Beiträge von derLichtschalter

    Dieses Internet ist schon eine sehr bequeme Sache. Da kann man sich noch mitten im Wald Dinge bestellen, die man "dringend" braucht, nachdem man sie bei anderen Trekkern gesehen hat, wie bspw. diese Fiskars Xtract SW73, die fürs Camp - gemessen am zu tragenden Gewicht - zugegebenermaßen doch irgendwie größeren Nutzwert hat als das bisher anlasslos mitgeführte und nur selten genutzte Beil, ein Fiskars X5/XXS... Nichts gegen ein Beil, aber nachdem ich im Laufe der Woche mit mehreren anderen Trekkern aufschlussreiche Gespräche über leichtere Ausstattung hatte, sehe ich bei mir noch Optimierungsbedarf - ohne jetzt unter Inkaufnahme furchtbarer Entbehrungen völlig in den Ultralight-Bereich abrutschen zu wollen :thumbup:


    Fiskars Xtract.jpeg Fiskars Xtract SW73.jpeg


    Auch eine neue Stirnlampe hat den Weg zu mir gefunden. Die 5.11 Rapid HL 1AA wird aber nur die Nitecore HC60 ersetzen, die ich an meiner Schutzweste angebracht habe. Mit 200 Lumen primär-Output sowie 22 Lumen sekundär-Output reicht das für einfache Schreibtätigkeiten auf der Motorhaube des Dienstfahrzeugs oder freihand völlig aus. Die Nitecore ist da etwas Overkill (wenn auch günstiger, gemessen an der Helligkeit) und wird dafür in meine Trekking-Ausstattung überführt. Mit LiIon-Akkus wird die 5.11 wohl heller - daher sind aktuell noch zwei 14500er zu mir unterwegs.


    5.11 Rapid HL 1AA.jpeg 5.11 Rapid HL 1AA - LEDs.jpeg 5.11 Rapid HL 1AA - Batterie.jpeg 5.11 Rapid HL 1AA - Stirnband.jpeg 5.11 Rapid HL 1AA - Dual-Schalter.jpeg 5.11 Rapid HL 1AA - 200 Lumen + 22 Lumen.jpeg


    Und ein Reinigungsset für die in der vergangenen Woche genutzten Trinkblasen hat auch noch zu mir gefunden - pünktlich zur Heimkehr von DHL vor der Tür abgelegt. Nur ein Noname-Produkt für nen 10er als Ersatz, da mir vom letzten Set die Bürste des Schlauchreinigers gebrochen war.


    Trinkblasen-Reinigungsset.jpeg

    Hast Du den Eindruck, dass dem Messer ein zweiter Standoff gut tun würde oder hältst Du es für ausreichend stabil? Tut sich da was, wenn man die Griffschalen zusammendrückt?

    Nein, einen zweiten Standoff braucht das Messer definitiv nicht. Auch bei festem Greifen drückt sich da nichts zusammen. In einen Schraubstock habe ich es jetzt nicht gespannt, aber für den täglichen, auch härteren Gebrauch ist das bestimmt ausreichend.

    wo ich es gerade suche, heißt das Messer nicht KB237?

    Du hast natürlich absolut Recht. Das ist mir wohl durchgerutscht, weil ich hier noch ein KU212 habe, das auch noch auf ein Review wartet...


    Ich danke euch allen schonmal für die netten Rückmeldungen! Ich hoffe, ich konnte etwas Licht ins Dunkel der frischen Marke bringen. Da das Thema Herstellerbilder aufkam: Wenn man auf der Herstellerhomepage eher unzufrieden mit den wenig aussagekräftigen Fotos ist, dann lohnt sich definitiv immer ein Blick in Bastians Shop. Bastian fertigt von zahlreichen Produkten eigene, sehr aussagekräftige Fotos aus verschiedenen Winkeln und auch in-Hand-Bilder. Nicht von jedem Produkt und auch nicht von jeder Farbvariante, aber um die Formensprache und vielleicht auch die Handlage besser einschätzen zu können, sind diese Fotos Gold wert.

    Kürzlich habe ich bei Bastian von Xpedition-Company unter anderem ein Kubey KB237 Tanto erworben. Um genau zu sein: Das hier vorgestellte Messer ist schon mein zweites Exemplar, aber nicht weil am ersten was kaputt gewesen wäre, sondern - und das möchte ich diesem Review ausdrücklich voranstellen - weil ich es für den Preis so gut fand, dass ich das erste einem Kollegen, der kürzlich seinen Dienst bei uns begonnen hat, zum Geburtstag geschenkt habe. Dann musste ich mir selbst natürlich ein neues bestellen :thumbup:


    Ich habe das Messer nun privat und im Dienst ein paar Tage mit mir herumgetragen und gelegentlich benutzt und möchte euch jetzt meine ersten Eindrücke davon schildern.


    Kubey KU237.jpg



    1. Klinge


    Die D2-Klinge ist als "American Tanto" gestaltet, weist also eine deutliche Sekundärspitze auf, welche die zwei Schneiden voneinander abgegrenzt. Das gefällt mir gut. Noch besser gefällt mir, dass die zwei Schneiden eben nicht schnurgerade sind, sondern beide einen leichten Bauch aufweisen. Das macht optisch gerade bei dem insgesamt doch recht kantigen Design einiges her, finde ich. Auch der gewählte Winkel zwischen den Schneiden ist in meinen Augen sehr gebrauchsfreundlich. Die vordere Schneide verläuft im Vergleich bspw. zum ZT0620CF steiler, wodurch bei geringerer Klingenlänge die hintere Schneide aber länger ist - wenn man versteht was ich meine... In der Klinge befindet sich beidseitig eine Rille, welche auch der Öffnung dient, was aber in meinen Augen funktional unnötig ist, da das Messer eigentlich ja ein Flipper ist. Und die Funktion der Rille als Öffnungshilfe ist auch eher suboptimal. Optisch macht die Rille aber was her, also passt das. Der Klingenrücken ist stumpf, aber als falsche Schneide ausgeformt, welche in einer "Harpoon"-mäßig ausgestalteten Daumenrampe endet. Kurz vor den Griffschalen befindet sich dort zudem ein einfaches Jimping.


    Kubey KU237 - Tanto.jpg Kubey KU237 - Jimping.jpg



    2. Griff


    Die Achsschraube ist auf der einen Seite mit dem Herstellerlogo "KB" versehen, auf der anderen Seite befindet sich da eine Torx-Schraube. Daran gedreht habe ich noch nicht. Die Klinge steht mittig und läuft gut, weswegen ich noch keinen Grund dafür gesehen habe. In diesem Zusammenhang erwähnenswert ist, dass die Griffschalen lediglich durch die Achsschraube und die Klinge sowie einen am Griffende positionierten Standoff voneinander getrennt werden. In die G10-Griffschalen sind von außen praktisch unsichtbar jeweils die Stahl-Liner eingelassen, von denen einer eben auch den Lock bildet. Das ist sehr elegant gelöst und in dieser Preisklasse der absolute Wahnsinn :thumbup: Der Liner auf der anderen Seite ist zudem zur Gewichtsreduzierung mit Bohrungen versehen.


    Kubey KU237 - D2.jpg Kubey KU237 - Liner.jpg


    Der Deep-Carry-Clip ist natürlich ein Traum. Bei längerem Arbeiten könnte er möglicherweise etwas unangenehm in die Hand drücken, aber das bleibt bei den meisten Clips nicht aus. Was mir hier vor allem gut gefällt ist die Tatsache, dass für die Befestigung des Clips am Ende der Griffschale eine Tasche ins G10 gefräst wurde, wodurch das Messer sich ohne verhaken im Stoff wirklich komplett "deep" tragen lässt. Lediglich der abgerundete Schraubenkopf steht heraus, aber trotzdem ist für normale Taschensäume ausreichend Platz. Auch der verstärkte Taschensaum meiner TAD Intercept PD Jeans passt problemlos. Die negative Seite davon ist, dass der Clip sich nicht umsetzen lässt.


    Kubey KU237 - Clip.jpg



    3. Action


    Die Action ist top! Der Detent-Ball ist gut abgestimmt und der Flippertab perfekt positioniert, wodurch man gerade bei push-button-Öffnung genügend Druck auf den Flipper aufbauen kann, bevor die Klinge aus dem Griff geschleudert wird. Natürlich funktioniert es auch bei light-switch-pull. Der Flippertab selbst ist sehr angenehm geformt, da die Kanten sauber gebrochen sind, und eignet sich daher besonders für die Pushbutton-Technik. Ein Traum.


    Die Klinge "explodiert" nicht gerade aus dem Griff wie bspw. bei meinem ZT0801 und sie rastet auch nicht mit einem so satten "KLACK" in offener Position ein wie beim ZT0392, aber sie öffnet und verriegelt in jeder Lage zuverlässig. Der Lock befindet sich aktuell irgendwo zwischen vorderem Drittel und vorderer Hälfte. Das ist so in Ordnung, denke ich.


    Kubey KU237 - Linerlock.jpg



    4. Handlage


    Die Handlage ist sehr angenehm, forward wie reverse. Die Zeigefindermulde im Griff, die gebrochenen Kanten - auch die angenehme Mulde im Linerlock - das ergibt ein angenehmes Gefühl. Ein bisschen schlanker als das ZT0562 ist es, aber das ist auch bei meiner Handschuhgröße 10 kein Problem.


    Kubey KU237 - Forward.jpg Kubey KU237 - Reverse.jpg



    5. Fazit


    Dieses in meinen Augen beeindruckende Gesamtpaket, an dem es in meinen Augen nichts, aber auch wirklich nichts zu meckern gibt, erhält man für - und das ist das eigentlich beeindruckende daran - unter 40 €. Und dank Foren-Rabatt bei Bastian spart man nochmal ein paar Euro.


    Ich habe in diesem Review und auch schon andernorts im Forum den Vergleich zu ZT angestrengt. Vor allem, weil ZT-Messer den Schwerpunkt meiner kleinen Sammlung bilden. Aber auch weil ich finde, dass das KB237 Tanto manchem mehrfach teureren ZT-Messer jedenfalls in Design und Verarbeitung fast das Wasser reichen kann. Lediglich bei der Materialwahl hat man mit D2 und Stahllinern gespart - aber dadurch eben den so attraktiven Preis erreicht. Das ist in meinen Augen eine runde Sache. Wenn es ein ZT0562-Tanto geben würde - so sollte es aussehen.


    Kubey KU237 - ZT0562.jpg


    Update, 09.09.21: Kürzlich habe ich entdeckt, dass das KB237 auch unter dem Namen "Carve" erhältlich ist. Das muss wohl als Produktbezeichnung eingeführt worden sein, lange nachdem dieses Review entstanden ist, ich habe den Thread-Titel entsprechend angepasst.

    Ich habe mich mit Kubey mal an eine für mich neue Marke aus Fernost gewagt. Die Aufnahme in den Bestand der Xpedition-Company war für mich Qualitätsmerkmal genug, dass ich da ohne weitere Recherche gerne auch "blind" bestellt habe - Bastian hat in meinen Augen - beim Blick über sein Sortiment - ein gutes Gespür für Qualität, nicht nur im hochpreisigen Segment, sondern gerade auch im Budget-Bereich. Und ich wurde nicht enttäuscht.


    Jedenfalls direkt nach dem Auspacken beim ersten Befummeln präsentieren sich hier zwei solide Messer für einen Bruchteil des Geldes, das ich für die ebenfalls abgelichteten ZT hingelegt habe. Bei natürlich weniger hochwertigem Materialmix: "nur" D2* statt S30V, deutlich schlankere Liner und ein bisschen unpräzise gefertigtes Spaltmaß - aber insgesamt bekommt man hier überzeugende Verarbeitung bei spannenden Designs.


    Kubey & ZT.jpg


    So gefällt mir das KU212 Hawkbill mit der gesamten Formensprache sehr gut. Das ZT 0750 ist zwar dank des eindeutig für Reverse-Haltung optimierten Griffs deutlich schlanker, vor allem im geschlossenen Zustand, aber auch das KU212 liegt Forward wie auch Reverse satt und sicher in der Hand. Das Two-Tone-Finish mit den satinierten Flanken auf der sonst schwarz beschichteten Klinge gibt dem Messer neben dem tacticoolen Look gleichzeitig etwas edles.


    Das KU237 Tanto reiht sich mit den leicht "bauchigen" Schneiden sowohl an der Primär- als auch an der Sekundärfase in eine Reihe weiterer ähnlicher Messer ein (bspw. das Tuya Hive 2, ebenfalls aus Fernost) und stellt insofern schon lange nichts innovatives mehr dar. Aber mir gefallen hier die kleinen Details wie bspw. die fast komplett im G10 versenkten Liner und der Deep-Carry-Clip.


    Beide Messer schneiden jetzt im Neuzustand sehr gut - mal schauen, wie sich das entwickelt. Aber ich bin zuversichtlich.


    Dazu muss man eben sagen, dass das ganze sich in der Preisregion < 40 € abspielt. Und da kann bei dem, was man bekommt, man echt nicht klagen...


    Danke Bastian!



    * Wobei ich hier gar nicht lange in eine Diskussion über die oft infrage gestellte Wärmebehandlung der China-Fertigung einsteigen will. ZT und Kubey vergleichen ist zugegebenermaßen natürlich Äpfel wie Birnen, aber ich bin mir dafür auch nicht zu schade ;)

    Ich hab mir mal ein tacticooles KU212 Hawkbill und aufgrund deiner aussagekräftigen Bilder das sehr gebrauchsfähig aussehende KU237 Tanto geordert. Danke für die Gelegenheit, so unkompliziert an diese Budget-Folder zu kommen, ohne mit dem gewissen Risiko, in China bestellen zu müssen.

    Ja, genau, da sind Stoffbänder dran. Da habe ich beim Kauf gar nicht darauf geachtet. Das Problem habe ich jetzt aber so gelöst, dass ich die oberen Bänder mit einem Knoten fest geschlossen habe, während ich die unteren Bänder mit nur einem Cordstopper verbunden habe. So kann ich die Maske schnell an und wieder ausziehen und habe trotzdem einen sehr festen Sitz. Ich denke, das gebe ich als Anregung mal an den Laden zurück. So ein Cordstopper kostet nicht viel und ließe sich bestimmt ohne großen Aufpreis dazulegen. Ansonsten sind die Masken aber in meinen Augen gut gefertigt. Sie passen gut zu meiner Gesichtsform und liegen großflächig eng an.


    Von den Masken mit Gummibändern hinter den Ohren bekomme ich wegen des dauerhaften Ziehens an den Ohren schnell Kopfschmerzen.

    derLichtschalter
    Die Serienmäßige Scheide hält das Messer gut und spielfrei, es rastet sauber klickend ein und ist gut zu ziehen, der Aufbau trägt auch nicht zu dick auf. Das Messer hält auch ohne den Druckknopf wirklich gut.
    An sich alles schön und gut, mein Problem ist damit nur dass die Lederlasche mit dem Platik vernietet ist. Abschneiden wäre mMn eine Option.
    Alles in allem kann ich das Messer aber guten Gewissens weiterempfehlen. Wenn man sich mit der Gürtelschlaufe arrangieren kann ist die Scheide an sich auch gut gemacht.


    Edit: ja ich habe mir selbst eine Tacokydex gefaltet, da ich das Messer so hinter MOLLE- Schlaufen schieben kann


    Ah, das sind doch sehr gute Neuigkeiten! Ich hätte eben auch keine Verwendung für die Schlaufe, würde mir aber für ein 25€-Messer auch keine Kydex bauen lassen - deswegen fragte ich. Vielen Dank für die Infos!

    In der Kategorie "was ganz anderes": TAD Rogue RS. Da hatte ich auch mal ein Review dazu geschrieben: Review: Triple Aught Design Rogue RS Jacket


    Mit DWR oder alternativ Nikwax-Imprägnierung hält die auch den gelegentlichen Nieselregen gut ab. Ich trage die Jacke bis heute sehr gerne - in allen Jahreszeiten, nur eben mit unterschiedlichen Schichten darunter.


    Ob es die hierzulande aber noch zu vernünftigen Preisen zu kaufen gibt, weiß ich aber nicht :) Vielleicht gibt es auch gute Alternativen - den Markt habe ich aktuell nicht so im Blick.

    Ich bin sehr zufrieden mit den 5.11 Apex Pants/Shorts - gibt es zum Beispiel beim TACWRK. Gute Passform, nicht zu eng, aber auch nicht so unendlich weit geschnitten wie die TAD Force 10 RS, aber trotzdem durch Stretch wirklich angenehm beim Arbeiten, Wandern, Klettern oder anderen bewegungsintensiven Tätigkeiten. Das Klima ist in den Hosen im Winter angenehm und bei den Shorts im Sommer noch im Rahmen - ich schwitze jedenfalls weniger als in den Force 10 RS, deren Stoff aber auch wirklich sehr dick ist.


    Zudem ist die Optik durch die schlanken, fast schon versteckten Oberschenkeltaschen nicht übermäßig taktisch. Natürlich passt da dann eben nicht die Welt rein, aber etwas mehr Stauraum hat man im Alltag auf jeden Fall.


    Aber die sind eben zu zwei Dritteln aus Polyester, das entspricht vielleicht nicht ganz deinen Wünschen.


    Von den TAD-Hosen mit AC-Stoff würde ich für den Alltag eher abraten. Ja, der Stoff trocknet schnell, aber das bringt natürlich nix, weil ich unglaublich darin schwitze - ist eben auch 100 % Kunstfaser. Für Regenwetter oder noch viel besser für Ausflüge mit dem Kanu trage ich die gerne, aber sonst eher nicht.


    Edit: Die 5.11 Apex Shorts enden bei mir über dem Knie :thumbup:

    Eine 42a-konforme Variante gibt es ja bereits von Sacha Thiel, das PP Commander. Das ist optisch etwas schlanker als dein Exemplar, insbesondere durch die viel weiter bis zur Daumenrampe gezogene falsche Schneide am Klingenrücken. Aber ich finde, deine Version hat nochmal eine ganz eigene Note und wirkt auf jeden Fall deutlich robuster, auch wenn die Eckdaten ja vergleichbar sind. Deine Ausgestaltung des Griffes ist natürlich ein Traum. Gefällt mir sehr gut!