• Hi Leute,
    wer von Euch hat eigentlich eine Saufeder? Wird diese noch genutzt oder ist sie ein Relikt aus alten Zeiten?

    Beste Grüße
    scts

    2 Mal editiert, zuletzt von KG1 ()

  • Hallo,
    ich kenne viele Jäger und auch 2 Förster, aber davon geht keiner mehr mit einer Saufeder ins Revier.
    Wäre natürlich noch zu prüfen ob das nach dem Tierschutzgesetz das ja wahrscheinlich auch in das Jagdrecht mit einfließt überhaupt noch möglich wäre.Ich denke mal nein.

  • Klar ist das noch möglich und wird auchnoch gemacht.
    Nicht als Primäre Jagdbewaffnung aber bei Nachsuchen oder zum Selbstschutz bei Treibern kommt das durchaus noch vor. Nicht mehr oft aber es kommt vor ;)

    Man card revoked if you don't firmly grip my hand when you shake it. (You're excused if you're under 8.) Also, if you shake too long, I will get very annoyed with you...

  • Mein Vater war Jäger und ich habe auch etliche kennen gelernt. Keiner davon hat eine Saufeder benutzt.
    Ich glaube, ebenso wie Franke, daß die Verwendung einer Saufeder rechtliche Probleme mit sich bringen würde.

    MfG, Joachim
    Nachrichten bitte per E-Mail.

  • die Saufeder ist ein akzeptiertes jagdliches Utensil das ist Fakt ob das in die persönliche Vermutungs-/Wunschkiste paßt oder nicht. Allerdings gehört zum waidgerechten Einsatz nicht nur Mut sondern vor allem Können und das entsteht selten durch experimentieren sondern eher durch eine qualifizierte Anleitung und Einweisungen, ansonsten ist der wackere Waidgesell schneller mit aufgeschlitzten Haxen im Hospital als die Sau tot ist.
    eine typische bedarfsszenerie wäre z.B. wenn Hunde das kranke Wild im Gestrüpp gestellt haben und jeder Schuß die Hunde gefährden würde, dann mindert der Saufedereinsatz die Risiken für die Hunde aber nicht unbedingt für den Jäger.

  • JB und Franke, natürlich darf ein ausgebildeter Jäger mit Jagdschein eine Saufeder führen, gerade ob des Tierschutzes wird sowas bei Nachsuchen in Dickungen verwendet, zwar nicht mehr so häufig, aber dennoch vollkommen waidgerecht, weil wie oben erwähnt, braucht man dafür Erfahrung und vor allem Eier in der Hose.


    Mich wundert immer, diese Vermuterei und dann in den Raum stellen ?(

    Ehre und Robustheit !

  • Ich gehe bei Drückjagden öfter als Treiber ohne Jagdschein mit, und zum Zwecke des Selbstschutzes trage ich dabei zwar keine klassische Saufeder, aber ein großes Messer. Allerdings hoffe ich auch dieses in der Praxis nie dafür anwenden zu müssen, ist wohl auch mehr zur eigenen Gewissensberuhigung gedacht, um sich nicht völlig "nackt" zu fühlen.
    Einige Jäger tragen aber durchaus auch eine Saufeder, das diese dann auch verwendet wurde habe ich aber noch nicht gesehen.

    Gruß jokerman

  • Hi Jokermann,
    dann versuche doch bei der nächsten Schwarzwildnachsuche diese Jäger zu begleiten, dabei kann es allerdings deiner Gesundheit sehr dienlich sein, wenn Du dich am Wundbett oder vor dem "Keif" hinter die Saufederleute hälst. :thumbup:

  • Hi Tony,
    eine gute Idee, werde ich bei passender Gelegenheit mal tun. Generell ist noch zu sagen das ich als Treiber auch immer eine Sauenschutzhose trage, safety first!

    Gruß jokerman

  • ...mein Kumpel Rudi trug zu diesem Zweck eine grobe Elchlederhose aber die Sauen ignorierten die Bux und überranten ihn einfach auf ihre unflätige Art. Also da ist immer Vorsicht und äußerste Aufmerksamkeit geboten. In manchen Schwarzwildrevieren ist das Wort "Schweinekrieg" gebräuchlich, das hat auch oft seinen guten Grund.

  • Einem Bekannten von mir wurde ebenfalls überrant. Die Lederhose und ein Faserpelz aufgeschlitzt. Seine Hunde hatten gute Arbeit geleistet und das "Tier" gestellt, das ist dann durchgebrochen und kam aus einem Brombeerstrauch geschossen. Lederhose zum glück nicht hauteng getragen :D
    Ausgeweidet blieben noch 90 kg über.

  • Darf den ein Treiber ohne Jagdschein eine SF zum selbstschutz führen? Bei mir sind als Treiber schon einige Sauen unter einem Meter dran gewesen und ich hatte immer Glück und konnte einen Schritt zur Seite machen und die Viecher sind dann einfach weiter gelaufen.
    Ob die Sauen mich annehmen wollten weis ich nicht, es war aber jedes mal ganz schön der mega Nerfenkitzel und die Knie haben ordentlich geschlottert. Eine Saufeder hätte ich in allen Situationen nicht mehr einsetzen können, dafür war es einfach zu schnell und überraschend.
    Ich habe schon einige Sauen in Schuss fallen sehen aber auch einige, die trotz guter Treffer noch einige Sekunden gewütet haben und den Grünröcken ordentlich Respekt eingejagt haben.
    Grade im dichten Unterholz kommen die Langwaffen nicht so gut und schnell zum Einsatz und genau hier sind die Sauen. Also die Saufeder als Alternative oder lieber doch den 44 Magnum?


    Am besten wir machen mal das Thema "Jagderfahrungen" auf, da kommen bestimmt einige tolle Geschichten zu Tage.
    Soll ich mal aufmachen?

    Beste Grüße
    scts

  • Also rechtlich sehe ich das Führen eines solchen Messers auch für Treiber ohne Jagdschein während der entsprechenden Tätigkeit, sprich der Jagd, durch den Paragraphen 42a abgedeckt. Zumal die Jagd ja nun wirklich auch keine öffentliche Veranstaltung ist und man sich allermeist nur im Bereich Wald/Felder/Wiesen dabei bewegt. Von Seiten der Jagdscheininhaber wird ein solches Mitführen eines Messers meiner Erfahrung nach auch gänzlich toleriert.
    Die modernen Sauenschutzhosen wiesen in den zu schützenden Bereichen ja alle eine Verarbeitung mit Kevlar- oder einem anderen Aramidgewebe auf, von daher glaube ich schon das diese eine höhere Schutzleistung bieten als z.B. eine Lederhose. Trotzdem würde ich deshalb aber nie ein höheres Risiko beim treiben eingehen, das wäre wohl der falsche Ansatz. "Unangreifbar" wird man auch durch entsprechende Kleidung halt nicht, das sollte wohl jedem klar sein.

    Gruß jokerman

  • Da ja momentan auch wieder die Saison der Drück-/Treibjagden begonnen hat, will ich auch mal noch meinen Senf dazu geben. Ich bin jetzt seit ca. 7 Jahren als Treiber dabei, habe in der Zeit jedoch vielleicht einen Jäger gesehen, der eine Saufeder dabei hatte.
    Ich persönlich habe auch eine Zeit lang mit dem Gedanken gespielt, etwas zum Selbstschutz zu tragen, aber habe mich dann aufgrund persönlicher Erfahrungen dagegen entschieden.
    Meine ganzen Begegnungen mit Säuen, die gefährlich hätten werden können, waren auf so kurze Distanz und so schnell, da hätte man keinerlei Chance gehabt, zu reagieren. Das war meistens der Fall, wenn man quasi schon fast auf die Sau draufgetreten ist (z.B. in großen Brombeergebüschen oder Ähnlichem).
    Bisher konnte ich immer ausweichen und die Sau ist im Schweinsgalopp davon.
    Das bisher brenzligste war allerdings ein Reh, das mir zwischen den Beinen durchgerannt ist, zum Glück mit geducktem Kopf :whistling:
    Selbst Abfangen/Abnicken würde mir aber im Traum nicht einfallen, zumal ich auch noch kein grünes Abitur habe und der Vorgang wie schon erwähnt, sehr kompliziert ist. Ich war bei einigen Nachsuchen schon dabei u.a. bei einem Profi mit seiner Schwarzwildbracke, der hatte allerdings einen führigen Repetierer dabei.
    Das Einzige was ich mitnehme ist mein ESEE 4, das kommt aber hauptsächlich zum Einsatz, wenn man sich mal wieder in mannshohen Brombeeren verheddert hat oder eben beim Aufbrechen danach.
    Ich wäre auch für einen Thread mit Jagdgeschichten, da gibt es doch so einige zu erzählen :D

    Einmal editiert, zuletzt von Jim ()

  • @ Roxxster,
    das von Dir verlinkte System mag ja in Ordnung sein aber auch hier wurde der Parierschutz verkehrtherum positioniert, am Messergriff sind die Fingermulden offensichtlich an der falschen Seite eingebracht und die Klingenform scheint in stilistischer Anlehnung an einer Trabantenwaffe geschaffen worden sein. Die sehr wichtige (alles oder nichts) Penetrationswirkung ist damit noch "stark ausbaufähig".

  • Tony, ich teile Deine Bedenken bezüglich des doch ziemlich "stumpfnasigen" Messers in dem Link.


    Gerade gestern habe ich noch mit einem sehr kundigen Freund über Saufänger gesprochen, Anlaß war das von Mibagro vorgestellte Modell, das für mich auch schon nur bei sehr gutem beidseitige Anschliff die notwendige Penetrationsleistung mitzubringen scheint. Der Freund meinte jedenfalls auch, ein Saufänger müsse für ihn sozusagen nadelspitz und auf beiden Seiten rasierscharf sein...


    Die Problematik bei der Durchdringung der Schwarte ist nicht unähnlich zum Durchstechen ballistischen Weichschutzes: Besonders leistungsfähig sind Klingen, die im Spitzenbereich ein gutes Verhältnis zwischen Klingenvortrieb und Aufweitung des Stichkanals haben. Und gut ist das Verhältnis, wenn sich die Klingenbreite vorn nicht zu schnell und steil von der Spitze aus erhöht. Deine eigenen Messer erzielen ihre sehr gute Durchstichleistung ja auch durch ihren Clip-Point, der an der Spitze für eine moderate Erhöhung der Klingenhöhe beim Vortrieb sorgt....


    Ein von einem sehr erfahrenen Messermacher und Wildschweinjäger - Larry Harley - entwickeltes und regelmäßig verwendetes Messer zeigt das auch:


    http://www.tacticalforum.de/in…b8788d67462336fac38cb092d


    Man sollte sich vielleicht auch mal vergleichsweise die Gestaltung der Spitzen bei Saufängern anschauen, die z.B. bei filofiel.com in großer Vergleichsanzahl (über 100 Modelle) aufgelistet werden:


    http://www.filofiel.com/tienda…ll-b-c-21_502_28_362.html


    Es ist ja völlig in Ordnung und sogar für die Klingenwirkung anzustreben, daß die Klinge dann eine ordentliche Höhe ("Breite") annimmt....

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