Bitte um Kaufberatung: Bergstiefel BW

  • Hallo zusammen,


    ich habe mich entschieden mir für den Dienst bei der BW Bergstiefel zu gönnen. Jetzt musste ich feststellen, dass es da auch diverse unterschiedliche Modelle gibt...


    In der engeren Wahl ist der "normale" Bergstiefel BW, leicht von Haix und der Hanwag Yukon. Bei diesem gefällt mir der umlaufende Geröllschutz (die Gummierung). Dies ist mir wichtig, da ich die Schuhspitze gerne etwas geschützt hätte, da die doch recht schnell bei mir in Mitleidenschaft gezogen wird. Da gibt es dann noch die Variante mit Gore-Tex von Hanwag, das wäre dann der Alaska GTX. Ebenso sind die Schuhe von Hanwag wohl neu besohlbar.


    So jetzt bin ich völlig unschlüssig, ;( welchen ich davon nehmen soll und ob der Preisunterschied von Haix zu Hanwag gerechtfertigt ist. Frage an Euch:


    - Welcher Marke würdet ihr den Vorzug geben?


    - Welchem Schuhmodell würdet ihr den Vorzug geben?


    - Ist Gore-Tex zwingend notwendig? Ich plane jetzt nicht stundenlang durch Bäche zu marschieren, aber er sollte schon im Sommer wie im Winter mindestens so dicht wie die dienstlich gelieferten Stiefel sein.


    Da ich weiß, dass bei Stiefeln "anziehen" am wichtigsten ist: Wo kann ich denn am besten ALLE verschiedenen Stiefel in der Region Bonn/Köln einmal anprobieren? Oder bleibt mir nix anderes übrig als im Netz zu bestellen und dann zu testen ?


    Vielen DANK für Eure Hilfe! :D



    PS: Noch eine kleine Anmerkung - ich weiß, dass bei der BW nicht überall privat beschaffte Ausrüstung getragen werden darf und richte mich dementsprechend danach :rolleyes:

  • Im Köln-Bonner Raum fällt mir nichts ein wo man diese Schuhe anprobieren kann.


    Kommst du vielleicht mal in die Nähe von Manheim? Schuh Keller ist der beste Laden für Schuhe den ich kenne, da habe ich auch meine letzten Stiefel gekauft obwohl ich aus dem Rheinland komme...


    Ich bevorzuge Gore, im Nassen ist es einfach ein zusätzlicher Schutz. Ich stand im skandinavischen Fjäll schon eine ganze Woche ständig im Schlamm oder im Wasser, die Schuhe waren trotzdem dicht. Mit reinen Lederstiefeln hatte ich unter den Bedingungen immer nasse Füsse...

  • Hast Du abgeklärt, ob Du alle diese Modelle dienstlich tragen darfst? Speziell die Alska mit dem Geröllschutz fallen ja optisch etwas aus dem Rahmen.


    Da Du Dir die Stiefel privat besorgst geh ich mal davon aus, dass Du dienstlich nicht in den Bergen unterwegs bist, oder? Dann würde ich auf den Geröllschutzrand verzichten. Ich habe zwar auch die Alaska, aber trage sie auch nur, wenn ich beruflich in den Bergen unterwegs sein muss. Ansonsten finde ich die für normales Gelände zu steif und fest. Sind ja auch für die Berge gemacht.


    Als ich neim Bund war hatte ich mir Bergstiefel von Lowa (Mountain Boot GTX) mit Versorgungsnummer besorgt. Die sind etwas weicher und auch fürs normale Gelände gut geeignet. Daher habe ich mir die gleichen vor ein paar Monaten nochmal besorgt. Tolle Schuhe und mit Hanwag und Meindl auf einem Level. Wie ich finde und aus Erfahrung (dienstlich gelieferte Bergstiefel) können da Haix qualitativ nicht mithalten. Da lässt sich nicht mal die Sohle wechseln (die ich auch zu weich finde --> man rutscht auf fels und Eis zu leicht).


    Hier noch ein Link zu den Lowas: https://www.freudenberg-shop.d…J-A9IzopsoCFcoaGwodiLgDkw
    Schau doch mal, ob die nicht auch ein Forenpartner anbietet.


    Zum Thema Gore-tex: Wenn Du es nicht brauchst, dann lass es. In Schuhen mit Membran wirst Du immer mehr schwitzen als in reinen Lederschuhen. Außerdem funktioniert die Membran nur, wenn 20°C (?) Unterschued zwischen innen und außen sind. Wenn es also 20° hat, kannst Du das Gore vergessen, sofern Du nicht in feuchtem Gebiet bist. Ich habe trotzdem Gore und zwar aus folgendem Grund: Ich schwitze relativ stark. In Lederstiefeln würde ich vermutlich etwas weniger schwitzen, aber die trocknen eben auch viel langsamer. Wenn gepolsterte Lederstiefel richtig nass geschwitzt sind werden Sie bei feuchtem Wetter über Nacht nie trocken. Das kann dann auch 2-3 Tage dauern.

    2 Mal editiert, zuletzt von Beru ()

  • Der "normale" leichte "Bergschuh" von Haix oder gerne auch von Lowa ist mehr Trekking-als Bergstiefel. D.h. von der Sohle her mehr auf Dämpfung und gutes Abrollverhalten/Flex ausgelegt, sowie eine ausreichende Knöchelstabilität für Wanderungen mit Gepäck. Der Hanwag Yukon, bzw. Alaska, den ich selbst BW-dienstlich wie auch im Freizeitgebrauch seit gut 5 Jahren im Einsatz habe, ist ein ausgewachsener Bergstiefel mit sehr steifer Sohle, hohem Schaft und hochgezogenem Geröllschutz, mit dem man auch Trekken kann, noch festern Halt hat, aber auch mehr Gewicht am Fuß, an das man sich aber gewöhnen kann.


    Der wesentliche Unterschied ist eben die Sohle, die beim Yukon/Alaska so "hart" ist, dass der punktuelle Druck einzelner Steine/Kanten auf die ganze Fläche der Sohle verteilt wird und man somit recht entspannt über alles drüber walzen kann, ohne dass sich die Füße gefühlt um jeden zweiten Kieselstein wickeln. Ich mag ihn genau deshalb und habe damit Abends recht entspannte Füße. Ob du jetzt einen Vollederschuh oder einen mit GoreTex Futter haben willst, musst du selber wissen. Beides hat seine Grenzen im Feuchtigkeitsmanagement und beide Schuhe brauchen angemessene Pflege und Imprägnierung.


    Zur Neubesohlung noch ein Wort: Dabei kommt es auf die Machart an, ob es möglich ist. Bei vielen Modellen von Hanwag, Meindl und Lowa ist dies möglich, jedoch nicht bei angespritzten Sohlen wie z.B. beim Lowa Zephyr oder Renegade. Wir sprechen hier nicht von der Erneuerung des untersten Gummilappens, der die Laufsohle bildet, sondern über ein komplettes "Fahrgestell" inkl. Dämpfung und Geröllschutzleiste. Dazu wird der Schuh vom Fachhändler beim Hersteller eingeschickt. Ein Problem, das bei unseren Kunden im Laden häufiger auftritt, sind sich lösende, auflösende oder bröselnde Sohlen, wenn beim Schusterservice um die Ecke nur eine neue Laufsohle aufgeklebt wird, und der verwendete Kleber mittelfristig den Dämpfungsschaumstoff angreift.


    Nachtrag:


    Ohne Anprobieren würde ich es wirklich nicht riskieren, mir den einen oder anderen Schuh auf gut Glück zu bestellen, da er zum Fuß passen muss. Der eine Hersteller fertigt auf etwas schmalerem Leisten, der andere auf breiteren und wieder andere wie z.B. Hanwag bieten Schuhe für "normale", breite, eckige Füße oder sogar speziell gepolstere für Hallux-Geplagte. Der Schuh soll zwar gut sitzen und führen, den Fuß aber nicht einengen. Da hilft nur anprobieren und mal länger als 10 Minuten am Fuß lassen. und eine Daumenbreite Platz vorm großen Zeh/"Dauzeh" solle man in der Länge auch einplanen.

  • Hallo zusammen,


    Ja - ich weiss, dass der Beitrag uralt ist, aber kann jemand etwas zu den aktuellen Bundeswehr Bergstiefeln von Meindl sagen (im Einsatz bei den Gebirgsjägern) ?

    Mir geht es darum - sind die Schuhe auch geeignet zum Wandern für unbefestigtes Terrain und leichtes alpines, felsiges Gelände oder ist die Sohle dafür viel zu steif und das Modell ist ein reiner Bergsteigerschuh. Die Bergstiefel sind ja geeignet zur Steigeisen-Montage. Von dem her sins sie wohl der Kategorie D zuzuordnen.


    Danke vorab.


    Gruss

    Thomas

  • Ich kenne die Stiefel persönlich jetzt nicht, aber Stiefel der Kategorie B/C können ebenfalls Steigeisengeeignet sein.

    Ich habe persönlich die Erfahrung gemacht, dass ich bei Stiefeln nicht nach dem gehen sollte was mir gefällt/ was taktisch ist.

    Meist waren die Stiefel dann einfach too much oder passten nicht ordentlich.

    Mittlerweile gehe ich nicht nach Aussehen/Farbe etc. sondern nach individueller Geeignetheit und Passform.

    Bei meiner Everest Basecamp Tour habe ich Steigeisenfeste La Sportiva Stiefel Kategorie C getragen. Die Tour an sich kann man auch mit Kat B gut laufen oder sogar mit Halbschuhen. Aber meine Stiefel waren sehr leicht und passten für mich.

    Also kurz zusammengefasst. Nicht an Marken, taktische Verwendung oder ähnliches aufhängen.

  • Ja - das Wichtigste ist natürlich, dass man gut in den Schuhe laufen kann und natürlich trittfest ist, wenn es darauf ankommt.

    Ich möchte nur vermeiden, dass ich einen Stiefel kaufe, der dann von der Sohle und der ganzen Ausführung her so steif ist, wie wenn man

    in Ski-Stiefeln geht. Auf der anderen Seite denke ich, kann der BW Bergstiefel nicht so extrem nur für das hochalpine Bergsteigen sein, wenn die

    Gebirgsjäger damit das ganze Jahr rumlaufen - denke die machen ja damit auch Leistungsmärsche auf Strasse und Feldwegen damit - da sollte die

    Stiefel doch auch ein guter Kompromiss sein in Richtung Wandern und leichtes bis mittelschweres Gelände.

    Wäre natürlich super, wenn es jemand geben würde, der die Stiefel hat und schon lange damit Outdoor unterwegs ist.

  • Mir geht es hier auch nicht um taktisches Aussehen - aber schwarzes Glattleder ist pflegeleicht und so knallbunte Farben wie teilweise

    Wanderstiefel haben, müssen es nicht unbedingt sein.

    Beim Aussehen geb ich dir absolut recht - das hat sich bei einem guten Wanderschuh der Funktionalität unterzuordnen.

  • Das Thema ist zwar schon älter, aber aus gegebenem Anlass (wettermäßig) wieder mal:

    In der Kategorie bedingt steigeisenfester Bergstiefel ist der Lowa Mountain Boot tatsächlich der bequemste, den ich kenne.

    Ich hatte vorher Hanwag Alaska, BW Bergstiefel von Haix, davor noch ein altes BW Modell ohne GTX und einen Meindl, an dessen Namen ich mich nicht mehr erinnere (es war nicht der Island).

    Wie gesagt, für diese Kategorie sehr bequem und gut verarbeitet. Bedeutend besser als der Haix BW-Stiefel.

    Nur leider muss man im Winter bei der Sohle deutliche Abstriche machen, ich empfinde die auf Schnee als sehr rutschig.

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