Polizist erschossen - Kennt jemand das Buch oder die Studie?

  • Ich hatte schon mehrfach von diesem Szenario gehört, welches sich auch tatsächlich zugetragen haben soll. Leider ist die Informationsquelle schon uralt. Ich hatte das einmal irgendwo aufgeschnappt.
    Mich würde interessieren, was die Quelle ist? Ob es aus einem Buch stammt, einer Studie,...


    Folgender Sachverhalt:


    Ein Mann nimmt sich vor einen Polizisten zu erschießen. Auf der Suche nach einem geeigneten Opfer begegnet er an diesem Tag 2 Polizisten. Der erste Beamte hat einen sauberen Haarschnitt, hat eine ordentliche Uniform, geht gerade und macht insgesamt einen sehr gepflegten Eindruck. An diesem Beamten geht der Mann vorbei.
    Der nächste Beamte ist genau das Gegenteil. Ungepflegtes Erscheinungsbild (auch unrasiert), schlendernde Gangart, aufgeknöpftes Hemd mit darunter sichtbar getragenen Goldkette.


    Der Mann entscheidet sich für den ungepflegten Beamten und erschießt diesen. Es wurde vermutet dass der Entschluss auf der vermuteten Gegenwehr des gepflegten Beamten beruhte.



    Wie gesagt... Es ist schon lange her. Sicherlich stimmt auch nicht mehr alles genau überein. Allerdings der Grundsachverhalt sollte zutreffend sein.
    Schon mal jemand etwas davon gehört?

  • So ein ähnliches Beispiel waren in einem Soldatenhandbuch aus den 1950ern drinnen. Da ging es allerdings darum, welcher der beiden Soldaten (aufrechter Gang, korrekt sitztende Uniform, korrekt den Vorgesetzten grüßend vs. Schlamper) eher einen guten Eindruck bei einer jungen Dame hinterlässt.


    DWH

  • Ich könnte mir vorstellen, dass die Bewertung eines solchen Schaverhalts in die Bemessung eines Strafmaßes vor Gericht mit einspielen könnte. Vielleicht war das damit gemeint. In der Realität würde kein vernunftbegabter Mensch jemals sein Verhalten davon abhängig machen.
    Der Gedanke ist aber plausibel und die wahrscheinliche Quelle mündliche Überlieferung.

  • Ich meine das ich dieses oder ein ähnliches Beispiel im Buch "Psychologie der Eigensicherung" von Uwe Füllgrabe gelesen habe.
    Da kommen zahlreiche Fallbeispiele, meist aus den USA.


    Das Kriminelle ihre Opfer (nicht nur bei Mord) zum Teil bewusst, zum Teil aber auch unbewusst nach ganz bestimmten Kriterien aussuchen gilt wohl als wissenschaftlich gesichert. Wobei vor allem der Teil mit dem Unbewussten interessant ist.

  • Ja, das findet man bei Füllgrabe.
    Die Formulierung vermischt hier aber wesentliche und unwesentliche Faktoren.
    Es geht nicht um den Haarschnitt und spiessiges Erscheinungsbild, sondern um die Ausstrahlung von Kompetenz, Professionalität und Situationsherrschaft.
    Erschossen hat er also nicht den gelassener Frisierten, sondern denjenigen, der einen weniger gesammelten, aufmerksamen und kompetenten Eindruck machte.
    Entscheidungskriterium ist nicht Shopping-Queen oder Lieblingsschwiegersohn, sondern einfache verhaltenspsychologische Basics: Schaff ich den?
    Ein erkennbar aufmerksamer, durchsetzungsfähiger und kompetenter Langhaariger wird eher seltener Opfer als ein von Mutti gekämmtes Würstchen.

  • Ich meine das ich dieses oder ein ähnliches Beispiel im Buch "Psychologie der Eigensicherung" von Uwe Füllgrabe gelesen habe.
    Da kommen zahlreiche Fallbeispiele, meist aus den USA.


    Das war der entscheidende Tipp, vielen Dank!
    Auch an alle anderen... Wahrscheinlich über ein anderes Forum unvorstellbar. :thumbup:

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