Kleines Messer und Beil oder nur großes Messer?

  • Ich hoffe das Thema wurde hier nicht schon besprochen und ich habe es nicht gefunden.


    Dieses Jahr möchte ich endlich im Bereich Outdoor aktiv werden.
    Ausrüstung habe ich für den Anfang zusammen. Bis auf ein vernünftiges Messer.
    Mir stellt sich jetzt eine oft diskutierte Frage.


    Nehme ich ein Messer mit 10-12cm Klinge und ein Beil oder nur ein Messer mit einer längeren Klinge.
    Ein Opinel fürs Essen soll auf jeden fall mit.


    Was habt ihr für Erfahrungen gemacht? Was würdet ihr Einsteigern empfehlen?


    Die Modelle die ich mir bisher ausgesucht habe sind:
    GEK EDC oder Eickhorn Nordic Bushcraft (sofern es demnächst erscheint)
    oder das GEK2000.
    Momentan habe ich schon das Gerber Prodigy. Da ich aber keinen Wellenschliff haben möchte muss ein anderes Messer her.

    Bier kaltstellen ist auch irgendwie kochen!

  • Aus meinen Erfahrungen habe ich für mich den Schluss gezogen, lieber nur ein kleines Messer und ein Beil mitzunehmen.
    Schneidarbeiten verrichtet ein ausgesprochen schnittfreudiges Messer besser als ein Hauer und ein kleines Beil kann auch beim Campbau durchaus helfen.
    Insofern könnte man eher mit einem Victorinox Camper und einer kleinen Treckingaxt (z.B. Gransfors, Wetterling oder Fiskars) mehr anfangen als mit einem Messer mit 20cm Klingenlänge.


    Allerdings fühlt man sich mit einem großen Fixed schon echt gut ;) aber 8-10 cm machen bei den täglichen Arbeiten beim Wandern und Campen den besseren Job finde ich.

    .._. .._ _._. _._ ._ ._.. _._ ._ .. _.. ._

    Einmal editiert, zuletzt von seal ()

  • Welche grobe Arbeiten möchtest Du verrichten ? Bäume fällen, Feuerholz, Unterschlupf... ?


    Grundsätzlich ist die Kombination kleines Messer und Axt die bessere Wahl.
    Im Schnee kann ein großes Messer ein Vorteil sein wenn man keine geeignte Auflage für die Axt hat.


    Als Kompromiss könntest Du eventuell ein Kukri in Betracht ziehen.

  • Hi - ich würde dir zu einem Messer raten und dann dazu eine Säge -
    Bahco 396 Lap Laplander
    Gewicht und Stauraum optimal - und meiner Meinung nach kann man da das meiste mit machen.



    Ich habe mir die Säge gekauft, war noch ein Mora Messer dabei für ca 30 €.

    „Wir gehen eines Tages kaputt, weil wir zu faul sind, zu Fuß zu gehen.“ Reinhold Messner

  • Ich bin ja schon fast für alles drei...ein kleines Outdoormesser (Mora), ein kleines Beil und eine Säge (z.B. Opinel Klappsäge)...gewichtstechnisch ist ein kleines Beil zwar eine Gewichtsbelastung, aber macht alles Sinn :)


    VG, S.

  • Da ich dem Bereich noch keine große erfahrung gemacht habe weis ich leider auch noch garnicht genau was an Arbeiten anfällt.
    Bäume fällen möchte ich aber nach möglichkeit nicht. Ich denke daher an Fallholz (heist das so) entasten und ggf. auch spalten.



    Ein Kukri als kompromiss? Kannst du mir das mehr erläutern?



    Noch ein anderer gedanke: Wenn 8-10 cm Klinge auch schon reichen, würde den nicht auch z.B. ein Alpha von Pohl Force reichen?
    Für die "groben" Sachen hätte ich ja ein Beil. Benötige ich dan noch wirklich ein Fixed?



    Meine erfahrungen in dem Bereich beschrenken sich nur auf meine Bundeswehrzeit. Und da ist ja sovieso alles anders. :D

    Bier kaltstellen ist auch irgendwie kochen!

  • Hi TwoZero,
    ich selbst habe die Erfahrung in Schweden gemacht, ich hatte ein Strider MT GG dabei und ein ER Shrapnel dazu kam noch ne kleine Fiskars Axt und ne Klappsäge.


    Natürlich machte das Strider richtig was her am Gürtel 8) man kann auch ordentlich damit hacken aber zu etwas vernünftigem habe ich es nicht benutzt,
    ich habe das Shrapnel viel öfter gebrauchen können als das Strider die Größe und das Gewicht des Strider's fand ich eher als störend.


    Das Beil und die Säge waren jeden Tag mehrfach im Einsatz und viel viel besser zu gebrauchen, vor allem war das Holz hacken und spalten wesentlich einfacher als mit dem Strider.


    Das nächste mal steht fest n kleines Messerchen Schrapnell o.ä. Axt und die Säge kommen auf jeden Fall wieder mit das Strider bleibt daheim.



    Ich hoffe das konnte weiterhelfen


    Gruß Colt

  • Das kommt darauf an, was Du Outdoor machen willst :)


    Ich besitze beispielsweise ein selbstgemachtes Messer mit 11,6 cm Klingenlänge, das Anwendungsprofil reicht von Lagerküche bis Späne und Feuerholz machen (batoning).


    Die Frage ist eher, was willst Du schleppen ^^ Wenn Du es nicht weit hast, bis zum Lagerplatz, ist ein Beil und Säge sicherlich sinnvoll. Dann ist man voll ausgestattet.


    Für einen Haik dagegen, würde ich nur ein solches Messer mitnehmen, da zählt nachher jedes Gramm (auf langen Strecken).


    Wenn es doch ein Beil sein soll, kann ich fürs Camp ein Gipserbeil (scharfgeschliffen) empfehlen. Dann kann man damit auch noch Heringe reinklopfen.


    Richtig große Messer machen halt Spaß, sind aber meiner Meinung nach meist nicht nötig.


    Gruß Chris


  • Bäume fällen möchte ich aber nach möglichkeit nicht. Ich denke daher an Fallholz (heist das so) entasten und ggf. auch spalten.


    Dafür ist meiner Meinung nach eine kleine Axt besser als eine Säge, es sei denn die Äste zum Entasten sind armdick.



    Ein Kukri als kompromiss? Kannst du mir das mehr erläutern?


    Ein Kukri ist für das Entasten und kleinere Hölzer abhauen gut, aber zum Hacken/Spalten nur bedingt tauglich. Dazu sind die meisten auch recht schwer. Als Messerersatz sollte man sie eher nicht gebrauchen.


    Noch ein anderer gedanke: Wenn 8-10 cm Klinge auch schon reichen, würde den nicht auch z.B. ein Alpha von Pohl Force reichen?


    Naja, wenn du dir das Gewicht der Alphas mal ansiehst, dann kannst du locker ein SAK und ein Fixed mit 8-10 cm Klinge mitnehmen ;)

  • TwoZero, genau DIESE Diskussion ist sozusagen DER Klassiker unter den Diskussionen über Ausrüstungszusammenstellung, eine schier "unendliche Geschichte" - was Du aber nicht wissen mußt und wofür Du noch weniger etwas kannst :)


    Und die Diskussion hat entweder ganz viele Ergebnisse oder keins, das ist Ansichtssache.


    Es ist eine Vielzahl von Leuten unterwegs, bekannte und höchst erfahrene wirkliche Outdoor-Fachleute, die Dir jeweils IHRE Lösung vorstellen können, und das auch schlüssig - und die selbst über viele Jahre mit jeweils dieser Lösung sehr gut klargekommen sind, auch wenn sie ganz verschieden von der jeweiligen ihrer Kollegen war. Du wirst Meinungen hören, Lösungen für andere - aber nicht zwangsläufig DIE Lösung für DICH.


    Lassen wir einmal ganz unbeachtet, daß es natürlich auch wirklich auf die Details der "Auftragslage" ankommt, die Notwendigkeit größerer Bau- und Zurichtearbeiten, Umfang und Länge von Touren, Mitführmöglichkeiten von Material usw. Schauen wir nur mal kurz auf die Bandbreite der grundsätzlichen Lösungen:


    Da wirst Du Vertreter finden, die Dir schlüssig belegen können, daß man in unseren Outdoor-Breiten alle normalen Jobs auch mit einem 12cm-Messer und einem Schlagholz erledigen kann.
    Dann wirst Du Leute wie z.B. unseren seit Jahrzehnten erfahrenen Kumpel Tony Lennartz finden, dessen ganze Outdoor-Erfahrung in ein relativ normal gewichtetes Messer mit etwa 18 cm Klingenlänge eingeflossen ist und der ebenfalls mit diesem Messer plus ggf. Schlagholz bislang überall durchgekommen ist.
    Andere Experten wie z.B Tom Brown setzen ebenfalls auf die Messer-Lösung, kombinieren ein großes oder mittelgroßes Messer und ein kleines und setzen beim Hacken weniger auf das Schlagholz, sondern mehr auf Freihandhacken - Tom Brown hat ein mittelgroßes Messer mit hoher Vorderlast entworfen, das er wiederum ebenfalls als Outdoor-Allrounder bewirbt.
    In eine ähnliche Richtung tendieren Anhänger anderer vorderlastiger Messerformen wie insbesondere Kukri, Golok usw.
    Im letzten Jahr, kurz vor seinem Tod, hat dem Messermarkt schließlich noch eine andere Outdoor-Ikone, Ron Hood, einen Zehnzöller präsentiert - auch der natürlich als Axt-Alternative geplant und eingesetzt.


    Andererseits gibt es auch genug erfahrene Outdoorer, die auf die Kombi Axt-Messer nicht verzichten möchten. Die Messer, die sich dann in dieser Kombi bewähren und seit Jahren ansteigend beworben und abgesetzt werden, sind eben die so bezeichneten "Bushcrafter", meist mit 10-12 cm Klingenlänge und nicht allzu starken Klingen.


    Ich hätte nun nicht die Stirn, irgendeinem der Genannten (und vielen Ungenannten, die oft Jahre draußen zugebracht haben und mir an praktischer Anwendungserfahrung im Outdoor-Bereich Längen voraus sind) zu kommen und ihm zu sagen: Bääätsch, das und das hast Du aber nicht bedacht, das ist aber so und so viel besser. Interessenmäßig komme ich selbst aus einer anderen "Fraktion" der Messerfreunde - in der es von kleinen bösen zweizölligen blitzschnellen Klingen bis hin zu wuchtigen Zwölfzöllern "Lieblingsmesser" verschiedener Meister gibt, die jeweils mit ihnen schlüssig umgehen.....


    Dir wird kaum etwas anderes übrig bleiben, als anfangs beide Alternativen zu erproben - und ganz pragmatisch dann das auszubauen, das anzuwenden DIR leichter fällt. Das muß ja keine teure Experimentierzeit werden, für diese eigene Erfahrung taugen in beiden Bereichen - Axt und Messer- anfangs ebenso gut auch preisgünstige Exemplare, die man später ohnehin auch für andere Aufgaben oder als "Reservebestand" ja auch weiter gebrauchen kann.


    Ein Zitat aus "meiner Fraktion": "Es ist nicht richtig, eine Waffe zu bevorzugen. Benutzt man sie über ihre Notwendigkeit, taugt sie so gut wie nichts. Nie ahme man andere im Gebrauch der Waffen nach, sondern wähle diejenigen, die zu handhaben einem leichtfällt." (Musashi).


    Nachsatz: Ich selbst komme mit einem großen Messer besser zurecht als mit einer Axt und zähle mich selbst daher zu der Gruppe "großes plus kleines Messer". Der Umgang fällt mir leichter, ich kann bei Ermüdung oder unter Belastung damit besser hantieren.

  • Moin
    Ich Kann Micha nur Recht Geben Du mußt Rausfinden Welche Kombinationt DIR! Passt!Auf Größeren Touren Habe ich Kleines,Großes Messer,Beil und Klappsäge dabei,Bei Touren"Vor der Haustür" meist nur Multitool und nen Edc FIxed,aber wie schon Gesagt die Erfahrung muß Jeder Selber Machen.Versuch es Einfach.Pack Alles ein was Dir Sinnvoll Erscheint und Schreib Dir Nach der Tour auf Welches Deiner Ausrüstungsstücke Du Nicht Gebraucht hast oder auf Welches Du Verzichten Könntest.Das ist ein Gutes System um Rauszufinden was man Braucht und sich zu Beschränken.


    Gruß Wulfher

    Lieber im Sumpf Übernachten,als über Nacht Versumpfen :D

  • Über kleine Axt und Messer sind wir uns ja einig, aber ich denke, mit ner Klappsäge von Fiskars oder Opinel kann man nun wirklich nichts falsch machen, weil die nicht grad viel wiegen :)



    Was das Fixed oder das Alpha one angeht...so ein Fixed von Mora ist superleicht, das würd ich jedem Pohlforce Alpha, Cold Steel Spartan o.ä. vorziehen.



    Und wenns denn ein Folder sein soll, dann besser ein Bravo, das reicht auch aus :)



    VG, S.

  • Axt/Beil ist ja auch waffengesetzmäßig weniger problematisch als große Fixed.


    Wie sind die Erfahrungen bezüglich Äxte/Beil? Besser Holzstiel oder synthetisches Zeug?

  • Ich würde zum klassischer Holzstiel raten.


    - Wenn was sein solltest kannst du dir selber ein neuen schnitzen.


    Bei den aufgegossen Kuststoffstielen bist du aufgeschmißen.

  • Ich würde zum klassischer Holzstiel raten.


    - Wenn was sein solltest kannst du dir selber ein neuen schnitzen.


    Bei den aufgegossen Kuststoffstielen bist du aufgeschmißen.

    Prinzipiell finde ich echte Holzstiele auch besser als den ganzen künstlichen Griffkrams...gehört für mich zu einer Axt einfach dazu :)
    Was die Axtgröße angeht...es reicht eine mittlelgroße Axt/mittelgroßes Beil (gibts da eig. nen Unterschied?) völlig aus, um Altholz/Totholz zu bearbeiten :)


    VG, S.

  • Moin
    Jo Eine Axt wird Beidhändig Geführt und hat einen Langen Stiehl,ein Beil Kann auch Einhändig Geführt Werden ;)
    Aber wie ich Oben Schon Angeführt Habe Jeder Muß Seine Eigenen Erfahrungen Sammeln,wWas Ihm Besser Liegt.


    Gruß Wulfher

    Lieber im Sumpf Übernachten,als über Nacht Versumpfen :D

  • Ich habe mit Äxten oder Beilen wenig Erfahrung daher meine Frage. Klar sieht der Holzstiel sexy aus, keine Frage. Aber wie beständig ist es bei extrem heißen/trokenen oder extrem feuchten Gebieten? Holz arbeitet ja bekanntlich....

  • Moin
    Jo Eine Axt wird Beidhändig Geführt und hat einen Langen Stiehl,ein Beil Kann auch Einhändig Geführt Werden ;)
    Aber wie ich Oben Schon Angeführt Habe Jeder Muß Seine Eigenen Erfahrungen Sammeln,wWas Ihm Besser Liegt.


    Gruß Wulfher

    Ok, dann bleib ich bei Beil :)




    Natürlich kann Holz feucht werden, trocknen, großer Hitze ausgesetzt sein...dann arbeitet es auch mehr oder weniger stark (je nach Holzart, aber da kennen sich andere besser aus :) ).
    trotzdem finde ich einen Holzstiel immer noch besser als Kunststoff oder Metall, gerade wenn man im kalten oder warmen Klima zu arbeiten hat :)


    VG, S.

  • kann aber
    andere Aufgaben mit Abstrichen übernehmen, daher wäre es optimal mehrere
    Werkzeuge mitzunehmen was man bei Bushcraft macht.
    Es gibt Axt Fans die ihre Brote damit schneiden und beschmieren.


    Für „allfällige Notsituationen“ läuft man nicht mit ein paar
    Kilo Schneidwerkzeugen rum.


    Daher ist es erforderlich mit einem Werkzeug gut umgehen zu
    können.

  • Erstmal danke für die viele und schnelle Hilfe.


    Vielleicht hätte ich mein Vorhaben im Eingangspost ausführlicher beschreiben sollen.
    Also für den Anfang wollte ich kleine Ausflüge nicht weit der Heimat unternehmen. Wir haben hier einige Wälder in der nähe bei denen ich sogar ein paar der zuständigen Jäger kenne.
    Dort wollte ich erst einmal Tagsüber ein Lager aufschlagen, ein kleines Lagerfeuer machen (sofern es nicht zu trocken ist) und vielleicht auch schon die erste Nacht Draußen verbringen.
    Natürlich erst ab Frühling wen es Nachts auch wieder etwas wärmer ist.
    Als Ziel habe ich mir dabei übrigens gesetzt als Rucksack nur mein TT Mission Bag zu verwenden.
    Aber das sollte kein Problem sein denke ich.


    Um zum Thema zurück zu kommen:
    Für den Anfang werde ich mir ein Mora und ein günstiges Beil (dabei denke ich erst mal an ein Baumarkt Beil) kaufen.
    Habt ihr einen Vorschlag für ein günstiges Messer mit langer Klinge? So um die 16cm?
    Ich werde dann, wie vorgeschlagen, einfach mal beides ausprobieren.


    Eine Klappsäge werde ich evtl. auch noch mit dazu holen.


    Edit: Als großes Messer werde ich mir wohl das Glock Feldmesser holen. Das kann ich zur not immernoch zum Messerwerfen benutzen :D

    Bier kaltstellen ist auch irgendwie kochen!

    Einmal editiert, zuletzt von TwoZero ()

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