Beiträge von Erdferkel

    Bei uns im vorderen Hunsrück sind nun auch die ersten Wölfe aufgetaucht. Auf der anderen Rheinseite sind sie ja schon länger. Um da rüber zu kommen muss man ja bei uns mangels Brücke auf 80km Flüsslänge entweder mit der Fähre fahren ( unwahrscheinlich bei einem Wolf :) oder eine halbe Stunde schwimmen.

    Ok, danke. Ja, genau der Text hat mich darauf gebracht, zu fragen. Ich wollte ihn mal vergleichen mit Erfahrungswerten, ......."

    Habe sie mal im Vergleich zur Fiskars SW75 getestet.

    Silky: 18 Züge

    Fiskars: 34 Züge

    Klar der Vergleich hinkt wegen der unterschiedlichen Größe. Die Fiskars bleibt beim Schub leichter stecken, bei der Silky ist der Freischnitt deutlich besser.



    säge.jpg


    Mit der Fiskars hat man eher das Gefühl eine Notlösung zu benutzen, die Silky ersetzt vollwertig eine Forstbügelsäge...nur dass sie leichter und praktischer ist weil sie locker in den Gearslinger passt.


    IMG_0984.jpg

    In gerader Ausführung hab ich nur einen Vergleich mit der großen Fiskars, und da ist die Silky im Vergleich effizienter. Das könnte allerdings streggenommen ja auch an der anderen Zahngeometrie, Dicke , Schärfe usw. liegen.


    Auf der Webseite steht aber dazu was, und das klingt so als sei die gebogene Variante für den Einsatzzweck besser geeignet:


    "Es gibt Sägen mit geraden und gebogenen Sägeblättern. Beide werden in unterschiedlichen Situationen eingesetzt:

    • Das gerade Sägeblatt gibt einen sehr sauberen Sägeschnitt mit mehr Präzision als ein gebogenes Sägeblatt. Gerade Sägeblätter sind ideal für detaillierte (bildende) Beschneidungen. Bushcrafters benutzen gerade Sägeblätter um Präzisionsschnitte zu sägen, während das Bauen von Unterkünfte, Fallen und Werkzeuge.
    • Das gebogene Sägeblatt sägt schneller und aggressiver als das gerade Sägeblatt. Während der Arbeit über Schulterhöhe und unterhalb der Knie, können Sie immer noch ohne zusätzliche Anstrengung auf dem Ast sägen, weil Ihr Arm, Handgelenk und Hand in ihrer natürlichen Position bleiben. Darüber hinaus können Sie leicht fühlen, wenn das Ende des Sägeschnittes erreicht wird. Das macht Ihre Arbeit auch unter den schwierigsten Umständen effizienter."

    Bei der Recherche nach den technischen Daten bin ich auf die neue Variante gestossen und hab sie beschafft (Silky BigBoy 2000 Outdoor Edition).

    Farbe passt mir noch besser ins Anwendungsumfeld (entspiegelt, Griff aus Holzverbundwerkstoff) und kann man deshalb dann auch aussen am Rucksack tragen.Bigboy.jpg

    Top Faltsäge, begleitet mich seit Jahren im Revier.

    Umgekippte 20cm Buche ist eine Sache von Minuten.

    Gesamtlänge 760 mm, Blattlänge 360 mm, Blattbreite 42 mm, Blattstärke 1,3 mm, 400 g

    Silky.jpg

    Das obere ist ein Kizlyar DV2 Special Combat.
    Das Messer darunter von einem Messermacher in Brasilien, dort in einem Waffengeschäft gekauft. Macher? Auf der Scheide steht "Facas KM100, Taquaras"


    Noch was zu den Griffen:
    Die Griffe der Khukris funktionieren wegen des nach oben Richtung Handballen geschwungenen Teiles nicht besonders, das kleinere habe ich nachgearbeitet jetzt gibts wenigstens keine Blasen mehr.
    Die Griffe Macheten sind sehr gut. Das Gertel auch, wegen des metallenen Fanghakens am Griffende ziehe ich aber gerne einen Handschuh an.
    Kizlyar ist OK, das von Tempsky Bowie benutze ich mit einer Fangschnur, die ich oben um das Parierelement lege, dann kann man es deutlicher entspannter führen. Eine Griffwicklung mit Tape hilft gegen die fehlende Kontierierung des Griffes sicher auch. Der Becker Griff ist gut, möglicherweise rutschig wenn nass, aber meiner ist gestrahlt worden.

    Für mich hängt das ganz erheblich von der vorzufindenden Vegetation und natürlich von der Art der "Tour" ab.
    Ich bin mal sehr stolz mit meinem super duper Cold Steel Trailmaster in den Tropen herumgelaufen, und die Einheimischen, mit ihren leichten und schnellen Uralt Macheten haben mich ziemlich ausgelacht. Nach einer halben Stunde im Wald und Muskelkater im Arm wusste ich auch warum. Das Teil ist zu kurz, zu schwer und der Schneidenwinkel ist zu groß um lange damit nach dünner Vegetation zu schlagen.
    Fazit: lerne von den Einheimischen, die nehmen in den Tropen die Machete und ein kleines Messer.


    In unseren Breiten mit Zelt und Kocher ohne das starke Bedürfnis irgendwelche Holzarbeiten zu verrichten reicht eigentlich das Kleine.


    Als Messerfreund, und wenn Feuer gemacht werden soll nehme ich aber am liebsten das Kleine (evtl. sogar ein SAK mit Säge) und ein großes Messer. :thumbup:
    Das Beil ist mir zu uneffektiv beim freien Schlag z.B. gegen Äste. Und wer fällt schon ernsthaft ganze Bäume oder spaltet im Wald auf der Durchreise große Mengen Holz und baut eine 250 qm Blockhütte.
    Große Äste werden effizienter einfach "durchgebrannt", da spare ich mir die Arbeit oder suche was anderes.

    Ach ja:
    ich habe versucht irgendwie mein subjektives Gefühl der Effizienz beim Hacken in massives Holz in eine Formel zu packen.
    Da ist die Gesamtlänge im Quadrat (wegen des Flächenträgheitsmomentes, Steinerscher Satz usw.), die Masse und das Verhältnis von Schneidenlänge zu Gesamtlänge drin.
    So richtig glücklich bin ich noch nicht mit der Formel, aber sortiert man die Liste danach sieht sie so aus:



    Demnach sind die Macheten am Effizientesten, danach das Beil und meine Favoriten.
    Wahrscheinlich stimmt das sogar, die Macheten nerven aber im Holz weil sie oft steckenbleiben. Liegt an der dünnen Klinge und der Schneidengeometrie.


    Die Khukris schneiden schlecht ab.

    Hallo,
    ich bin neu in diesem Forum und möchte in meinem ersten Post etwas über meine Erfahrungen mit Camp knives berichten.
    Ich wohne am Waldrand und habe so recht häufig das Vergnügen der einsickernden forstlichen Vegetation entgegenzutreten.
    Im Laufe der Jahre hat sich hierfür ein kleines Sammelsurium an Haumessern angesammelt, die ich mehr und teilweise auch weniger liebgewonnen habe
    und auch hin und wieder mit auf Ausflüge nehme :) .


    Alle sind aus (rostenden) Kohlenstoffstählen.


    Hier in Ihrem Zuhause


    In der folgenden Tabelle habe ich ein paar technische Daten zu den Messern gesammelt.


    Um etwas zur praktischen Eignung der Messer sagen zu können definiere ich erst einmal die Haupteinsatzfelder:
    1. Arbeiten mit dünnem, buschigem Material: Brombeeren, Hecken, Brennnesseln, Zweige.
    2. Arbeiten mit astigem Material: Unterstandbau, dickere Äste, kleine junge Bäume, Feuerholz
    3. Grobe Arbeiten: Bäume fällen, spalten.
    Weitere Kriterien als Campknife: Essen zubereiten, Selbstverteidigung?.


    Im Laufe der Zeit haben sich zwei Favoriten herausgestellt:
    A. Schweizer Gertel
    Rund ums Haus das vielseitigste Gerät, schnitthaltig, für fast alle Arbeiten einsetzbar, taugt sogar zum Fällen kleinerer Bäume (D<15cm).
    Bei dünnem, hartem Material durch die sichelartige Form sogar der Machete überlegen. Die im Vergleich zur großen Machete
    geringere Reichweite sehe ich in unseren Breiten nicht als Nachteil. Bei uns kann man um Hindernisse ja meist auch einfach herumlaufen.
    Im dichten brasilianischen Busch ist die lange Machete, die am ausgestreckten Arm bis über den Boden geht besser. Allgemeine Arbeiten wie Essen machen gehen
    mit dem Gertel durch die spezialisierte Form natürlich nicht so gut.


    B. Von Tempsky Bowie
    Die beste Wahl wenns in Mitteleuropa nach draußen geht und grobe Arbeiten eingeplant sind, da vielseitiger, "ziviler" zu tragen und mit leichten Vorteilen bei Camp-Aufgaben.
    Das Schneide bietet eine sehr gute Kombination von Härte, Zähigkeit und Schneidengeometrie für das Einsatzfeld und steckt im Holz weniger oft fest
    als das Gertel. Damit kann man sich evtl. die Mitnahme eines kleinen Beils sparen. Essen machen geht auch und dass es zur Verteidigung
    taugt hat von Tempsky wohl ausreichend bewiesen. (ausser gegen Gewehrkugeln ;( )


    Die Negativ-Liste führt das grosse Khukri an, sieht eindrucksvoll aus taugt aber eigentlich für nichts wirklich gut.
    Zum Abtrennen von dünnen Material kann man es durch das enorme Gewicht nicht stark genug beschleunigen. Beim Hacken von
    grösseren Ästen oder Stämmen verkantet und verdreht es sehr schnell und ist weit weniger effizient als ein Beil. Zur Selbstverteidigung ist es
    gemessen an der Reichweite meiner Meinung nach zu langsam. Aber der Stahl taugt was. Das kleinere Khukri ist in Allem etwas besser.


    Das Beil ist unschlagbar wenn es rein ums Hacken von Stämmen und spalten geht. Bei anderen Aufgaben hat es Nachteile.


    Die Macheten schlagen sich auch recht gut, sind aber sehr sperrig und kaum "zivil" zu verstauen.


    Becker BK1 "Brute" und Kizlyar DV2 sind Ok, aber schwer und kurz im Vergleich und deshalb beim Hacken auch durch die grösseren Schneidenwinkel deutlich unterlegen.
    Dünne härtere Zweige weichen beim Schlag aus und werden meist nicht durchtrennt.


    Bei nächster Gelegenheit stelle ich vielleicht noch ein paar Tests rein.