Beiträge von Desert Storm

    Zuhause angekommen:
    Meine Erfahrung zeigt, dass eine der häufigsten Aufgaben, die ein Messer abkönnen muss, schlichtes Essenzubereiten ist.


    Infolgedessen komme ich auch in diesem Test darauf zurück. Vorab eine kleine Übersicht der Aufgaben:
    P1010414.JPG
    Die Disziplinen sollten vergleichbar sein mit denen meiner letzten Reviews.


    In diesem Sinne begann ich mit Papierschneiden. Dies ging, auch wenn man eine ausgeprägtere Längsbewegung der Klinge braucht für einen sauberen Schnitt, als wie wenn man eine schlankere Klinge hätte. Dies liegt darin begründet, dass ein Zugschnitt die Geometrie der klinge günstiger werden lässt.
    Der Ansatzpunkt, also der Punkt, an dem die Schneide das Papier berührt wandert so über eine längere Strecke.
    Druckschnitt vs Zugschnitt.JPG
    Die grauen Dreiecke sollen den Klingenquerschnitt vereinfacht darstellen. Die dunkelgrauen Dreiecke stellen die tatsächliche physisch vorhandene Klinge dar, die hellgrauen Dreiecke sollen die Wirkung der Klinge darstellen. Ein längerer Weg zur gleichen maximalen Dicke bewirkt einen fiktiv anderen Winkel, ergo schneidet eine dicke Klinge bei Zugschnitt effektiver.


    Ich hoffe, das ist so verständlich...?
    P1010417.JPG
    Kurz und gut, gibt man dem Messer genug Zug mit, schneidet es auch.


    Anschließend stellte die Spitze unter Beweis, dass sie in Brot ebenso gut eindringt wie in Holz :D AUch hier war der deutliche Zugschnitt beim Aufschneiden des Brötchens hilfreich. Das Hunter stellt einen guten Piekser dar, dem ich auch durchaus zutraue, eine Kokosnuss zu öffnen, allerdings hätte ich mir dazu wohl etwas Überstand des Erls am griffende gewünscht, da man so auch ohne Beschädigung des Micartas mit Steinen auf den Messererl hämmern könnte.
    P1010420.JPG
    P1010422.JPG
    Dann die Königsdisziplin: Karotten.
    P1010423.JPG
    Wie man auf dem einen Bild sehen kann, hat die Klinge stark gespalten. Warum verhält es sich hier selbst bei Zugschnitt so? Das Material ist ebenfalls einflussreich auf den Vorgang des Schneidens. Hartes Material muss trotz Zugschnitt elastisch genug sein, um von der maximalen Stärke des Messers nicht zerrissen zu werden. Die Scherkräfte werden materialabhängig also irgendwann zu stark und das Material reißt auf, wird gespalten statt geschnitten. Die Faktoren sind hier also nur Materialeigenschaften und DIcke der Klinge, die Länge des Schnittweges greift hier nicht ein. Das hängt auch damit zusammen, dass bei so hartem Material starke Reibungskräfte auf die Klinge wirken und das Material die Schneide gar nicht mehr berührt.
    Ich habe versucht, auch das genauer zu illustrieren.
    Keilwirkung.JPG
    Infolge der Scherkräfte oben kommt es im unteren Bereich des Schnittgutes zu einer Stauchung und diese zunehmende Materialdichte sucht sich den Weg des einfachsten Widerstandes, von der Tischplatte weg, nach oben. Das Material arbeitet also in Richtung Schneide und spaltet sich so weiter auf. Dies ist der Grund, dass die Karotte sich nach oben durchbiegt.


    Diese Probleme gibt es beim Brötchenschmieren nicht :D Das bedeutet aber nicht, dass sich keine Schokocreme in der Blutrille gesammelt hat. Diese stört hier etwas, aber das ist marginal und vernachlässigbar. Der Bauch der Klinge gibt einem die Möglichkeit, auch diese Arbeit zufriedenstellend auszuführen.
    P1010426.JPG
    P1010428.JPG
    Ein Kommentar zur Scheide noch: Ich persönlich mag keine Crossdrawscheiden. Insofern bin ich froh, dass man das Messer auch senkrecht tragen kann. Allerdings komme ich mit dem Verschluss nicht klar. Auch wenn die Scheide sehr genau sitzt, ich hatte immer wieder Probleme mit dem Druckknopf. MIt Handschuhen ist dieser nur schwer zu bedienen.
    Würde ich mir das Hunter zulegen, so würde ich auf jeden Fall über eine zusätzliche Scheide nachdenken, Kydex wahrscheinlich.
    P1010434.JPG
    P1010438.JPG
    Abschließend noch ein Größenvergleich mit Bravo 1 und Randall Woodsman sowie einem Maßstab.
    P1010431.JPG
    P1010433.JPG
    Ich fasse zusammen und ziehe den Bilanzstrich:
    Positiv fällt auf:
    Die Daumenrampe ist sehr gut gelöst
    Das Messer ist sehr stabil gebaut
    Praxistaugliche Länge
    Sehr gute Handlage
    Starke Spitze
    schöne Lederscheide (optisch ja tiptop)[/list]



    Negativ fällt auf:
    Starke Keilwirkung der Klinge schränkt Gebrauch bei hartem Schnittgut ein (man kann nicht alles haben ;) )
    Blutrille kann zum Dreckfang werden (allerdings gut zu reinigen, hier ist ein individueller Vergleich Vorteil/Nachteil sinnvoll)
    Kein überstehender Erl für Meißelnutzung


    Das Hunter ist ein guter Allrounder, das in keiner Disziplin glänzt, aber auch in keiner komplett durchfällt, wenn man den jagdlichen Aspekt außen vor lässt.
    P1010402.JPG
    Ich würde es als stabilen User in Erwägung ziehen, wenn ich in der größenklasse nicht bereits bedient wäre.
    P1010429.JPG
    So bleibt mir nur, mich bei Tony und der Gemeinde für die Teilnahme zu bedanken und hoffe, dass ich mit dem Review ein wenig etwas zurückgeben konnte.

    Hallo zusammen,


    was lange währt, wird endlich gut :)


    Hier nun meine Eindrücke vom Hunter.
    P1010404.JPG


    Erst ein paar einführende Überlegungen zum Messer mit Schwerpunkt auf den
    Was mir als erstes auffiel, ist die Daumenrampe/-mulde. Die Erhebung ist gut gelungen, denn dadurch hat man eine Menge Grip, sowohl beim Ziehen, als auch beim Drücken mit der Klinge. Es gibt keine spitzen Oberkanten, wie bei einer Daumenrampe im herkömmlichen Stil üblich.
    Die Klinge ist sehr stabil und hat eine gute, praxistaugliche Länge für alltägliche Arbeiten. Es steht allerdings die Frage im Raum, ob die Klinge nicht zu stabil ist für manche Arbeiten, dies relativiert sich allerdings aufgrund der Zweckbestimmung.


    Die Zweckbestimmung liegt im jagdlichen Bereich, das Messer soll damit stark genug sein, ein Schloss aufzubrechen. Die Hohlkehle wurde ja bereits oft Gegenstand von Diskussionen in der Messerwelt. Ohne jagdliche Erfahrung meinerseits stelle ich hier mal ein paar thesen zusammen:
    Die Rille soll verhindern, dass sich die Wunde um den Einstich schließt und so mehr Blutverlust generieren.
    Beim Stich in den Brustkorb soll Luft einströmen können und so zum Zusammenfallen der Lunge führen.
    Die Rille dient schlicht der Gewichtsreduzierung.
    Bei allen Thesen sehe ich allerdings nicht, wie ein Jäger davon profitieren soll: Das Stück an Blutverlust sterben zu lassen ist nicht gerade waidgerecht soweit ich weiß und zweitens über die Öffnung der Halsschlagader besser möglich.
    Ein Stich in die Lunge ist ebenfalls nicht die feine höfliche Art, da mir das Abnicken über Durchtrennung der Halswirbel bekannter ist als waidgerechtes Abfangen.
    Insofern sehe ich hier vor allem den Gewichtsvorteil und auch den reduzierten Klingenquerschnitt.


    Zum generellen Gebrauch und Ablauf des Testes:
    Ich habe den Schwerpunkt auf den alltäglichen Gebrauch gelegt, also Arbeiten an der frischen Luft, Arbeiten in Zusammenhang mit Lebensmitteln und generelle Eigenschaften der Klinge.


    Zur Handlage: Die ist sehr gut, der Griff liegt angenehm in der Hand, das Eichblatt sorgt nach meinem subjektiven Empfinden für mehr Grip. Durch eine nicht zu starke Konturierung bietet es der Hand viele verschiedene Griffhaltungen an.
    P1010380.JPG
    P1010385.JPG
    P1010386.JPG
    Wir wollen mit den Arbeiten draußen beginnen:
    Die Schärfe des Messers ist gut, der Werkschliff und die Klingengeometrie gibt dem Nutzer einen eher derben Winkel an die Hand mit stark spaltender Wirkung. Der damit einhergehende Dreiecksquerschnitt der Klinge zwingt beim Schnitzen, die Klinge in einem sehr steilen Winkel zum Werkstück zu führen, da die Klinge sonst nicht richtig "beißen" kann. Der hohe Winkel wiederum verhindert es dann, dass man allzufeine Späne abnehmen kann vom Holz. Zusammenfassend lässt sich sagen, Stock anspitzen und Holzspäne schaben ist möglich, allerdings ist das Messer dazu definitiv nicht primär ausgelegt.
    P1010382.JPG
    P1010388.JPG
    Anders verhält es sich beim Hacken. Trotz des relativ geringen Gewichtes schlägt sich das Hunter erstaunlich gut. EInzig die Klingengeometrie verhindert ein tieferes Eindringen in das Schnittgut, allerdings sorgt dieselbe Keilform auch für eine hohe Materialverdrängung, womit es relativ zügig vorrangeht und gerade dünnere Äste kein Problem darstellen.
    P1010383.JPG
    P1010384.JPG
    Auf meiner kleinen Tour durch den örtlichen Wald sah ich ein schönes Motiv, Steine und Gras, worauf ich das Messer drapierte zwecks Foto. Wie ich durch das Objektiv sehe, bemerke ich kleine Punkte, die auf dem Messer rumwuseln. Anscheinend hat das Hunter das Große Krabbeln ausgelöst und ich hatte sogar ein paar Models zur Verfügung. :D
    P1010397.JPG
    P1010398.JPG


    Anschließend nutzte ich das Messer noch dazu, in eine Kerbe eines größeren Astes zu stoßen und zu hebeln. Die stabile Klinge machte dies anstandslos mit. EIn Aspekt ist hier sicher die Klingenspitze. Ich stiße das Messer in ein anderes Holzstück und hebelte nun explizit mit der Spitze. Keinerlei Beanstandung, man sieht gut die Spitze und ihre Marken, die sie im Holz hinterlässt, erinnert mich stark an die Rüstungspiekser ausm Mittelalter :D
    P1010392.JPG
    P1010393.JPG
    P1010411.JPG
    Zusammenfassung des Ausfluges: Das Messer fühlt sich an der frischen Luft sehr wohl, es klettert sogar auf Bäume :clap:
    P1010407mod.JPG


    Unten gehts weiter :)

    Chris Reeve hat ja auch bei seinem S30V die Härte verringert, auf 58 afair. Ist auch nicht so doof, wenn man bedenkt, dass man die Klinge ja vllt doch mal schärfen muss. Ich könnte mir vorstellen, dass es da Analogien gibt beim D2 von PF.


    Soweit ich informiert bin, ist zwar die Schärfbarkeit besser, die SChnitthaltigkeit jedoch weniger von der Härte als von der Molekularstruktur abhängig und da passt es wieder.


    Hab mit meinem Professional Soldier bisher keine negativen Erfahrungen gemacht und denke, dass auch Dietmar weiß, was er da tut.

    Ein sehr schönes und interessantes Messer! :thumbup: SPielt für mich in einer Liga ergonomisch-optisch wie das CR Pacific. Hat sogar die drei Rillen parallel, ein Element, das ich sehr schätze. :)


    Allerdings ein anderer Ansatz, die Linienführung ist vor allem am Rücken weniger geradelinig. Es trägt seinen Namen absolut zu recht, bullig sieht es aus! Danke fürs Zeigen! :thumbup:

    Sakrileg!!! :D dachte ich mir, als ich las TFDE und Vitrinenmesser in einem Atemzug ;)


    Also meins wird normal benutzt. Da ich nicht vorhabe, es wieder herzugeben sind mir Kratzer etc absolut egal.


    Abgesehen davon finde ich auch, dass es eines der stimmigsten Gebrauchsmesser ist dank seiner Gestaltungsmerkmale - in der Vitrine hab ich davon nichts. Ungeachtet dessen sieht es halt auch noch gut aus :D


    Eben ein Rundum-Glücklich-Paket imho.

    Ich sehe das so, dass hier SCheide und Fixed untrennbar voneinander transportiert werden. Die Sache ist ja sehr kompakt gehalten, für den Schlüsselbund eine gute Idee, vor allem, da hier normalerweise eher Folder zum Zug kommen.


    Ein Fixed am Schlüsselbund, ohne dass es aus der Scheide geraten kann, durch den Sicherungsriemen...

    Super, vielen DAnk für das tolle Review! :thumbup: Ich hatte gehofft, dass ich hier mal was über diese Messer zu lesen finden kann, die interessieren mich auch sehr :)


    Bin gespannt, wie sich der Stahl bewährt, hat ja schließlich jeder Hersteller seinen eigenen Umgang mit dem Material, Sandvik ist nicht gleich Sandvik.


    Super auch die Scheide, runter aufs Wesentliche mit einer schön gemachten Sicherung.

    Ich finds super :thumbup: Irgendwie gefällt mir diese Farbkombi gerade wegen ihrer Gewöhnungsbedürftigkeit ;)
    Das bringt Farbe ins SPiel, ohne dass der Betrachter an Augenkrebs erkrankt wie das vllt bei nem giftigen Orange der Fall wäre. Und von allem ein bisserl was: Weiß fürn WInter, schwarz für die Nacht und grün fürs Unterholz. :D


    Und jetzt brauch ich auch noch ein F1 :P

    Ich benutze meine Lampe meistens abends hauptsächlich, um zum Beispiel das Auto auszuleuchten, ob ich was vergessen habe im Fußraum.


    Oder wenn ich übern Grünstreifen muss, um nach organischen Tretminen Ausschau zu halten. :D


    Ansonsten, wenn ich am WOchenende ins Grünzeug komme, dann in der Dämmerung zum Weg finden, Kartenlesen, im Rucksack kramen, was eben alles so anfällt.


    Insgesamt stelle ich fest, dass ich meine Lampe vor allem oft vermisse, wenn ich sie mal nicht einstecken habe. :P Da merke ich dann, wieviele Situationen es gibt, wo so ein Ding hilfreich ist und ermahne mich, sie regelmäßig einzustecken.

    Die Depressionen teile ich aus vollem Herzen :kleenex:


    Aber ein paar schöne Bilder eines Jordans bei der Arbeit :) Da muss ich an meinen letzten Wildbraten denken, den ich genießen durfte, hat der Vater meiner besseren Hälfte zubereitet, war allerdings Rehbraten.


    Aber ich durfte ein wenig schnippeln helfen :D zwar ohne Jordan aber mit Sibert. Nächstes Mal sieht die Sache evtl anders aus... D


    MEIN 1000ster POST!!! :D