CPM 110V _ exotischer Klingenstahl ?

  • Hallo Strider-Gemeinschaft !

    (Mein 1ter Schritt im Strider-Bereich ... und ich muss mich outen als jemanden, der für Strider schwärmt ... aber immer noch kein einziges Strider besitzt ... 2009 soll Abhilfe geschafft werden ... Hauptproblem die Auswahl bei solcher Vielfalt) :gaah:


    Vorgeschichte :
    Vor wenigen Tagen habe ich ein Kershaw Shallot in die Sammlung integriert, eine Sonderedition mit CPM 110V Klinge :
    http://www.knifecenter.com/kc_…_detail.html?s=KS1840110V



    Nun Nachforschung, was es eigentlich mit dem Klingenstahl CPM 110V auf sich hat ... aber kaum irgendwo irgendwelche Infos zu dem Stahl.


    Gefunden : Ein Strider mit gleichem Klingenstahl CPM 110V :
    http://plazacutlery.com/Stride…s/Dwyer0839068FRONTbb.htm


    Also Frage an die eingefleischte Strider-Gemeinschaft :
    Ist dieser Stahl bei Strider eher exotisch, oder hier doch stärker verbreitet ?
    Gibt es zu Strider mit CPM 110V Erfahrungs- oder Testberichte oder Infos über die Eigenschaften ?
    Kennt jemand weitere Macher / Hersteller, die diesen Klingenstahl verwenden, und hierzu etwa Erfahrungs- oder Testberichte ?


    Würde mich über weiterführende Infos natürlich sehr freuen,
    Freundliche Grüsse,
    Serge

    ??? Messer ???      :crazy: :love: :crazy:        !!! JA : Ich will !!!

  • Für den "Nicht-" Fachmann (zu denen ich mich aufgrund fehlender metallurgischer Kenntnisse zähle):


    Heißt das hier wurde eine pulvermetallurgischer Stahl gebaut bei dem zugunsten der Korrosionsbeständigkeit auf die Schnitthaltigkeit verzichtet wurde ?


  • Heißt das hier wurde eine pulvermetallurgischer Stahl gebaut bei dem zugunsten der Korrosionsbeständigkeit auf die Schnitthaltigkeit verzichtet wurde ?


    Ich zähle mich zwar nicht zu den Stahlexperten, hab mich aber seit der Messervirusinfektion mit dem Thema beschäftigt. Der 110V ist ein extrem hochlegierter Stahl, der von Karbiden nur so strotzt. Der Stahl besteht fast zu 35% aus Legierungselementen, was wie bei meisten anderen Stählen von Crucible zu hoher Schnitthaltigkeit führt. Zusätzlich, aber das steht auch bei Crucible, hat er eine hohe Rostträgheit. Interessant an diesem Stahl ist mMn der Zusatz von Niob, der zwar Karbide erzeugt, welche jedoch recht klein sind. Wenn ein Messer mit 110V mal richtig stumpf wird, möchte ich das aber nicht schärfen müssen. :D


    Gruß,
    Carsten

    "It is useless for sheep to pass resolutions for vegetarianism, as long as the wolves remain of a different opinion." William Ralph Inge

  • Hallo,


    @mirtin :
    Datenblatt natürlich immer sinnvoll und gibt gute Infos : Danke !


    Oskar , @ Morales
    Dies bestätigt eigentlich soweit die bisherigen Infos, dass CPM 110V ein sehr zäher Stahl wäre, sehr gute Korrosionsbeständigkeit, und sehr gute Schneideigenschaften ... allerdings schwer zu bearbeiten + nachschärfen.


    Trotzdem wundert es mich, dass dieser Stahl bislang sehr wenig verbreitet scheint, wo doch Kerschaw ein recht ordentliches Messer bereits in Preisklasse unter 100 Dollar mit solcher Klinge ins Rennen schicken kann ...
    Strider hat den Stahl im Coustom-Bereich verwendet ...


    Klar ist auch, dass es eine Verbindung (soweit mir bekannt sogar grosse persönliche Freundschaft) zwischen Mike Strider und Ken Onion (Designer von Shallot und weiterer Kershaw's) gibt ... was sich ja auch in Zusammenarbeit bei Zero Tolerance zeigt.
    Zudem scheint der CPM 110V kaum frei auf dem Markt käuflich zu sein ... villeicht hat Ken Onion ja auch Zugriff auf CPM 110V über Mike Strider bekommen ...



    Vor Allem würde mich noch interessieren, ob Strider den Stahl nur ausnahmsweise verwendet hat, oder doch öfters ... ob es noch andere Hersteller gibt, die CPM 110V verwenden, und ob es irgendwelche Erfahrungsberichte, Praxis-Tests dazu gibt ?



    Es scheint ja eigentlich das Hauptproblem zu sein, dass CPM 110V von Crucible aus irgendeinem Grunde nicht wirklich in den freien Markt integriert wird ... ich habe Gleiches auch schon über andere Crucible-Stähle gelesen, die eigentlich perfekte Messerklingen-Stähle wären, aber teilweise schon vor Jahrzehnten patentiert wurden für andere Zwecke (z.B. Boing Flugzeugturbinen-Lager) : Da patentiert : Darf nicht nachgemacht werden, aber auch nicht auf dem freien markt, dass die Konkurrenz nicht darauf zugreifen kann ...


    Freundliche Grüsse,
    Serge

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  • Um einen Stahl einigermaßen rostfrei zu bekommen braucht man 13 % FREIES Chrom, das also nicht mit C verbundenist. Umso mehr freies Chrom da ist, desto rostträger wird der Stahl.
    Das kann man erreichen , indem man einen starken Karbidbildner, wie zum Beispiel Niob, hinzu legiert, der mehr C binden kann als Cr und so die Rostträgheit des Stahls vergrößert, da dann ja mehr freies Cr da ist.
    Ich denke, dass der CPM 110V deswegen kaum verwendet wird, da er halt auch im "weichen" Zustand ziemlich ungemütlich zum bearbeten ist.
    S90V soll ja schon die Hölle sein (und wird deswegen auch recht selten verwendet) aber S110v ist da sicher noch einen ganzen Brocken heftiger, mit seinen 3,5 Prozent Nb.
    Außerdem ist NB an sich schon recht teuer, und ehrlich gesagt wundert es mich sehr, dass hier derart viel zulegiert wird, beim Sb1 wird ein solcher Effekt schon bei 0,7 Prozent Niob erreicht.
    Also mit Sicherheit ein sehr guter Stahl wenns sehr Schnitthaltig und Korrosionsbeständig seins soll, die Bearbeitbarkeit aber nicht so wichtig ist.
    Moritz

  • Ich freue mich tierisch, dass jedes Jahr neue Pulverstähle geboren werden, denn das mach die bereits etwas älteren billiger. Manchmal sehr billig.
    Wie man hier im Forum zu lesen bekam, ist der s90v gar nicht so schwer zu bearbeiten wie es sein Ruf und seine Zusammensetzung vermuten lassen. :)
    Aber gerade beim Shalot, das ein sehr flaches "Stadtmesser" ist finde ich die verwendung des 110v nicht angemessen.

    Mit dem Messer geht es besser!

    2 Mal editiert, zuletzt von Trion ()

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