Exotische Tarnmuster

  • Hättest ihn ja auch einfach fragen können ;)


    In letzter Zeit werden Tarnmuster im Alltag doch schon wieder Mode. In letzter Zeit habe ich ausgesprochen oft junge Frauen in Camo-Jacken gesehen. Und noch nicht einmal in bestimmten Milieus, sondern sowohl an der Uni mit Notebook unterm Arm als auch um zehn Uhr abends im Kaufland am Hauptbahnhof vorm Schnapsregal, aufgebrezelt ohne Ende - aber eben auch mit Flecktarn. Männer mit Camo sind natürlich öfter anzutreffen.

    "Having a suitable light is analogous to being able to change the weather."
    --- Andy Stanford, Fight at Night

  • In Skate- und Surfshops findet man derzeit fast mehr Camo als in einem Armyshop - überspitzt formuliert. Volcom produziert sogar Rucksäcke in einem Fake Multicam Muster. Von Burton habe ich ein Hawaii Hemd gesehen, dass man im tiefsten Afrikanischen Dschungel verwenden könnte.


    Vans hat schon vor Jahren limitierte Sneaker in Original Multicam herausgebracht. Irgendwo in den Tiefen des TFs haben wir eh schon einmal darüber geredet.


    Am besten war immer noch ein Hipster, der mir voriges Jahr in Wien auf der Straße begegnet ist. Hautenge, abgetragene Jeans, ausgelatschte Converse und eine übergroße belgische Armeejacke im Jigsaw Muster.

  • Heja


    Finnischer M91 Tarnanzug. Beidseitig tragbar, Innenseite in Weiss gehalten (Wintertarn).




    Gruss


    suomi70

    „Wenn du Frieden willst, redest du nicht mit deinen Freunden. Du redest mit deinen Feinden.“

  • Zitat von derLichtschalter

    In letzter Zeit werden Tarnmuster im Alltag doch schon wieder Mode.


    Das gabs schon vor ein paar Jahren, gibt sich aber bei den modebewußten Kreisen sehr schnell wieder.
    Sprich doch mal einen - wie war das Wort? - Hipster darauf an, was er z. B. von Crye oder ähnlichen hier im Forum gebräuchlichen Bezeichnungen hält. Die Antworten dürften der Quell für eine Menge Spaß sein, da erfahrungsgemäß keiner der Knaben zugeben wird, daß er keine Ahnung hat, wovon Du redest. Waidmannsheil! 8)



    Bis denne!
    Frank

    Wozu braucht man das?

  • Wie lustig, ich sitze grade in meinem Lieblingscafe und lese diese Beiträge. Meine Kleidung, 5.11 Polo, Shorts in Pakistan Tarn und Turnschuhe. Keiner stöhrt sich an der Shorts.
    Früher habe ich Tarnmussterkleidung nur beruflich getragen und privat gemieden, heute ist es genau andersrum und ich trage die alten Sachen gern weil sie einfach kuhl sind ...
    :D

    Beste Grüße
    scts

  • DWH, hin und wieder kann man auch noch mein geliebtes Kongo-Tarn der belgischen Falli-Anzüge auftreiben, ja ebenfalls Brushstroke....
    Wobei da dann das Muster nicht der einzige Kick ist.
    Meine Klamotten sind ja Jahrzehnte alt und bei mir dann jetzt auch noch in ständigem Gebrauch.
    Wäre natürlich spannend zu wissen, ob die Neuauflage da mithalten könnte....


    Das Rooivalk von Begadi geht in eine ähnliche Richtung...

    Einmal editiert, zuletzt von Micha M. ()

  • MIcha, in meiner Referenzsammlung habe ich ebenfalls einen alten belgischen Smock, ein geniales Ding! Die alten Klamotten sind meist auch viel besser verarbeitet als der heutige Billigkram.


    Leider neigt das Material dazu, etwas brüchig zu werden.


    DWH

  • Fireforce Ventures hat eine brauchbare Reproduktionherausgebracht. Allerdings auch nicht ganz billig!


    DWH

    Danke JP,
    habe es schon auf deinem Blog gesehen! Die Rhodesischen Sachen sind schon spannend und ich ärgere mich immer noch, dass ich damals bei den Kongo Smocks nicht zugeschlagen habe. Werde da einmal einen belgischen Kollegen bemühen, bzw. bei dem britischen Shop einkaufen, den ich vor ein paar Monaten gefunden habe.


    Wirklich spannend würde ich es ja finden diese portugiesische Parka Jacke vom Kongo Müller zu ergattern. Allein schon deshalb, weil ich ihn teilweise in meiner Diss behandelt habe.


    Edit: Hier der Link zur Jacke (ausgestellt im Imperial War Museum)
    http://www.iwm.org.uk/collections/item/object/30100409

  • Hat Räer nicht noch die belgischen Smocks? Die müssten auf jeden Fall noch einigermaßen aufzutreiben sein.


    Ich hatte vor ein paar Jahren mal die günstige Gelegenheit, eine gute Kopie eines Denison-Smocks (Offizier-Version mit durchgehendem Reißverschluss) zu erstehen. Ist natürlich auch sehr stylish.


    Es gibt übrigens ein hervorragendes Buch zum Thema Denison-Smocks von Bruce Wilson. Habe mir eines aus dem Airborne Museum Hartenstein in Oosterbeek mitgebracht.


    DWH

  • Als ich zuletzt bei Räer nachgesehen habe, gab es die Kongo Sachen nicht mehr, bzw. nur noch die Hosen. Varusteleka hat leider auch schon lange nichts mehr aus den afrikanischen Konflikten.


    Vielen Dank für den Buchtipp! Muss ich gleich recherchieren.


    Mein Problem ist ja, dass ich die ganzen Sachen haben will, aber dann im Endeffekt gar nicht trage, weil ich mich nicht wohl darin fühle. Und das obwohl derzeit fast jeder dritte auf der Straße mit einem Camomuster herumrennt.

  • David, ich stimm DWH natürlich aus jahrelanger Begeisterung zu, was den Denison angeht.


    Das ist wirklich ein toller Schnitt, schlägt alles in Richtung Parka um Längen.
    Da ja in dieser Saison Camo absolut in ist auch in "untaktischen" Klamottenläden (meine Süße trägt neuerdings Woodland vom hippen Label Superdry....), habe ich schon darüber nachgedacht, da mal jemanden auf den Geschmack zu bringen zu versuchen. So ein Denison ist noch mal ne Nummer cooler geschnitten als ne normale M65 finde ich.


    Extrem praktisch geschnitten ist er auch, die aufgesetzten Taschen sind groß, und sie sind sicher verschlossen. Die beiden großen Innen-Brusttaschen fassen auch ein großes Mobiltelefon.....bedarfs- und ausprobierterweise aber auch ne Pistole :)
    Unter den Denison krieg ich mein großes Einsatzkoppel mit allem Kram, ohne daß man etwas davon sieht.


    Die Hosen dazu sind im Vergleich eher gewöhnungsbedürftig mit ihrem weiten und sehr hohen Schnitt, aber eben auch sehr bequem und ultrarobust.



    Ja, die Sachen altern natürlich, meine Klamotten sind mittlerweile über 60 Jahre alt - aber noch immer in ständigem Gebrauch. Und haben unzählige Wäschen überstanden. Glücklicherweise hab ich ja einen Stapel von den Buxen und 3 Denisons :)












    http://www.tacticalforum.de/in…b396598a6f9706ed4dc64d5d0


    http://www.tacticalforum.de/in…3a1b6a07dc369c005b08eea55


    http://www.tacticalforum.de/in…a80d42646f055a2e2306a641f


    http://www.tacticalforum.de/in…23864a4b3a81e1c5b87a4711b


    Der 'Bilder von unterwegs' Thread


    http://www.tacticalforum.de/in…ce83b79cb469bb08d499ee866

    Einmal editiert, zuletzt von Micha M. ()

  • Danke! :)


    Ist ja auch praktisch: Ist ja tarnend, umso weniger sieht man von dem komischen Kerl da drunter :)


    Und manchmal wirds auch philosophisch / semantisch :) : Wer sich da an der "Uniform in unserer Zivilgesellschaft" stört (..das soll es geben :) ), übersieht ja, daß diese "Uniform" eben dann nicht uniform ist und gerade er dann ja eine "Uniform" einfordert, nur eben die Version der Zivilgesellschaft: das Bürokraten-Sakko, Glencheck ist ja sozusagen das C&A-Camo der bürgerlichen Truppen...und Hemd und Schlips, möglichst angepaßt und damit einheitlich und einförmig....oder eben "uniform", wie man das ja übersetzt :)
    Wer diesen "martialischen" Look in unserer freiheitlichen Gesellschaft nicht hinnehmen will, übersieht gern zweierlei: Dass er gerade die Gestaltungsfreiheit eingrenzt auf einen tatsächlich sehr unfreien Gutmenschen-Gleichschritt im Erscheinungsbild, und dass er das am liebsten erzwingen würde, also mit einem Übergriff in die Freiheitsrechte anderer - und damit mit einem aggressiven Akt, der sicherlich martialischer ist als das Tragen bunter Sachen.
    Übrigens werden die Weichenstellungen für den Weg in den Krieg, ins Aktiv-Martialische, dann ja auch noch fast immer eben nicht von den Menschen in den bunten Anzügen vorgenommen, die das dann umzusetzen haben, sondern von denen in den korrekten, "ordentlichen", bürgerlichen Anzügen.
    Die Reichsamtsleiter, Staatssekretäre und Ministerialdirektoren, die an der Wannsee-Konferenz teilgenommen haben, hatten übrigens auch sehr ordentliche Anzüge an, zivile...
    Ich schaue mir gerade ein Bild von ihnen an und stelle fest, daß man offenbar an einer spießigen Krawatte und einem korrekten Sakko nicht unbedingt einen anständigen Menschen erkennen kann :)

  • DerRepro Denison-Smock (im Bild rechts) ist in Deutschland bei Lomax Antik erhältlich und kostet knapp unter 150 Schleifen. Dafür erhält man eine recht ordentliche Kopie aus schwerer Baumwollqualität.


    Denison-typisch ist er als Pullover-Smock konzipiert, während die "Offizier-Variante" (die es so eigentlich nur als Kammerfertigung gab bzw. die oft mit dem "Windak-Smock" oder mit Nachkriegsversionen verwechselt wird) einen durchgehenden Frontreißverschluss aufweist.


    Der Denison-Smock verfügt über vier Außentaschen mit Druckknopfverschluss und zwei Innentaschen. Die Ärmel sind mit Woll-Bündchen abgeschlossen, der Kragen mit einem Molsesikn-Stoff gefüttert.


    Der Grundstoff ist ziemlich dunkel, so daß sich das Brushstroke-Muster nicht allzu deutlich abhebt. Wird sich mit ein paar Waschgängen vermutlich ändern. Für den täglichen Tactical Lifestyle-Gebrauch wäre zu überlegen, die Sackklappe zu entfernen oder über eine Klettverschlusslösung innen anheftbar zu machen. Sonst baumelt die immer hinter dem Pöter. Da ich den Smock lediglich für die Referenzsammlung benötige und Originale ersten schwer zu bekommen und zweitens sehr teuer sind, bleibt er aber wie er ist.


    DWH

  • Klasse, vielen Dank!


    Ich hab ja drei von den Kongo-Smocks, und die tun bei mir auch mit 60 Jährchen auf dem Buckel (die Jacken!!) immer noch sehr gute Dienste. Hab bei meinen das "Schwänzchen" abtrennen lassen. Um Authentizität herzustellen, könnte mans halt einfach wieder annähnen, sonst ist es wirklich im Weg.
    Und auf jeden Fall gut aufheben, denn der Stoff ist so ja nicht aufzutreiben. Muß wirklich irgendwo mal ein Flicken drauf, ist das Reservestück Gold wert :)


    Vielleicht überlege ich es mir noch anders und dann wird die Klappe als Rohmaterial für eine Oberarmtasche oder einen Stifteköcher dienen.


    DWH

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