HATAMOTO’s CUSTOM KNIVES

  • @ suomi70


    Danke Dir. :thumbup:


    Ja, das Muster kommt in der Optik wie ein differenziell gehärteter Hamon.
    Der dunkle Wellen-Bereich an der Schneide entlang ist der harte Kern, wie auch früher die japanischen Schwerter geschmiedet wurden.


    Ich bin absolut begeistert. Sowas muß ich mir nochmal zulegen.
    Ist ja leider eine Auftragsarbeit, daher kann ich es nicht behalten... ;(

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  • Sieht toll aus, ich dacht beim ersten draufschauen am Vorschau Bild, es wären Serraitons an der Klinge so gleichmäßig und sauber im Übergang ist es, fast schon zu gleichmäßig für meinen Geschmack, ich mag bei Damast etwas natürlichere Strukturen die Wechseln, ist aber nur meine persönliche Vorliebe.

  • @ balinzwerg


    Guten Morgen.
    Da ich so ein Material noch nie vorher verwendet hatte, wußte ich nicht, WAS da nach dem Anschliff, und vor allem WIE, rauskommt.
    Das Muster, in diesem Fall „Rosen“, bildet sich offenbar deswegen so, weil links und rechts je 33 weiche Lagen auf die harte Mittellage aufgeschweißt sind.
    Und durch diese „Rosen-Prägung“ beim Schmieden kommt die gleichmäßige Wellen-Optik zustande.


    Auf alle Fälle brauch ich sowas für mich auch nochmal!


    Grüße
    Hatamoto

  • das Material ist wirklich schön, Messer natürlich auch.


    Es ist egal womit man ätzt, das Muster muss so schön abgegrenzt sein, weil es einfach zwei Materialien sind die nichts miteinander zu tun haben, außer das sie aufeinander geschweißt worden sind.
    Wenn wir schon bei Material sind, San Mai hat mit dem klassischen Aufbau eines Katanas nichts zu tun, es war und ist bei Katanas genau umgekehrt wie in Europa verfahren wurde.
    Ein Katana hat einen Mantel aus kohlenstoffreichem Stahl und trägt eine Innenlage aus weichem Stahl, die allerdings nicht bis zur Schneide reicht.
    Wenn diese Innenlage bis zur Schneide reichen würde, bekäme man zwar eine schöne Trennlinie, aber eine weiche Schneide, was zu Irritationen bei den Herren Samurai geführt hätte.
    Genau dieser harte Mantelstahl ist im wahrsten Sinne der Knackpunkt beim Katana und dem Wunsch einen schönen Hamon zu erzeugen.


    Viele Grüße
    Roman

    panta rhei

  • Damast ist eigentlich nicht so meins, aber diese Klinge hat echt was. :love:


    Und Roman, ich genieße es immer wieder, deinen Ausführungen zu folgen. Fachlich absolut fundiert, dazu verständlich und pointiert geschrieben. Chapeau! :hatsoff:

    #9: Never go anywhere without a knife!


    Ich bin gegen Gewalt aber für Gegengewalt.

  • Zitat

    Es ist egal womit man ätzt, das Muster muss so schön abgegrenzt sein, weil es einfach zwei Materialien sind die nichts miteinander zu tun haben, außer das sie aufeinander geschweißt worden sind.


    Ich möchte nicht widersprechen, schon allein weil ich lange nicht so viel Fachverstand habe wie Roman, aber vielleicht als Ergänzung, das Ätzmittel ,macht aus meiner Sicht schon einen Unterschied was Färbung tiefe und dadurch Struktur betrifft. Wenn ich die Klinge über Nacht in Kaffee lege oder in FE3CL oder in Schwefelsäure habe ich drei völlig unterschiedliche Ergebnisse, schon allen von der Konzentration der Säure her.

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  • Henrik, selbst wir nicht einer Meinung wären, wäre das sinnvoll, davon lebt die Geschichte von Diskussionen ja.


    Verschiedene Ätzmedien verursachen verschiedene Wirkungen auf Stahloberflächen. Essig, Kaffee, Zitronensäure sind hier die haushaltsüblichen Kandidaten. Kaffee und Essig zeigen ihre Wirkung und das Ergebnis ist vorzeigbar, Zitronensäure reagiert ein bisschen schneller.


    Die anderen Kandidaten wären eben Schwefelsäure und Eisen3chlorid. Leider handelt es sich bei beiden Vertretern um muntere Süppchen, wenn ich das mal salopp sagen darf. Schwefelsäure klingt schon aggressiv und ist es auch. Ich halte jetzt keinen Vortrag über Erwerb, Anmischung, Schutzmaßnahmen oder Entsorgung. Mit dieser hochgefährlichen Chemikalie hat man auch den Hobbybereich verlassen.


    Wirkung auf feuergeschweisste Stähle, die 30prozentige, frisch hergestellte Schwefelsäure, ist eine kochende und dampfende Chemikalie und hat enorme Auswirkung auf Schweißnähte. Es geht hier um Sein oder Nichtsein, diese Chemikalie frisst gewissenlos jede nicht gelungene, mit dem Auge nicht erkennbare, Schweißnaht an und löst diese an. Folge ist der Verlust der Klinge, oder die Bestätigung alles richtig gemacht zu haben. Schwefelsäure als Fazit, wenn man nicht gerade Schweißnähte einer Feuerschweißung überprüfen muss/sollte, diese Chemikalie aus dem Haus lassen.


    Eisen3chlorid ist ebenfalls gefährlich, aber besser zu handhaben, ich habe zumindest den Eindruck, dass die Musterzeichnung ein wenig intensiver ist. Damit habe ich die meiste Erfahrung, weil Eisen3chlorid auch beim Polieren eines Hamons sofort Wirkung zeigt.


    Meine persönliche Einschätzung wäre es, Kaffe zu benutzen, die Wirkung ist hinreichend belegt und es endet nicht mit dem Auftauchen von Männern in Schutzanzügen mit Atemversorgung.


    Viele Grüße und ein sicheres Ätzen


    Roman

    panta rhei

  • Endlich mal wieder was gemacht.


    Diese Klinge hatte ich schon länger rumliegen, jedoch bis jetz nie die Muße gehabt, so ein praktisches Messer mal fertigzubauen.


    Ein Bushcrafter in gefälliger Größe:


    OAL 23,7 m
    Klinge aus Elmax PM-Stahl, 11,8cm lang und 4mm dick.
    Dezentes 2cm-Jimping am Daumenfleck.


    Griff aus 6,5mm dickem G10 in der Farbe black/desert.
    Wie immer epoxy-verklebt und corby-verschraubt.
    Kleines 4mm-Ösenloch am Knauf.

  • Und eins kommt selten allein, hier gleich noch eins, dessen Klinge gehärtet schon lange bereit lag.


    Mit denselben Griffschalen wie beim vorgenannten Bushcrafter hab ich hier einen kleinen Fighter modelliert, der seine optischen Wurzeln bei einem Mc Gee hat, wo ich jemandem mal ein solches „maßschneiderte“.


    Die geänderten Details wie z. B. die Daumenmulde kamen allein durch das zur Verfügung stehende Reststahlteil zustande.


    Gefertigt aus 1.4112 in 3mm, mit hoch gehärteten 60 Rc.
    OAL mißt 23,1cm .
    Klingenlänge 10,8cm full flat angeschliffen, rückenspitz gerade Klingenform.


    Der Griff ebenso aus black/desert-farbenem G10 in 6,5mm aufgebracht,
    hier allerdings mit den dünneren 6,5er Corbys, da diese schöner zum filigran gestalteten Griff passen.
    Und hier ein griffiges Grooving eingefräst, was der Haptik bestens zugute kommt.

  • Es war nie die Frage, OB ich es baue, sondern nur WANN.


    Mein Standard-Custom begleitet mich seit jeher täglich und hat sich zweifellos längst bewährt, daher wollt ich hier diesmal einfach nur was für‘s Auge rausholen.


    Streetbeat XL in rostfreiem Rosendamast.


    Specs:
    4mm dicker Damast-Stahl 67-lagig, Kern 9Cr18, ca. 58-60 Hrc
    OAL: 23,1cm
    Klinge: 11,8cm (42a :thumbup: )
    Breite: 32mm vor dem Griff


    Griffschalen aus 5mm dickem Lava-Kirinite, mit roten Kontrast-Adern durchzogen, verklebt und verschraubt mit schmalen 6,5er Stainless-Corbys. Und als Schmankerl meine Initialen beidseitig als Pin.


    Die Gesamtoptik weicht vom Original etwas ab, da ich es ein paar Millimeter breiter gestaltet hab.
    Dadurch sieht es merklich kräftiger aus, ohne es zu verkennen.
    Mann hat einfach „mehr“ in der Hand.


    Geätzt wurde wieder in Eisen3Chlorid, ca. eine halbe Stunde lang, mit regelmäßiger optischer Kontrolle alle fünf Minuten.
    Anschließend nach dem Abwaschen mit feiner Stahlwolle noch etwas aufpoliert.


    Einen schönen Sonntag allerseits.


    Grüße
    Hatamoto

  • Kein Kommentar, pure Awesomeness! :thumbup: ...ich geh jetzt mal die Tastatur ent"sabbern" :D

    People are tribal. The more settled things are, the bigger the tribes can be. The churn comes, and the tribes get small again.
    IG: @mgph.edc

  • Ich bin wieder da !!!


    Angekündigt vor 4 Jahren !!!!! , heute das quasi fertige Schmuckstück.
    Einst betitelt als Secret Service Jacket Spike hab ich entschieden, es als edelverzierte Variante fertigzustellen.


    Stahl 1.4112 , 4mm dick , ca. 60 Hrc
    Full Flat auf ca. 0,3mm ausgedünnt, nadelspitz
    kleines Jimping
    Gesamt 230mm lang, davon Klinge 11,5cm


    Ich hab mich hier für 4mm dicke Griffschalen aus geshredderter Kohlefaser mit einlaminierten Goldspänen entschieden, die mit 4 Aluhülsen in 10mm Durchmesser fixiert und verklebt sind.


    Das Messer ist bis K500 gefinished, der Griff mit feiner Stahlwolle auf seidenmatten Glanz gewienert.


    Robert macht wie gewohnt die Kydex-Arbeit, in schwarz.


    Wer am 30.04. beim Frühlingstreffen der Messermacher des MAK in Olching (bei München) vorbeischaut, kanns in natura anschauen.

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