Beiträge von xplicit86


    eine schöne Vorstellung und erstklassige Bilder! Vielen Dank für die Zeit und Mühe (... und fürs anfixen). Das werde ich mir mal genauer anschauen und bei Gelegenheit zuschlagen. Das Design ist sehr gefällig und da auch ich ein Fan von Micarta bin, gefällt mir neben der Linienführung auch die Materialsauswahl.


    Ich freue mich, dass es dir gefällt. Wenn du es haben solltest oder auch nur mal ausprobiert hast, schreib gerne mal deine Meinung :-).

    Hinweis: Das Viper Gianghi wurde mir von der Firma Lamnia kostenlos für diesen Test zur Verfügung gestellt. Für diese Unterstützung möchte ich mich herzlich bedanken!


    Aus Bella Italia kommt eine Vielfalt erstklassiger Produkte. Marken wie Ferrari, Barilla und Prada sind jedem bekannt und ihre Erzeugnisse sehr beliebt. Doch wie siehts auf der Halbinsel mit den von uns geliebten Messern aus? Bewegen die sich ebenfalls auf Spitzenniveau?
    Nachdem ich in den letzten Jahren einige vielversprechende italienische Modelle auf dem Schirm hatte, ist es nun das neue Viper Gianghi geworden, anhand dessen ich mir exemplarisch ein Bild der aktuellen italienischen Qualität machen durfte.


    Angelockt wurde ich dabei vom außergewöhnlichen Design des Gianghis, das von einem Herren namens Fabrizio Silvestrelli entwickelt wurde. Ich kann nicht genau festmachen, woran es liegt aber für mich hat das Messer etwas von einem Custom. Natürlich ist es ein Serienmesser und vermutlich größtenteils maschinell hergestellt - was ich zumindest trotz des Aufdrucks “hande made” unterstelle. Es sind vielmehr die geschwungenen und eleganten Formen des Griffs und der Klinge, die man in industriell gefertigten Messern so selten findet.









    Als Liebhaber von Canvas-Micarta und N690 ist die Materialwahl natürlich ein home run für mich. M390 oder ähnliche High End Stähle hätten mir auch gut gefallen. Oder zur Abwechslung mal was rostendes. N690 ist aber bei Italienern zu einem Dauerbrenner geworden und letztlich auch eine solide Wahl, die den Preis in einem vernünftigen Rahmen hält. Als rostfreier Allrounder hat er im Übrigen in der Vergangenheit in unzähligen Modellen diverse Hersteller seine Fähigkeiten unter Beweis gestellt.
    Wer die Ausführung der Griffschalen, die übrigens in vernünftiger Stärke gewählt wurden, klassischer bevorzugt, kann auf eine Version mit Oliven- oder Bocote-Holz zurückgreifen, die optisch ebenfalls zu gefallen wissen. Sie lassen das Messer noch edler wirken. Wer sich für Holz entscheidet erhält das Messer übrigens satiniert, während die Micarta Version mit einer Klinge im stonewash look ausgeliefert wird. Bei der Scheide wird es Freunden von Plaste & Kydex wurmen, denn es steht nur Leder zur Auswahl. Mir gefällt die Scheide, auch wenn sie in einem dunkleren braun noch besser gepasst hätte und das Nahtbild auf der Rückseite Platz für Verbesserungen bietet.


    Kommen wir aber auf die inneren Werte dieses “Schneidteufels” zu sprechen. Die Klinge des Gianghi wurde mit einem Flachschliff versehen der sich mehr oder weniger von Schneide bis zum Rücken durchzieht. Das, sowie eine halbwegs fein ausgeschliffene Schneide, machen das Messer wenig überraschend sehr schneidfreudig und vielseitig einsetzbar.
    Beim Gianghi beeindruckt die Vielzahl verschiedener Schliffe und Kantenbrüche. Häufig wurde der Stahl auch abgerundet, was mir persönlich immer gut gefällt, da es unangenehmen Einschnitten in die Haut vorbeugt und irgendwie edler aussieht. Sämtliche Schliffe und Fräsungen scheinen auf beiden Seiten des Griffs bzw. der Klinge absolut identisch zu sein. Selbst wenn heute viele Messer aus CNC Fräsen purzeln und die Präzision oftmals beeindruckend ist, setzt das Viper für mich neue Maßstäbe. Das mag subjektives empfinden sein, doch ich konnte bisher keine einzige Asymmetrie oder sonst einen Verarbeitungsmangel feststellen. Bis in die kleinste Nuance wurde hier Liebe zum Detail bewiesen. Ich habe bisher noch kein Messer von Chris Reeve begutachten dürfen und mein Fokus liegt seit jeher auf reinen Gebrauchsmessern. Ich kann mir jedoch kaum vorstellen, dass man diese Genauigkeit noch wesentlich übertreffen kann, mit der das Gianghi aufwartet. Trotz meiner Liebe zu Solinger Messer; an Maniago kann sich so mancher Hersteller in Punkto Verarbeitungsqualität noch was abgucken. Und das besonders in Anbetracht des moderaten Preises dieses Exemplars. Vermutlich ist das auch der Grund, warum viele Messerfirmen (z.B. Cold Steel, DPX, Steel Will, etc) heute ihre Produkte in Italien fertigen lassen, sofern sie nicht gleich die Hose enger Schnallen und nach Fernost vergeben. Aber ich schweife ab.


    Zur Form hatte ich bereits gesagt, dass sie mir sehr gut gefällt. Das ist auch tatsächlich der Fall, bis auf eine Kleinigkeit. Wer in der Vergangenheit das ein oder andere Review von mir gelesen hat, wird vielleicht wissen, dass ich verschenkten Platz im Bereich vor dem Ricasso hasse, wie der Teufel das Weihwasser. Choils, große Schleifkerben, etc. lassen meine Nackenhaare zu Berge steigen. Genau diese Aversion war es, die mich zweifeln ließ, ob das Gianghi mit seiner zu großen Schleifkerbe mein Ding sein würde. Tatsächlich komme ich im Gebrauch damit klar. Zugegeben ohne sie hätte ich Luftsprünge gemacht. Andererseits ist sie für mich im Umgang mit dem Messer zu verschmerzen. Von der Vorstellung eines perfekten Messer habe ich mich vor einigen Jahren schon verabschiedet. Kaum ein anderes Serienmesser hat mich bisher aber so weggehauen, wie das Viper Gianghi. In diesem Sinne wirklich Chapeau an die Jungs aus Maniago für die gebotene Leistung.









    Über das Griffgefühl kann ich beim Gianghi ebenfalls nur positives berichten. Wie man sehen kann, bietet er meiner Hand (Handschuhgröße 9) viel Platz, weshalb er auch für Menschen mit größeren Händen noch gut in der Hand liegen dürfte. Die dem Griff vorgelagerte Daumenauflage ist für mich perfekt ausgeführt, da sie nicht aggressiv aber trotzdem griffig ist.


    Zu guter Letzt weiß auch die Funktion des Gianghi zu überzeugen. Egal ob Schnitzen oder Essen zubereiten, beides geht locker von der Hand. Das Gianghi ist ein erstklassiges Werkzeug in einer attraktiven Verpackung. Durch seine kompakte Größe lässt es sich auch gut mitführen - egal ob am Gürtel oder im Daypack. Wem das Messer gefällt oder wer weitere Fakten darüber erfahren möchte, kann z.B. bei Lamnia vorbeischauen. Insofern kann ich dieses Modell von Viper als Allrounder jedem Messerfreund empehlen, der sich von dem Design angezogen fühlt und mit dem Gedanken spielt, sich das Gianghi zuzulegen.


    Über eure Erfahrung mit dem Messer jetzt oder in der Zukunft würde ich mich freuen. Es gibt mir auch ein Feedback, ob sich meine subjektiven Eindrücke mit denen der Leser decken.

    Ohne ein Crack zu sein und mir jetzt alle Beiträge durchgelesne zu haben aber wie wäre es mit der skilhunt H03RC? Die habe ich momentan und mir scheint sie alle deine Vorgaben zu erfüllen. Ich werde demnächst mal was dazu schreiben (Review). Preislich liegt sie auch deutlich unter den von dir genannten 100€ - aber eben aus China mit Wartezeit importiert. Sollte es passen und du fragen habe, schreibe mir gerne per PN.


    Edit: Habe gesehen, dass es sich erledigt hat. Vielleicht hilft es ja jemand anderem :)

    Hallo Leute. Erst einmal besten Dank für das positive Feedback. Ich hatte mir schon gedacht dass Kizer fixed interessant sein könnten und freu mich dass ihr das scheinbar auch so seht..
    columbo
    Zu deinem Verbesserungvorschlag. Grundsätzlich kann ich natürlich gerne Bilder nachliefern, die Referenzen enthalten. Mache ich eigentlich ungern denn wenn ich z.B. ein Kinder Edge 1 daneben lege hilft dass nur jemandem der auch ein SE1 hat bzw. gut kennt. In Hand Bilder von allen dreien habe ich gemacht aber verworfen weil meine Hand auch keine Referenz ist. Erstens ist ergonomisches Empfinden sehr unterschiedlich und zweitens mag meine viel kleiner oder größer sein als die des Betrachters. Ein Lineal wäre eine nüchterne Referenz aber durch Angabe der Maße wieder unnötig. Aber ums auf den Punkt zu bringen. Wer In Hand Bilder oder konkrete Vergleichsbilder wünscht, kann das gerne hier Posten und ich versuche dem gerecht zu werden.


    Zu deiner Frage mit Refrenzen mit denen ich es Vergleiche. Hilf mir bitte auf die Sprünge. Wo habe ich da einen Vergleich gezogen? Auf Anhieb fällt mir da nur der Vergleich zwischen Bush Knife und den sonstigen Ginrich Messern. Da ich aktuell kein Ginrich (mehr) habe kann ich mit Bildern nicht dienen.
    Allgemein habe ich so viele Messer, dass ich da eigentlich mit keinem speziell Vergleiche sondern für mich allgemeingültig Aussagen treffe. Wenn ich sage Griff zu groß dann weil der Griff am Ende der Hand noch rausragt. Wenn ich sage Griff zu klein dann weil meine Hand einen größeren Griff benötigen würde. Das ist alles unabhängig von etwaigen Konkurrenzmodellen.


    Ich hoffe das soweit verständlich erläutert zu haben. Falls noch Fragen offen sind oder wie gesagt konkrete Bilder gewünscht sind liefere ich gerne nach.

    Anmerkung: Die im Folgenden vorgestellten Messer habe ich im Hinblick auf dieses Review direkt von der Firma Kizer freundlicherweise zu sehr vergünstigten Konditionen erwerben können.


    Vielen Produkten aus China stehe ich sehr kritisch gegenüber. Zu oft gab es was die Qualität betrifft große Diskrepanzen zwischen Erwartung und Realität. Spontan muss ich da z.B. an ein Modell namens “Bushcraft” einer Solinger Messermanufaktur denken. An diesem aus China importierten Modell stimmte wirklich gar nichts.
    Aber auch sonst habe ich mit Messern aus Fernost in der Vergangenheit recht durchwachsene Erfahrungen gemacht. Der Preis erschien meist heiß aber in der Regel traf der abgedroschene Spruch “you get what you pay for" doch irgendwie zu. Natürlich soll man nicht pauschalisieren und gerade über die Firma Kizer habe ich die letzten Jahre sehr positives Feedback vernommen. So häufig, dass schließlich trotz meiner Vorbehalte eine Neugier geweckt wurde.



    Die Wahl der von Kizer zu testenden Modelle fiel mir mir nicht ganz leicht. Die Firma hat wie viele Hersteller eine große und interessante Auswahl. Neben den Modellen Task II und Sealion fiel mein Blick aber zuerst auf das Modell “Bush Knife”, das von Justin Ginrich entworfen wurde. Justin ist ein seit vielen Jahren aktiver und recht bekannter amerikanischer Messermacher der seine taktischen Designs schon bei diversen Herstellern unterbringen konnte. Seine Entwürfe zeichnen sich in der Regel durch enorm robuste Bauweisen und bisweilen grenzwertig stark dimensionierten Klingenstärken aus. “Lieber eine unzerbrechliche Brechstange, als ein schneidfreudiges Messer” könnten ihm kritische Stimmen nachsagen. Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb haben mich seine “taktischen” Entwürfe stets interessiert.





    Als ich das Bush Knife schließlich in den Händen hielt, war ich in Anbetracht dessen, was ich mir ausgemalt hatte, dann aber doch sehr überrascht. Dieses Messer hat mit üppigen Dimensionen sonstiger Ginrich Modelle wenig gemein. Zugegeben in Relation zum Griff wirkt die Klinge stattlich. Das allerdings liegt weniger an der Klinge selbst, als vielmehr am erstaunlich kurz und filigran geratenen Griff. Mein erster Gedanke war, dass dieses Messer entweder für zierliche Frauenhände entworfen wurde oder beim Austausch der Zeichnungen zwischen Justin und Kizer etwas schief gelaufen sein musste. Nicht dass der Griff ein Arbeiten mit dem Messer unmöglich macht. Um einen wirklich festen Griff zu bekommen, hätten die Abmessungen aber gut und gerne 10-20% größer ausfallen müssen. So erinnert er mich eher an ein 4 ½ Finger Messer.
    Ungeachtet der für mein Empfinden ungewöhnlichen Dimensionen ist das Messer aber sehr ordentlich verarbeitet. Sauber geschliffen und mit einer Pulverbeschichtung versehen wie man sie von vielen Outdoormessern westlicher Hersteller kennt. G10 und 1095 sind eine pragmatische Kombination für ein Outdoor Werkzeug. Bis auf den für mich zu klein geratenen Griff also eine solide Basis.
    Die Kydexscheide, die wirklich sehr gut ausgeführt wurde, verfügt über einen Feuerstahl Halter und ist über einen Gurt am Gürtel zu befestigen.


    Wer eher kleine Hände hat und am Design des Bush Knife gefallen findet, wird nicht enttäuscht sein. All diejenigen, die auf der Suche nach einem typischen Ginrich Messer sind, werden möglicherweise nicht das erhalten, was sie erwartet hatten. Zugegeben: Wer lesen kann und sich etwas Gedanken über die Maße macht, kommt da vielleicht eher drauf.
    Das Messer gibt es neben der schwarzen Beschalung auch mit braunen Griffen. Leider konnte ich das Messer ad hoc nicht auf der Kizer Website finden.


    Daten zum Bush Knife:
    Klingenlänge: 12,8 cm
    Grifflänge: 10 cm
    Klingenstärke: ca. 4 mm
    Klingenstahl. 1095 Kohlenstoffstahl
    Griffmaterial: schwarzes G10
    Scheide: Kydex/Nylon Kombination


    Neben dem Bush Knife haben mich zwei weitere Fixed von Kizer interessiert. Beiden Modelle stammen aus der Feder von Uli Hennicke. Um das schon mal vorwegzunehmen: Sowohl das Task II, sowie das Sealion haben mich auf ihre jeweilige Art schnell überzeugen können. Sie sind nicht nur schön anzusehen sondern funktionieren auch für mich sehr gut. Es fällt mir auch schwer unter beiden einen Favoriten auszumachen.





    Das Task II liegt sehr angenehm in der Hand. Dabei finde ich auch die für den Zeigefinger bestimmte Einbuchtung sehr interessant. Sie erinnert mich an einen Choil - ohne dass dafür unnötig Klingenlänge bzw. Schneide verschenkt würde. Der S35VN Stahl gehört sicherlich zu einem der begehrtesten rostfreien Stählen derzeit und kann durch eine überaus gute Schnitthaltigkeit brillieren. Die Klinge ist kurz genug, um wenig aufzufallen und das Messer kompakt zu halten. Groß genug um damit kleinere Arbeiten des täglichen Lebens zu erledigen ist sie dennoch.


    Daten zum Task II:
    Klingenlänge: 9,5 cm
    Grifflänge: 10,5 cm
    Klingenstärke: ca. 4 mm
    Klingenstahl. S35VN PM-Stahl
    Griffmaterial: grünes G10, andere Farben verfügbar
    Scheide: Kydex


    Das Design des Sealion gefällt mir wirklich außerordentlich gut. Erfreulicherweise sind die Abmessungen so gut ausbalanciert und kompakt, dass sich das Messer fürs unauffällige Tragen prädestiniert. Trotz des sehr schlanken (aber relativ langen) Griffs, liegt das Sealion angenehm in der Hand. Es qualifiziert sich insgesamt als idealer Begleiter im Alltag, das mit wenig Gewicht und ausreichender Funktionalität dem Träger zur Seite steht. Der VG10 Stahl ist zwar heute keine High-End-Legierung mehr, doch denke ich, dass er über die ganzen Jahre seine Qualitäten unter Beweis gestellt hat. Einzig und allein die Klingenstärke des Sealion hätte ich in Anbetracht der restlichen Proportionen auf ¼ oder gar â…“ reduziert und die graue Klingenbeschichtung eliminiert. Zwei Punkte die ich allerdings fast schon vernachlässigbar finde.




    Daten zum Sealion:
    Klingenlänge: 9,3 cm
    Grifflänge: 11,3 cm
    Klingenstärke: ca. 4 mm
    Klingenstahl. VG10
    Griffmaterial: schwarzes G10, andere Farben verfügbar
    Scheide: Kydex


    Was die Verarbeitung der Kydexscheiden von Kizer angeht, bin ich wirklich beeindruckt. Eine entsprechend gute Qualität ist leider unter der Konkurrenz nicht selbstverständlich. Die Scheiden sitzen stramm, ohne jedoch hässliche Kratzer auf dem Klingenfinish zu hinterlassen. Auch der aus Kydex gebogene Clip der Scheiden der Hennicke Messer gefällt mir sehr gut. Wenn nun noch die Schnittkanten poliert wären, könnte man die Kydexscheiden auch ohne Messer in die Vitrine stellen :-).


    Zusammenfassend kann ich sagen, dass mich die Produkte von Kizer in Sachen Qualität und Verarbeitung doch sehr überzeugt haben. Es wird deutlich, dass man sich große Mühe gibt, mit den alteingesessenen Herstellern zu konkurrieren oder sie gar zu übertreffen. Das hinterlässt auch seine Spuren am Preisschild. Dieses ist für mein Empfinden zwar gerechtfertigt. Von der Vorstellung eines Dumpinpreis, weil aus Fernost, muss man sich aber ggf. verabschieden. Kizer ist kein “Billigheimer”. You get what you pay for! Unterm Strich scheint das aufzugehen, denn Kizer hat sich über die letzten Jahre fest in der Szene etabliert.


    In Bezug auf die Designs bin ich von der Wahl Kizers größtenteils überzeugt. Zwar kann ich den kleinwüchsigen Griff des Bush Knife nicht ganz nachvollziehen. Gerade aber die von Hennicke beigesteuerten Entwürfe wirken zu Ende gedacht und irgendwie auch mal erfrischend anders. Ich bin auf jeden Fall gespannt, was wir von Kizer in der Zukunft noch erwarten dürfen.


    Dieses Jahr hatte ich das Glück einen Ausflug in die schöne Stadt Málaga unternehmen zu können. Bei meiner Erkundungstour kam ich an einer kleinen Cuchilleria vorbei, die im Schaufenster sehr ordentlich verarbeitete Messer aus spanischer Produktion ausgestellt hatte. Nicht nur die Qualität der Messer wusste zu beeindrucken, sondern auch die dafür aufgerufenen Preise machten die Sache recht interessant. Mit spanischen Messern hatte ich bisher wenig Erfahrungen gesammelt, doch war ich immer mal wieder über sehr positives Feedback zu Messern wie dem MT1 bzw. MT5 von Cudeman gestolpert. Spätestens mit der Entdeckung des Modells 251 aus Böhler N690 Stahl war mir klar, dass ich dieses Messer einmal ausprobieren möchte.



    Das Cudeman 251 gehört zu den Messern, die mich bereits beim ersten Anblick angesprochen haben. Auch wenn es letztlich zweit- oder drittrangig sein sollte, spielt das Aussehen eines Messers bei mir immer noch eine große Rolle, wenn es um die Wahl eines neuen Modells geht. Erfreulicherweise gibt es aber neben der Optik noch eine weitere Eigenschaft, die mir am 251 sehr gut gefällt: Die Handlage. So ist der Griff des Cudemans vermutlich einer der angenehmsten, die ich bei einem Serienmesser bis jetzt erlebt habe. Ursächlich hierfür dürften zum einen die vernünftige Stärke des G10-Materials sein, die ich bei vielen Serienmessern als unterdimensioniert empfinde. Zum anderen sind es die großzügig abgerundeten G10-Schalen und die Linienführung, die den Griff förmlich mit meiner Hand verschmelzen lassen. Hier war jemand am Werk, der etwas von Griffgestaltung versteht.
    Das G10 ist verschraubt und mit schwarzen Linern unterlegt. Auf dem Griff- bzw. Klingenrücken finden sich Riffelungen zur Daumenauflage, die sich weitaus weniger aggressiv anfühlen, als sie aussehen. Um auf etwas einschlagen zu können, steht der Stahl am Griffende ein Stück heraus. Die Öse für den Fangriemen wurde angesenkt, was ebenfalls die Liebe zum Detail herausstellt.
    Eine Besonderheit und häufig genutztes Element von Cudeman der Durchbruch, der sich im Bereich des Ricassos befindet.




    Die Klinge aus dem beliebten Böhler N690 (@60 HRC; Angabe des Herstellers) kommt zwar für mein Empfinden ein wenig zu dick ausgeschliffen aber ordentlich scharf aus dem Werk. Sie ist symmetrisch geschliffen und in einem sauberen Finish gehalten. Auch hier gibt sich Cudeman hinsichtlich der Verarbeitung keine Blöße.
    Was die Formgebung betrifft sehe ich jedoch etwas Verbesserungspotential. So hätte man auf den Buckel im ersten Drittel der Klinge verzichten können, was nicht nur besser ausgesehen hätte, sondern auch dem Nutzer eine ausgeprägter Spitze beschert hätte. Für mich stellt dieser Punkt ein zu vernachlässigendes Problem dar, das mit ein paar Zügen über den Bandschleifer behoben ist. Leider nicht mehr zu beheben ist der “Choil”, also die Aussparung in der Schneide kurz vor dem Griffbeginn. Sie ist zu klein, als dass man darin den Zeigefinger platzieren könnte. Sie erfüllt für mich daher keinen Zweck und dient letztlich nur der Verschwendung wertvoller Schneide, so wie es auf beinahe alle Choils zutrifft. Hätte man das Ricasso etwas verkürzt bzw. die Beschalung näher zur Schneide verlagert, würde sich die Frage nach einem Choil gar nicht stellen. Diese Aussparung schafft es jedoch nicht das Messer schlecht werden zu lassen und fairerweise muss erwähnt werden, dass es sich hier um ein (Design-)Element handelt, das dem Käufer bereits vor dem Kauf bekannt sein sollte.





    Das Messer gibt es in mehreren Versionen. Wer es etwas dezenter mag, kann statt auf das orangene und somit auffällige G10 auf dunkleres Micarta zurückgreifen. Auch was den Ausstattungsumfang angeht, wird der Käufer vor zwei Optionen gestellt. Entweder die Messer-und-Scheide-Kombination oder die erweiterte Ausführung, die mit einem Schleifstein, einer zugehörigen aufsetzbaren Tasche, etwas Schnurmaterial und einem Feuerstahl geliefert wird. Ich habe die “aufgebohrte” Variante vorliegen und muss sagen, dass ich die ganzen Zugaben bis auf den Feuerstahl und die aufgesetzte Tasche in die Kategorie Gimmick einordnen würde. Die Lederscheide des Messers ist zweckmäßig und sichert das Messer mittels Druckknopf vor dem Herausfallen.


    Mein Fazit zu dem Messer: Das Cudeman 251 ist ein qualitativ hochwertiges und sehr sauber verarbeitetes Produkt ist, das auf Grund der wertigen und wartungsarmen Materialien in das Beuteschema vieler Messerfreunde passen dürfte. Es ist ein wie ich finde optisch sehr ansprechendes Werkzeug, das über einen phänomenal angenehmen Griff verfügt. Die Positiven Attribute lassen mich mit dem Manko Choil ganz gut leben. In Anbetracht der gebotenen Leistung bin ich gewagt das Messer als durchaus preiswert zu bezeichnen. Allerdings scheint die Versorgungslage für dieses Messer in Deutschland aktuell noch etwas dünn zu sein.


    Das Cudeman hat auf jeden Fall mein Interesse an spanischen Messern geweckt und mir demonstriert, dass Albacete (das spanische Solingen) durchaus ernstzunehmend ist. Das hier vorgestellte Modell wird wahrscheinlich nicht das letzte iberische Eisen gewesen sein, das seinen Weg von der Halbinsel zu mir gefunden hat.


    Boah ich kann das Gelaber von wegen Angebot und Nachfrage von irgendwelchen Pseudoökonomen nicht mehr hören. Niemand hier hat gesagt dass ein Vorgehen wie von Wanger/Manly verboten wäre. Genau so wie es manche OK finden dass von ca. 45-50 auf 70 aufschlagen wird finden das andere nicht. Und die ziehen dann eben ihre konsequenzen - da ist ein Rat wie "dann kauf es dir nicht" ziemlich unnötig. Alle die sich das Drugar gekauft haben gratuliere ich und freu mich ehrlich wenn es denen gefällt. Glaub ich auch denn Manly war bisher sehr gut. Aber andere nehmen sich nun mal das Recht raus auszusprechen dass sie es nicht gut finden. Nicht mehr und nicht weniger. Und ich als Hersteller wäre an Feedback meines potentiellen Käuferkreises interessiert.

    tacguyxx:
    Ich hatte die Erklärung ja schon indirekt gegeben. So wie ich gelesen habe, hat in Deutschland ein Shop das exklusive Recht die Dinger zu vermarkten . Angeblich sogar alleine für ganz Europa. Ob das stimmt wir die Zeit zeigen aber mehrere Hinweise lassen darauf schließen.


    Solution
    Die (CPM-)Stahlpreise aus USA mögen gestiegen sein. Dass das auch für den "schnöden" 2379 gilt, mag ich bezweifeln. Ich schätze die Preissteigerung ist im wesentlichen auf die Monopolstellung zurückzuführen.

    Obwohl ich Manly sehr schätze, 5 oder 6 ihrer Messer besitze und mir das drugar gut gefällt werde ich es nicht kaufen, so lange es in Deutschland oder gar Europa gezielt nur von einem einzigen verkauft wird. Manly hat dazu das Recht und Herr Wanger wird es freuen aber ich mache das nicht mit. Ohne Exklusiv Deal hätte das Drugar den Kunden sehr wahrscheinlich unter 50 Euro gekostet. So sind es 70. Muss jeder selber wissen.

    - Meine Falsche Schneide ist abgerundet. Da reisse ich nicht mal ein Stück Käse mit an. Mit dem Bandschleifer kann man gewiss nachhelfen - aber nicht jeder hat einen oder traut sich das zu.
    - Mit dem Ricasso? Mache ich das ganz bestimmt nicht. Da ist mir die Gefahr viel zu groß mit dem Stahl auf die Schneide zu rutschen.
    - Sicherlich kann man ein Stück Stahl zum Anreissen mitführen. Meine Aussage bezog sich alleine auf das Messer. Und damit kann zumindest ich keinen Feuerstahl sicher anreissen.
    - Ich kenne mich in der Produktion nicht aus und kann insofern nicht abschätzen was eine Änderung des Griffs an Kosten nach sich ziehen würde. Auch wenn Umstellungskosten ein nachvollziehbarer Grund sein könnten, ändert das nichts an meiner Kritik, dass ich den Griff als zu dünn empfinde - selbst wenn du das anders siehst.
    - Zum Thema 42a: ca. 8mm Klingenlänge weniger hätten aus meiner Sicht dem Messer allein vom Handling her gut getan, in jedem Fall aber keine gravierende Einbuße mit sich gebracht. Dem gegenüber steht nun aber dass man das Messer nicht als EDC nutzen kann - und wir reden hier nicht von der Nutzung im Wald oder beim Camping oder anderen gerechtfertigten Szenarien, die außer Frage stehen. Persönlich sehe ich das wie viele andere als verschenkte Chance und das hat nichts mit vorauseilendem Gehorsam zu tun, sondern mit sich an geltendes Recht zu halten.

    Als Linder das neue Super Edge 5 Bushcraft ankündigte, war ich sehr gespannt. Das kleinere Modell Super Edge 1 gehörte vor vielen Jahren zu meinen ersten hochwertigen Messern. Seine Klinge hatte ich mir allerdings immer etwas länger gewünscht. Mit dem Super Edge 5 steht nun ein Modell zur Auswahl, dessen Klingenform mich sofort ansprach.



    Wie von der SE-Reihe gewohnt, basiert das neue 5er aus dem altbewährten ATS-34 Stahl, der auch nach vielen Jahren auf dem Markt überzeugen kann. Schnitthaltig, scharf und rostfrei sind die bekannten Vorteile des Japaners. Dass man das Pferd nicht zu Gunsten eines minderwertigeren aber kostengünstigeren Stahls gewechselt hat, spricht für Linder.



    Auch bei der Verarbeitungsqualität bleibt sich die Firma aus Solingen treu. Der satinierte Klingenschliff und die falsche Schneide sind ordentlich und symmetrisch angebracht. Sämtliche Kanten am Klingenrücken sind ordentlich gebrochen, was das Anreißen eines Feuerstahls verhindert. Für diejenigen, die wie ich ihren Daumen auf dem Klingenrücken ablegen, wird es allerdings sehr entgegen kommen. Auf eine Riffelung der Daumenauflage wurde verzichtet.




    Beim Griff bleibt Linder konservativ und verbaut exakt den gleichen, wie man ihn von den anderen Super Edge Modellen kennt. An dieser Stelle hätte ich mir allerdings für das vorliegende Modell eine Veränderung gewünscht: Mehr Griffvolumen im Bereich des Zeigefingers! Die im Verhältnis zu meinem kleinen SE1 erheblich längere Klinge des SE5 ermöglicht kraftvolleres Arbeiten. Um gerade bei Arbeiten, die ein festes Zupacken des Messers erfordern, möglichst lange ermüdungsfrei arbeiten zu können, ist ein voluminöser Griff notwendig. Während meine Hände eher unterdurchschnittlich groß sind, empfinde ich das Griffvolumen im vorderen Bereich als unterdimensioniert. Nicht extrem aber doch spürbar. Da dies allerdings ein sehr subjektives Empfinden ist, was sich von Anwender zu Anwender unterscheidet, muss man die Handlage einfach mal ausprobieren! Alternativ hätte ich mir auch eine etwas kürzere Klinge, zu der die Proportionen des Griffs besser gepasst hätten, gut vorstellen können. Dies hätte auch den Vorteil eines problemlosen Führens des Messers im Alltag bedeutet, den man mit einer Klinge mit etwas unter 13 cm so nicht genießt.




    Die mitgelieferte Lederscheide ist gegen einen moderaten Aufpreis erhältlich und aus meiner Sicht der Kunststoffscheide unbedingt vorzuziehen. Wie es die Bushcrafter-Fraktion lieben wird, ist auch eine Halterung für einen Feuerstahl vorgesehen. Diese erlaubt zumindest in meinem Fall nur die Aufnahme eines relativ dünnen Stabs, was sich möglicherweise über die Zeit noch geben wird, wenn das Leder nachgibt. Wer von Feuerstählen nichts hält oder die Scheide etwas schlanker bevorzugt, kann die Halterung unkompliziert abnehmen.



    Den Namenszusatz “Bushcrafter”, der eine entsprechende Spezialisierung suggeriert, kann ich nicht nachvollziehen. Tatsächlich ist das SE5 auf Grund seines vernünftig, weil fein auslaufenden Flachschliffs erfreulicherweise sehr universell einsetzbar. Es taugt zum Schnitzen genauso wie zum Zerschneiden von Seilen, dem Zerkleinern von Kartons oder dem Schneiden einer Tomate. Eine gelungene Annäherung an die unerreichbare eierlegende Wollmilchsau.


    Fazit:
    Linder schickt mit dem neuen SE5 einen würdigen Neuzuwachs der beliebten Super Edge Serie ins Rennen. Zwar hätte ich mir für dieses Modell einen voluminöseren Griff sehr gewünscht. Demgegenüber stehen allerdings ein schneidfreudiger Flachschliff, ein sehr guter Stahl, ein universelles Einsatzgebiet, sowie eine vernünftige Lederscheide und ein attraktives Preis-Leistungsverhältnis.
    Das SE5 ist wie seine Geschwister kein Messer, das mit Horn, Holz oder Micarta Eindruck zu erwecken versucht. Es ist ein ehrliches Arbeitstier, bei dem man sich nicht scheuen wird es entsprechend einzusetzen.


    Das Unternehmen Fällkniven zählt seit knapp zwei Jahrzehnten zu den gefragtesten Herstellern von Jagd- und Überlebensmessern. Das Rezept aus Qualität, Funktion und pragmatischem Design geht auf und macht Messer wie das F1 oder A1 zu Klassikern, die Ratsuchenden auch heute noch häufig empfohlen werden. Auf diesem Erfolg ruht sich Fällkniven jedoch nicht aus. Einige ihrer Modelle hat die Firma deshalb zusätzlich in einer aufgewerteten Version, der “pro”-Serie auf den Markt gebracht. Nachdem ich bereits das kleinere F1pro unter die Lupe genommen habe, möchte ich mich heute dem größten Exemplar aus der Professional-Reihe widmen, dem A1pro. Was man von diesem Messer erwarten kann und für welche Anwendungszwecke es geeignet ist, möchte ich im Folgenden genauer beleuchten.



    Die Ansage ist unmissverständlich: Professional! Wer das auf seine Klingen lasert, der sollte auch entsprechend abliefern. Diese Ansicht teilt man bei Fällkniven und zeigt sich bemüht, dem Anspruch gerecht zu werden. Doch was heißt das konkret für das A1pro? Der Entwickler des Messers sieht dieses Modell als Überlebensmesser, dessen Aufgabe es ist, dem Träger mit maximaler Zuverlässigkeit zur Seite zu stehen. Es erhebt nicht den Anspruch eines spezialisierten Messers wie dem eines Jagd-, Fisch- oder Schnitzmessers. Absolute Robustheit steht hier im Vordergrund, was durch die 7mm starke Klinge im Konvexschliff untermauert wird.



    Dass das auf Kosten einer feinschneidenden Klinge geht, ist zu erwarten. Für filigrane Arbeiten oder Aufgaben, die eine dünne Klinge erfordern, wurde das A1pro nicht entworfen. Gröbere Hack- und Spaltarbeiten sollten dem Messer dafür recht gut von der Hand gehen. Natürlich ist bei solchen Aufgaben ein Beil oder eine Axt überlegen. Das A1pro versucht jedoch die robuste Eierlegende Wollmilchsau zu sein - mit dem klaren Fokus auf härteren Arbeiten. Nicht überraschend aber dennoch bemerkenswert: Wenn auch kein “Schnippler”, so kommt das A1pro dennoch mit einer respekteinflößenden Schärfe daher, wie man sie bei Produkten der Konkurrenz nur selten im Auslieferungszustand vorfindet.


    Manch einer mag sich fragen, worin die hauptsächlichen Unterschiede zwischen A1 und dem neuen A1pro bestehen. Zu nennen wären hier einerseits der laminierte CoS Stahl, der anstelle des sonst verwendeten VG 10 Stahl-Laminats zum Einsatz kommt. CoS verfügt über 1,1% C, 16 % Cr, 0,3% W, 1,5 % Mo, 2,5 % Co und 0,3% und ist auf Grund dieser Zusammensetzung recht Verschleißbeständig. Zudem verfügt der Stahl über eine gute Zähigkeit und ist deshalb weniger anfällig für Ausbrüche.
    Zusätzlich wurde der Stahl von ordentlichen 6 mm auf 7 mm Rückenstärke verstärkt. Wie bei allen Modellen der Pro-Serie ist das Parierelement aus Edelstahl gefertigt. Auch die Zytel-Scheide, die Geometrie des Erls sowie die Höhe des Klingenanschliffs wurden überarbeitet. Das Messer wird in einem Plastikköfferchen geliefert, das einen DC4 enthält. So kann das Messer jederzeit problemlos nachgeschärft werden.





    Um die Fähigkeiten des A1Pro in der Praxis zu testen, habe ich mich an den Bau einer improvisierten Bügelsäge gemacht. Gerade bei vollem Rucksack und langen Wegen ist es praktisch, nur ein platzsparendes Sägeblatt mitführen zu müssen, das bei Bedarf mit etwas Holz zu einer funktionsfähigen Säge zusammengebaut werden kann. Zuerst musste also Holz gehackt werden, was mit dem A1Pro recht gut von der Hand ging. Das Fällkniven bringt genug Gewicht an den Start, dass man hier wirklich schon von Hacken sprechen kann. Auffällig war, dass die Klinge sich im Holz nie verkeilt hat, was der balligen Klinge geschuldet sein dürfte.


    Feinere Arbeiten wie das Schneiden von Kerben oder das Trimmen der Schnittstellen fiel mit dem A1Pro schon etwas schwieriger, da die Klinge nicht so problemlos durchs Holz gleitet, wie das bei Messern mit 3-4mm Rückenstärke der Fall ist. Die gut Schärfe kompensiert das etwas, doch kommt man auf Grund der dicken und langen Klinge schnell an seine Grenzen. Durch die 7mm Stahl hat man allerdings genug Auflagefläche, um beim Schnitzen mit dem linken Daumen unterstützend Kraft auf die Klinge ausüben zu können. Überrascht hatte mich, dass ich beim A1pro erst einmal lernen musste, wie man das Messer für verschiedenen Aufgaben am besten einsetzt. Mit dem Ergebnis der selbstgebauten Säge war ich schließlich sehr zufrieden. Es geht sicherlich raffinierter und handwerklich sauberer. Zum Sägen reicht es aber allemal und außer dem A1pro musste auf kein anderes Werkzeug zurückgegriffen werden.









    Auch einen auf die Schnelle improvisierten Speer zum Fischen lässt sich mit dem Messer unkompliziert herstellen. Lediglich die Zacken richtig anzuspitzen gestaltete sich etwas schwieriger. Auch nach allen Tests war das A1pro immer noch enorm scharf und hatte subjektiv kaum spürbar an Schärfe verloren.


    Fazit:
    Mit dem A1pro hat Fällkniven ein Messer der Superlativen geschaffen! Das spiegelt sich unter anderem im exotischen CoS-Stahl, der enormen Robustheit und dem ordentlichen Preis wieder. Wer sich von letzterem allerdings nicht abschrecken lässt, erhält ein Messer, das das Gefühl vermittelt, für die Apokalypse gerüstet zu sein. Stilvoll, wohlgemerkt, denn Finish und Verarbeitung bewegen sich auf hohem Niveau. Makellose Schliffbilder, eine tadellose Verlötung des Parierlements und die atemberaubende Schärfe sind nur ein paar Merkmale, die diesen “Brecher” zu einem sehr hochwertigen Werkzeug machen. Wie schon beim F1pro hätte eine Micarta-Beschalung das Bild abgerundet und den hochwertigen Charakter unterstrichen. Für kalte Temperaturen oder Schock-intensives Hacken ist das Thermorun-Gummi allerdings keine schlechte Wahl.
    Als Freund von schnittfreudigen Messern hätte mir die Klinge etwas dünner besser gefallen. Ich traue dem Laminatstahl so viel Zähigkeit zu, dass eine etwas schlankere Klinge von 6 mm auch groben Missbrauch nur mit einem müden Lächeln quittiert hätte. Natürlich sorgt das Gewicht der zusätzlichen Klingenstärke andererseits für bessere Hackeigenschaften. Sobald es aber an die feineren Arbeiten geht, tut sich das A1pro naturgemäß schwerer. Hierfür sollte man zusätzlich ein kleineres Taschenmesser mitführen. Letztlich kommt es wie immer darauf an, wo der Nutzer seine Prioritäten setzt.
    Mir hat das testen des Messers auf jeden Fall richtig Spaß gemacht. Wer sich für die Luxusversion des A1 interessiert, sollte sich das Messer in jedem Fall einmal näher anschauen.



    daß sich die Situation bei Manly in den nächsten Wochen und Monaten bessern wird; es gibt da vielversprechende


    Ich habe bezüglich Qualitätsprobleme schon einmal etwas gelesen. Gab es hier Anlass zur Beschwerde? Ich war mit der Qualität meiner mittlerweile 6 Manlys immer zufrieden...

    Wären "Impact Tools" in diesem Thread auch angebracht? :hmmm:


    Hab da vor Ewigkeiten mal was gebastelt...."Do it yourself Streitkolben" :knueppel:


    richtig geil. Hast du die Zutaten dafür aus dem Baumarkt?


    @all: Ich find es cool, dass sich so viel beteiligen. Noch cooler wäre es, wenn man nicht einfach nur Begriffe nennen würde, sondern zumindest vielleicht ein beschreibendes Bild dazu verlinkt. Sonst muss man erst google befragen, bevor man weiß, was z.B. ein rabbit stick ist ;) .


    Dithmarscher ich mag RAM und Rohrzangen auch. Aber ich bezweifel, dass du die Zange selbst gebaut hast :D .