundlichkeit, Arbeitseifer
    und Kritikfähigkeit sollten von den Eltern wieder anerzogen werden.

  • @ knaller 5


    Vielen Dank für den Hinweis, das Problem mit einem runden Griff ist auch ein nicht zu unterschätzender Aspekt. Meine zarten Bürohände sind mit einem SOG Griff bereits überfordert.


    Seit ein paar Jahren bin ich von den Vorteilen von Cargo Pants ( Hosen mit Taschen an den Oberschenkeln) überzeugt. Darin lassen sich wichtige Gegenstände störungsfrei tragen. Eine Alternative wäre auch eine Angler- oder Reporter- weste, doch bisher konnte ich mich damit noch nicht anfreunden. Eine kleine Hüfttasche reicht auch und kann zusätzlich zu einem Rucksack getragen werden.


    @ Beisser


    Stimmt. Dabei fällt mir ein, dass FKMD auch ein paar Modelle mit einer Survival Box in der Scheide anbietet.


    Habe eine kleine Maxpedition Tasche meist im Rucksack mit der ich im Notfall ein oder 2 Nächte durchstehen könnte. Wollen würde ich das nicht. Wäre aber interessant dies mal zu testen.


    https://www.polymathproducts.co.uk/ kannte ich bisher nicht, nur SOL http://www.surviveoutdoorslonger.com/ , da gibt es auch funktionale Notfallsausrüstungen.
    Die ganz kleinen Kits mit den winzigen Inhalten sind eher was für Profis. Für Amateure die zB. bei einer Kälte zittern und in Problemsituationen Koordinationsschwierigkeiten haben sind größere Firesteels etc. einfacher zu bedienen.

  • Wenn man sich selber ein kleines Kit zusammenstellen möchte; dafür gehen wunderbar Pfeifentabak- oder Schokakola-Blechdosen.Nehmen wenig Platz weg und in eine Plastiktüte gepackt ist das Ganze auch einigermassen gegen Feuchtigkeit geschützt.

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