Qual der Wahl: Keine Öffnungshilfe oder keine Verriegelung?

  • Was bevorzugt ihr? Keine Öffnungshilfe oder keine Verriegelung? 114

    1. Keine Öffnungshilfe (104) 91%
    2. Keine Klingenverriegelung (10) 9%

    Weil ich mich die letzten Wochen etwas intensiver mit §42a konformen Messern auseinandergesetzt habe wollte ich jetzt mal in die Runde fragen, was ihr als legales EDC (erstmal vollkommen Hersteller und Modellunabhängig) bevorzugt: Ein Messer mit Öffnungshilfe und ohne feste Verriegelung oder ein Messer ohne Öffnungshilfe, dafür mit Verriegelung.


    Vor Weihnachten hab ich mir aus beiden Kategorien jeweils einen Folder gekauft, ein Pohl Force Bravo One Outdoor und ein Sypderco UK Penknife.


    Pohl Force Bravo One Outdoor
    Hierbei habe ich persönlich das Problem, dass ich mich trotz Feststellungsbescheid noch immer irgendwie der Entscheidung eines Kontrolleurs ausgesetzt sehe, da sich das Messer trotz fehlender Öffnungshilfe problemlos einhändig öffnen lässt. aber selbst wenn das nicht gehen würde hätte ich trotzdem kein Problem damit.


    Spyderco UK Penknife
    Kann man war absolut problemlos einhändig öffnen und mit etwas Übung und Öl auch "aufwaven" (fällt im Moment leider kein besseres Wort dafür ein), jedoch fehlt mir hier doch irgendwie die Sicherheit der Verriegelung. Klar, das Messer ist nicht auf schwere Arbeiten ausgelegt, aber wenn man mal etwas kräftiger auf den Klingenrücken kommt und sich das Messer einklappt hat man doch ein etwas unsicheres Gefühl.


    Aufgrund der Erfahrungen, die ich mit den beiden Messern gemacht habe tendiere ich momentan deutlich zur zweihändigen Öffnung mit Lock (völlig unabhängig von Klingenform, Größe, Materialien,...). Mich würde jetzt interessieren, wie ihr darüber so denkt, ob meine Meinung vielleicht doch zu stark von den beiden Messern beeinflusst wurde und ob ihr andere Erfahrungen gemacht habt.

  • Ich bevorzuge mit Lock und zweihändig zu öffnen. Wenn z.B. der Pin entfernt wurde, sich das Messer aber unter Umständen doch IRGENDWIE einhändig öffnen lässt, dann weiß ich allerdings auch nicht wie es gesetzlich aussieht. Gilt das urspr. Einhandmesser dann als Zweihandmesser?? Schließlich kann ich mit etwas Geschick (und umständlichen Verrenkungen) auch ein Einhand-SAK IRGENDWIE einhändig öffnen.

  • Also ich habe beide Messer und finde erstmal das diese recht unterschiedlich sind. Das Pohl ist deutlich robuster von der Machart und eher mal für einen groberen, auch outdooreinsatz zu gebrauchen. Das UKPK ist mehr so eine art "urban folder", zum schneiden der Pizza, öffnen der Briefe ist der gut, aber wirklich hart rannehmen würde ich das Teilchen nicht.
    Bei den beiden gefällt mir die Klingenform des UKPK für den alltag deutlich besser. Für outdoors das Pohl, allerdings bevorzuge ich outdoor ohnehin eher ein fixed. Daher habe ich das Bravo nie wirklich viel genutzt.
    Beim UKPK stört allerdings der nicht vorhandene Lock, ist doch bei vielen Dingen einfach lästig. Du solltest dich nicht auf die beiden Messer beschränken, die Auswahl ist wirklich sehr groß was die 42a konformen Messer angeht:
    Eka swede, Fallkniven U2, Böker Subcom 42, Böker Turbine (II) fortytwo, diverse Buck, Opinel, Müller Drop Point, Victorinox Hunter, Böker Supreme, Svord Peasant...
    Zudem bliebe ja noch die Wahl ein kleines fixed zu nehmen: Izula, Becker necker, Grasshopper, CRKT Minimalist oder meinen Favoriten das CR Professional Soldier.


    Ich würde mir die Ekas anschauen, preis leistungstechnisch sind die für mich momentan am besten wenn man mit dem recht klassischen Look keine Probleme hat.

    Honey, I can't go to bed yet - somebody on the internet is wrong!!

  • Hallo,
    ich würde mir keinen Folder ohne Verriegelung kaufen. Auf eine Öffnungshilfe kann ich gut verzichten aber schon allein der Gedanke das sich das Messer bei falscher Handhabung zuklappt ist mir ein Graus.
    Grüße
    Stefan

  • Die Prämisse eines Messers ist erstmal die,dass es zuverlässig funktionieren sollte.


    Nun: Ein Klappmesser hat IMMER den Nachteil zu einem Fixed,dass es naturgemäß über eine Schwachstelle verfügt: das Gelenk,was es erst zum Klappmesser macht.Der "Vorteil,dass ein Messer dadurch mobil in Taschen tragbar ist,ist stets ein funktioneller Nachteil,daher und NUR daher tüfteln seit der Erfindung des ersten Klappmessers Hersteller und Messermacher aller Couleur an einer möglichst stabilen Mechanik und an möglichst zuverlässigen Verriegelungen.


    Wenn ich mir bei der Arbeit mit einem Messer Gedanken um die Sicherheit meiner Finger wegen möglicvhen unbeabsichtigten Zuklappens machen muss,bin ich nicht hundertprozentig auf meine Arbeit konzentriert.


    Die Frage ist daher für mich eigentlich überflüssig: Ein Schloß/eine Verriegelung ist ein MUSS für ein EDC. Die Zehntelsekunden,die man mit einer Öffnungshilfe spart sind vollkommen vernachlässigbar - es sei denn ,jemand hängt sein Überleben an ein messer - aber dann wird er eh beides haben: Öffnungshilfe und Verriegelung! :gaehn: ;)

    Si vis pacem para bellum

  • Nachtrag: Wieso überhaupt ein KLAPPmesser als EDC?? Erlaubt sind Fixed bis 12cm - und somit (wenn gewünscht) größer als fast jedes Klappmesser. :) Selbst ein Neckie kann da bessere Dienste leisten. Klappmesser nehme ich mit zum Grillen,aber sonst......... :rolleyes:

    Si vis pacem para bellum

  • Sicherheit vor Schnelligkeit! Mir ist die Arretierung auf jeden Fall wichtiger, wobei sich mir persönlich die Frage nicht wirklich stellt weil ich zu 99% feststehende Messer nutze.


    Gruß Eiserner

    SEX, KNIVES AND ROCK'N'ROLL

  • Ich habe ein UKPK Rescue und ein Byrd Tern, beide ohne Verriegelung, gekauft und benutze die auch für lockere Schneidarbeiten. Das Tern ist relativ stabil, wenns offen ist, aber speziell beim Rescue ist kaum Widerstand bei Schließen (trotz Einstellversuchen, entweder zu lasch oder zu stramm), was schon mehrmals dazu geführt hat, daß z.B. beim Abwischen der Klinge am Hosenbein das Messer unfreiwillig einklappen wollte. Damit kann man umgehen, ich bin aber hochvorsichtig dabei geworden. Besser und sicherer ist meiner Ansicht nach ein Messer mit Verriegelung. Bei Einhändern mit entfernten Pins oder zugepressten Löchern fühle ich mich verunsichert, befürchte im Zweifelsfalle eher eine Owi als ein freundliches Durchgewunken werden.

  • Klappmesser nehme ich mit zum Grillen,aber sonst......... :rolleyes:

    Schmecken die gut? :grillmeister:


    Ehrlich finde ich gerade zum grillen ein Fixed besser, da gibts einfach weniger Stellen wo sich Blut, Fleischsaft, saucen etc. reinsetzen können. Ein hoch auf die Skelettmesser. Viele Necker (oder sonstige fixed) sind dünner als ein dünner Folder oder gar das Bravo.. daher habe inzwischen auch eher ein CR PS dabei als einen Folder.
    Das UKPK würde ich nur in sofern als EDC nehmen wenn du ein zweites Messer mit Verriegelung (oder fixed) dabei hast. Allerdings liegt beim UKPK der Zeigefinger so am choil das es nicht gerade schnell einklappt und schon garnicht wenn man damit nur schneidet (aber wer will das schon mit einem Messer)- ist es garnicht sooo verkehrt. Die für den Gebrauch sinnvollere Variante ist definitiv die mit Verriegelung.

    Honey, I can't go to bed yet - somebody on the internet is wrong!!

  • Mir ist eine Verriegelung wichtiger.
    Bei einer Einhandbedienung zählt bei mir aber meist nicht die Geschwindigkeit, sondern daß ich beim arbeiten nur eine Hand frei habe.
    Eine Alternative, wenn man beides braucht und den 42a ernst nimmt, ist ein kleines Fixed mit Kydex und Griff nach unten am Gürtel oder Hals.
    Man kann es einhändig ziehen und es steht bombenfest.
    Ich habe alle Varianten mehrfach und entscheide mich intividuell nach Bedarf.

    Der Wald ist der Freund der Gesetzlosen.

  • Bei Foldern ist mir ist auch die Klingenarretierung wichtiger, als die einhändige Öffnung. Allerdings habe ich durch den § 42a Gefallen an hosentaschentauglichen Fixed gefunden, die ich vor 2008 eher nutzlos fand und jetzt regelmäßig als "legales" EDC einstecke.


    Ich nehme zwar auch gelegentlich mein Speedlock Curting mit, aber das in erster Linie, weil ich die Ausnutzung der Gesetzeslücke interessant finde und mich die ungläubigen Blicke der Umstehenden erfreuen, wenn ich ihnen erkläre, dass dieses "gefährlich aussehende Springmesser" nicht vom unsinnigen Führungsverbot betroffen ist. Obwohl man auch damit die meisten EDC-Aufgaben gut bewältigen kann, bleibt immer ein komisches Gefühl, weil die Klinge einklappen könnte. :bibber:

  • Da ist ja schon einiges zusammengekommen seit gestern :)


    Erstmal zum Thema Fixed: Ich habe in meinem Rucksack auch fast immer noch ein kleines Fixed (Bark River Bravo Necker) als Backup mit drin. Jedoch scheidet es für mich aus im Büro das Fixed zu tragen. Trotz der kompakten Abmessungen wäre es für mich nicht akzeptabel, wenn jemand im Büro sieht, dass ich mit dem Messer rumlaufe. Wurde am Anfang auch komisch angeschaut, als ich mal mein Urban Survival als Brieföffner aufm Schreibtisch hab liegen lassen. Zu viele blöde Blicke ;)


    Prinzipiell wurde aber meine Einschätzung von euch bisher bestätigt. Lieber zweihändig als ohne Lock. Mir war auch am Anfang klar, dass sich UKPK und Bravo One nur sehr schwer direkt vergleichen lassen, jedoch ging es mir prinzipiell nur um die beiden Punkte.


    Das Arbeiten mit dem UKPK ist schon sehr gewöhnungsbedürftig. Natürlich bekommt man durch die Position des Zeigefingers noch etwas zusätzliche Stabilität und Sicherung gegen ungewolltes Einklappen, jedoch ist es schon immer ein komisches Gefühl, wenn man mit dem Rücken irgendwohin kommt und merkt, wie die Unschärfe den Zeigefinger nach unten drückt... Trotzdem werd ich mir bald ein Squeak kaufen, da die kleinen Messer für den Gebrauch in der Stadt schon irgendwie optimal sind (Brotzeit machen,...) und Menschen in der Nähe nicht so verschrecken wie zB ein Bravo One.


    Der andere Punkt, den einige angesprochen haben ist die Gesetzeslage bei den unechten Zweihandfoldern. Hierbei müssen meiner Meinung nach zwei Fälle unterschieden werden:


    1. Wird ein Messer durch ein spezifisches, technisches Konstruktionsmerkmal (Loch, Pin, Flipper,...) zu einem Einhandmesser
    2. Ist ein Messer, dass sich einhändig öffnen lässt ein Einhandmesser?


    Hierbei möchte ich nochmal auf das Böker Urban Survival kommen: Dadurch, dass die Klinge relativ kurz ist und der Öffnungspin sehr nah an der Klingenachse ist, ist es (für mich zumindest) nur sehr schwer möglich bis beinahe unmöglich das Messer einhändig zu öffnen. Wird es also durch dieses Konstruktionsmerkmal trotz eindeutiger Einhand-Merkmale zu einem Zweihand-Messer?


    Ich habe das Glück, dass ich sehr viele Polizisten bei uns in der Heimatregion kenne und die das ganze sehr locker sehen (ist halt doch sehr ländlich geprägt). Als ich mal einen von ihnen (war im Dienst bei nem Einsatz) gefragt hatte, wie er den mein ZT0300 einstufen würde (Gedanke "Springmesser" bei Leuten ohne Hintergrundwissen), wollte er wissen, wo er den so eines herbekommen könnte ;)


    Ich werde es denk ich in Zukunft so machen, dass ich weiter das Pohl Force als EDC nutze und mir einfach den Feststellungsbescheid aufs Handy lade, falls es zu Fragen bei einerr Kontrolle kommt. Viel abgesicherter gehts glaub nicht...

  • Hallo,
    ich würde mir keinen Folder ohne Verriegelung kaufen. Auf eine Öffnungshilfe kann ich gut verzichten aber schon allein der Gedanke das sich das Messer bei falscher Handhabung zuklappt ist mir ein Graus.
    Grüße
    Stefan


    :thumbup: Ganz meiner Meinung - Habe mir aus genau diesem Grund einen "Darkstalker BRD vom Messerkönig" gekauft :thumbup:

  • Jedoch scheidet es für mich aus im Büro das Fixed zu tragen. Trotz der kompakten Abmessungen wäre es für mich nicht akzeptabel, wenn jemand im Büro sieht, dass ich mit dem Messer rumlaufe.


    Den Punkt kann ich nicht ganz nachvollziehen. Wenn ich im Büro ein Fixed einstecke, dann sitzt das so tief in der Hosentasche, dass nur das Lanyard (auf das man zur "Tarnung" auch verzichten könnte) zu sehen ist. Bei Foldern ist i.d.R. auch ein Clip zu sehen, der den Messerträger verraten könnte.

  • Da sind die Befindlichkeiten in den verschiedenen Umgebungen / Gruppen aber sicher auch individuell unterschiedlich....kann mir durchaus auch ein Gegenüber vorstellen, das sich mit "nur einem Taschenmesser" noch irgendwie "sozialethisch arrangieren kann" (Würg!...), während ein "richtiges, feststehendes Messer" da ein No-Go sein könnte.


    Habe die gesellschaftliche Trageakzeptanz gegenüber Foldern meist auch höher empfunden als gegenüber Fixed, mit der Ausnahme sehr kleiner, sehr gefällig gestalteter Fixed vielleicht...


    Plus 1 übrigens für die Bevorzugung von Verriegelung vor Öffnungshilfe. Es war ja - im Gegensatz zu den Gepflogenheiten der großen Politik - kein taktisches Geschwurbel, als wir bei der leidigen 42a-Einführung immer wieder darauf hingewiesen haben, daß die Klingenverriegelung eine sinnvolle bis notwendige Sicherheitsvorkehrung für den alltäglichen Werkzeuggebrauch eines Messers ist und kein exklusives Gestaltungsmerkmal für "Mordwerkzeuge" von Jugendgangstern :)

  • Habe die gesellschaftliche Trageakzeptanz gegenüber Foldern meist auch höher empfunden als gegenüber Fixed, mit der Ausnahme sehr kleiner, sehr gefällig gestalteter Fixed vielleicht...


    OK, so betrachtet stimmt das natürlich. Wenn ich mein bis dahin unsichtbar getragenes Böker Plus Bob aus der Tasche ziehe, reagieren die Mitmenschen (zumindest die, die meinen Messer-Tick nicht kennen :D ) vermutlich auch anders, als wenn ich ein Bravo One zücke.


    Andererseits: Wenn man das Messer nur dann aus der Tasche holt, wenn es auch etwas zum schneiden gibt, erübrigt sich die gern gestellte Frage "Wozu hast du denn ein Messer dabei?" ;)

  • Ich hab seit einiger Zeit ein Böker Plus Subcom 42 als EDC. Die Klingenlänge reicht für meine Schneidearbeiten völlig aus und das Ding ist von Haus aus so stramm eingestellt das es bei normalen Schneidearbeiten fast unmöglich ist das Teil versehentlich einzuklappen. Und wenn man dann doch mal so viel Druck ausüben muß das es zuklappen könnte, dann verhindert der Zeigefinger durch seine Position das die Klinge so weit zuklappt das man sich weh tut.
    Ich muß dazu sagen das ich das Ding hauptsächlich zum öffnen von Verpackungen jeglicher Coleur verwende und wenn man das Päckchen schon in der Hand hat fehlt eben die dritte Hand um einen Zweihandfolder aufzufummeln, daher wurds ein gesetzeskonformer Einhänder. Für richtige Outdooraktivitäten würde ich auch eher zum Folder mit Lock oder zu einem Fixed greifen.


    CU
    Denis

    Alles Gute im Leben ist entweder ungesetzlich, unmoralisch, oder es macht dick.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!